JSC, eine Unternehmensberatung welche sich auf den chinesischen Automobilmarkt spezialisiert hat, gibt zu verstehen, dass der Anteil an E-Fahrzeugen in China, entgegen der landläufigen Meinung, nicht steigen wird. Ausschlaggebend hierfür sich die Tatsache, dass ab 2025 der Flottenverbrauch nicht mehr in Kraftstoffverbrauch, sondern in CO2-Verbrauch gemessen wird.
Doch welche Auswirkungen hat dies? Im Detail betrachtet würden dann nicht nur Benziner und Diesel negativ auffallen, auch Elektrofahrzeuge und Plug-In Hybride würden mit ihrem Stromkonsum – umgerechnet in CO2 – belegt. Methanol, Wasserstoff- und E-Fuel-Fahrzeuge würden hingegen mit einem CO2-Verbrauch von Null veranschlagt. Hierdurch entstehen somit auf dem Blatt Papier deutliche Vorteile für die Brennstoffzellentechnologie.
“Viele glauben immer noch, dass der Anteil der Elektrofahrzeuge in China in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Wir können dies nicht bestätigen. Vielmehr wurde ein Fächer an Technologien im Verbrennungsbereich aufgemacht.” – Jochen Siebert, Geschäftsführer von JSC Automotive
China will landeseigene Rohstoffe zum Vorteil nutzen
Insbesondere Methanol, Wasserstoff und verbrauchsarme Benziner gewinnen dann an Bedeutung. Schlußendlich stehe im Zentrum der chinesischen Politik die Unabhängigkeit der Energie- und Rohstoffversorgung, welche durch den Handelskrieg weiter manifestiert wurde. China gewinne den Großteil seiner Energie aus Kohle, die im eigenen Land verfügbar ist. Künftig soll Methanol aus Kohlevergasung entstehen und in Kombination mit Elektrolyse zur Gewinnung von Wasserstoff und E-Fuels genutzt werden. Somit könnte man die im Land vorhandenen Rohstoffe zum eigenen Vorteil nutzen. Bei der Produktion von reinen E-Autos würde sich die Abhängigkeit lediglich verlagern, da China Rohstoffe für Batterien importieren muss.
Festhalten lässt sich in 2019, dass der chinesische Elektroauto-Markt spürbar unter dem Abbau der staatlichen Subventionen für Elektroautos leidet. Bis Ende August hat der E-Auto-Markt erneut ein negatives Wachstum verzeichnet. Ab 2021 sollen nun auch Subventionen für Brennstoffzellen-Fahrzeuge gestrichen werden, trotz dessen, dass man auf diese die Hoffnungen auf diesen Antrieb setzt. Bekanntermaßen steht derzeit vor allem die Brennstoffzelle im Fokus der chinesischen Regierung. Bis 2030 will China eine Millionen Brennstoffzellenfahrzeuge auf der Straße sehen. Stark getrieben durch die eingangs erwähnte neue Flottenverbrauchsmessung ab 2025.
Quelle: Automobil-Industrie – China: Regierung legt Fokus auf Wasserstoff, E-Fuels und Methanol