Hört man sich bei Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern um, dann gehört der Fuso Canter nicht gerade zu ihren beliebtesten Modellen. Als Grund dafür wird meist der recht spartanische Innenraum genannt. Dies ist offenbar bis zu Daimler Truck durchgedrungen, das dem Fuso Canter nun ein umfassendes Update des Innenraums für die Varianten 6,0 t, 7,5 t und 8,55 t verpasst, wie der Hersteller mitteilt.
Im neuen Canter mit komplett überarbeitetem Innenraum sind demnach zusätzliche Sicherheitsfeatures und Komfortfunktionen serienmäßig verfügbar. Das vollelektrische Schwestermodell eCanter erhält ebenfalls verschiedene Updates und ist zukünftig in noch mehr Varianten erhältlich, die u.a. die Anwendungsvielfalt weiter erhöhen.
„Der Fuso Canter ist dank des kleinsten Wendekreises seiner Klasse, seiner hohen Nutzlast und seiner Vielseitigkeit seit Jahrzehnten international ein Verkaufsschlager unter den leichten Lkw. Seit Markteinführung im Jahr 1963 wurden über 4,5 Millionen Fuso Canter weltweit produziert“, erklärt Florian Schulz, Head of Sales, Marketing and Customer Services Fuso Europe. Das neue Modell startet ab Sommer 2024 in den europäischen Märkten.
Die Neuerungen im Fuso Canter im Überblick
Im Innenraum fällt das Update des Canter direkt in den Blick. Das völlig neu gestaltete Kabinendesign orientiert sich ab jetzt an der Kabine des eCanter und erzeuge einen moderneren Look, der die neuen Ausstattungsdetails funktional und ansprechend integriere. Mittelpunkt ist das 6,95 Zoll große Touchscreen Radio, das sich von Fahrer- und Beifahrerseite gut erreichen lasse. Der neue Canter verfügt über DAB+ Radioempfang sowie Apple CarPlayTM/Android Auto.
Ein bedienfreundliches Multifunktionslenkrad ermögliche eine einfache Steuerung der neuen digitalen LCD-Instrumentenanzeigetafel. Auch mit der neuen Kabine, die mit den Neuerungen ihr erstes umfassendes Update seit 2011 erfahren hat, bleibt der Canter seinen bisherigen Vorzügen treu. Die Geräuschdämmung sorge für ein besonders niedriges Innengeräuschniveau. Auch die gute Rundumsicht, die niedrige Einstiegshöhe und die bequeme Durchstiegsmöglichkeit in der Kabine des Canter hebt der Hersteller positiv hervor. Der Canter erhält des Weiteren zukünftig eine Flottenmanagement-Schnittstelle ab Werk.
Ein wortwörtlich zu nehmendes 360-Grad-Update erfährt der Canter hinsichtlich seiner Sicherheitssysteme – in allen vom Fahrzeug ausgehenden Richtungen sollen hier zusätzliche Sensoren und Kameras in Verbindung mit insgesamt acht neuen oder aktualisierten Sicherheitssystemen für den Schutz von Insassen und Verkehrsteilnehmern sorgen. Der Active Brake Assist 6 (ABA 6) könne im Vergleich zum Vorgängersystem nicht nur fahrende und stehende Fahrzeuge und kreuzende Fußgänger erkennen, sondern auch zusätzlich Fahrräder und stehende Fußgänger.
Für die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern neben dem Fahrzeug sorge das Blind Spot Information System (BSIS). Vier Sensoren vergrößern den bisherigen Warnbereich, in dem das System Verkehrsteilnehmer im Bereich des sogenannten „toten Winkels“ und in darüber hinaus gehenden Bereichen erkennen und den Fahrer entsprechend akustisch warnen könne. Ein farbiges Dreieck im Innenraum an der A-Säule warne zusätzlich visuell. Nach vorne gerichtet könne der Front Protection Assist bei Geschwindigkeiten unter 10 km/h den Fahrer visuell und akustisch warnen, wenn sich Fußgänger oder Radfahrer direkt vor dem Fahrzeug befinden. Der neue Fuso Canter verfügt zudem serienmäßig über eine Attention Assist-Funktion, die den Fahrer auf unaufmerksames und auffälliges Fahrverhalten hinweisen kann und ihm eine Pause vorschlägt.
Über die Fahrzeuggeschwindigkeit wacht das System Intelligent Speed Assistance, das einerseits das aktuell gültige Geschwindigkeitslimit im Display anzeigen, andererseits visuell und akustisch den Fahrer warnen kann, wenn dieses Limit überschritten wird. Hinter dem Fahrzeug befindet sich beim neuen Canter ebenfalls eine Kamera, die Personen oder auch Objekte direkt unmittelbar hinter dem Fahrzeug für den Fahrer auf einem Display sichtbar machen kann. Ebenfalls neu im Canter ist ein mit Reifendrucksensoren verbundenes Warnsystem, das sowohl den Reifendruck als auch die Temperatur in jedem Rad anzeigen und bei entsprechendem Druckverlust warnen kann. Bei Geschwindigkeiten über 50 km/h ist das Emergency Stop Signal aktiv. Dieses System kann im Fall eines plötzlichen Abbremsens das Warnblinklicht aktivieren, so dass nachfolgender Verkehr gewarnt wird und Auffahrunfälle verhindert werden können.
Über die genannten Sicherheitsfeatures hinaus weist der neue Canter eine serienmäßig verbaute Schnittstelle für eine Alkohol-Wegfahrsperre auf. Hier kann der Betreiber des Fahrzeugs im Markt erhältliche Alkoholmessgeräte anschließen.
Weitere Updates für den rein elektrischen eCanter
Neben den genannten Sicherheitsfeatures im vorherigen Abschnitt erhält der vollelektrische Next Generation eCanter einige weitere Neuerungen. So verfügt das neue Fahrzeug zukünftig über einen Tempomat, der über das Multifunktionslenkrad steuerbar ist. Die LED-Rückleuchten des Fahrzeugs leuchten bei Betätigung des Blinkers zukünftig sequenziell („Lauflichtblinker“).
Der bislang schon sehr variabel einsetzbare eCanter werde ab sofort noch vielfältiger. Statt bislang 42 Varianten gibt es zukünftig 46 Varianten mit 3 verschiedenen Batteriekonfigurationen für die verschiedenen Radstände. Ab März des kommenden Jahres sollen außerdem neue Fahrgestellkonfigurationen für den eCanter verfügbar sein. Damit die Hochvoltbatterie an verschiedenen Positionen im Chassis platziert werden kann, sind künftig auch Kran- oder Hubwagenaufbauten möglich.
Über den Fuso Canter
Der Fuso Canter ist dank des kleinsten Wendekreises seiner Klasse, seiner hohen Nutzlast und seiner Vielseitigkeit seit mehr als sechs Jahrzehnten international ein Verkaufsschlager unter den leichten Lkw. Seit Markteinführung im Jahr 1963 wurden mehr als 4,5 Millionen Fuso Canter weltweit produziert. Das Fahrzeug ist in fünf Gewichtsklassen (3,5 t bis 8,55 t), mit sechs Radständen (2500 mm bis 4750 mm), drei Motoren (130 bis 175 PS) und drei Kabinenvarianten erhältlich: Standard (1,7 m Breite), Komfort (2,0 m) und Doppelkabine (2,0 m).
Der Canter und auch der vollelektrische eCanter werden für den europäischen Markt im Mitsubishi Fuso Truck Europe Werk in Tramagal, Portugal, und für alle weiteren Märkte im Werk der Mitsubushi Fuso Truck and Bus Corporation in Kawasaki, Japan, produziert.
Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilung vom 14.05.2024