Byton wegen Corona in finanzieller Schieflage

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BYTON

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das chinesische Elektroauto-Start-up Byton befindet sich wegen Corona in einer finanziellen Schieflage. Hunderte Mitarbeiter weltweit sind in Kurzarbeit, hunderte weitere gar komplett beurlaubt. Der Start der Serienfertigung hat sich ebenso wie der geplante Verkaufsstart des M-Byte, der in USA und Europa eigentlich im dritten Quartal dieses Jahres stattfinden sollte, schon auf 2021 verschoben.

Und zuletzt demonstrierten gut 100 Mitarbeiter am Firmensitz im chinesischen Nanjing, um ihre Gehälter einzufordern. Einem Bericht der chinesischen Future Auto Daily zufolge schuldet das Unternehmen mehr als 1000 Mitarbeitern Löhne in Höhe von umgerechnet gut 11,6 Millionen Euro. Den Mitarbeitern sollen nach Genehmigung durch den Verwaltungsrat noch im Juni konkrete Vereinbarungen mitgeteilt werden, berichtet Technode.

Byton hat sich bemüht, seine Finanzierungsrunde der Serie C zu beenden, die Berichten zufolge bereits im September 2019 fast abgeschlossen war, mit klangvollen Namen wie dem in den Fortune 500 verzeichnetem japanischen Mischkonzern Marubeni, dem Industrie-Investmentfonds der Stadtregierung von Nanjing sowie dem chinesischen staatlichen Autohersteller FAW. Weitere Investorengespräche hätten Corona-bedingt abgesagt werden müssen.

Zuletzt hieß es, dass einige Geldgeber ihre zugesagten Beträge noch nicht überwiesen hätten, wobei die aktuelle Lage etwas unklar ist. Byton habe aufgrund klammer Kassen Büros in Shangai und Peking schließen müssen, ebenso das Werk in Nanjing, weil keine Nebenkosten gezahlt wurden. In einer Erklärung gegenüber Technode bestätigte das Unternehmen die Schließung dieser Standorte, bestritt jedoch, dass ein Mangel an Zahlungen der Grund war. Die Fabrik in Nanjing soll am 28. Juni wieder öffnen.

Gehälter wurden bereits ab April bis zunächst Juli nach Hierarchieebenen gekürzt, wie Drehmoment berichtet: Um 80 Prozent bei Top-Managern, um 45 Prozent bei Direktoren und 10 Prozent bei Ingenieuren. Die einbehaltenen Gehälter sollen allerdings Anfang September an die Mitarbeiter ausgezahlt werden. Eine Information, die man angesichts der aktuellen Lage wohl unter Vorbehalt behandeln sollte. Da Zulieferer ohne Vorkasse auch keine Materialien liefern, sei auch der Wiederanlauf der Produktion gefährdet. Byton stehen also harte und entscheidende Wochen bevor.

Quelle: Technode — Pressure is on for EV maker Byton as workers demand wages // Drehmoment — Byton: Warten auf den Zahlungseingang

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Patrick:

Herr Meier,
irgendwo habe ich mal gelesen, dass BEV-Fahrer im Durchschnitt intelligente Menschen sind. Daraus schließe ich, dass Sie irgendwo mit einem alten Diesel unterwegs sind und hier nur Ihre neidgeladenen Sprüche kloppen.

Alex:

Immerhin war Musk der Erste der hochwertige E-Autos in Serie gebaut hat was die etablierten Hersteller vorher mit allen Mitteln verhindert haben.
Inzwischen hat Tesla die meisten von denen in Schockstarre versetzt und einige schon an den Abgrund gebracht.
Die E-Mobilität ist seit Tesla nicht mehr aufzuhalten.Ob Tesla selbst langfristig unternehmerisch prosperieren wird weiss natürlich niemand.
Allerdings haben sie die Verbrenner vom Sockel gestossen und langfristig ihren sicheren Niedergang eingeläutet.
Nur ein idiot kann das nicht sehen (wollen) .Davon gibt aber ja genug.
Ich finde die Leute sollen sich nicht so blöd anstellen.Mit einem E-Auto kommt man genause von A nach B wie mit einem Verbrenner
und das mit wesentlich weniger verplemperter Endergie, ohne Krach und wesentlich umweltfreundlicher auch wenn die
rückständigen Verbrennerfanatiker immer irgentwelche gegenteilgen Fakeargumente dagegen zusammenkonstruieren.

Strauss:

Der Meier hockt doch nicht im Glashaus. Seine Kommentare müssen von einem stammen, der sich eher mit Kokain bedient als mit Valium.

Walter72:

Viele Startups sterben wegen Corona, auch viele etablierte Betriebe haben jetzt Probleme. Tesla hat eher wenig Probleme, nicht zuletzt alleine schon deswegen weil SpaceX Milliardengewinne abwirft und das Musk-Imperium mit Geld versorgt.

alupo:

Ich glaube nicht, dass China Byton untergehen läßt. Das ist ein nationales Aushängeschild für fortschrittlichste Technik im Luxusautosegment.

Byton wird sicherlich genauso gestützt werden vom Staat bzw. den Steuerzahlern wie unsere Lufthansa. Der Deal ist inzwischen auch von den Aktionären der Lufthansa bestätigt worden.

Und gibt es in China denn kein Kurzarbeitergeld vom Staat wie bei uns? Wieviel hat hier die LHA schon für ihre Mitarbeiter beantragt bzw. bekommen?

H. Egon Meier: man muss, zumindest wenn man etwas informiert ist, gar nicht bis nach China schauen um Beispiele für eine coronabedingt drohende Zahlungsunfähigkeit zu sehen ;-). Ein Blick nach Deutschland reicht völlig. Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Das gilt auch für Ihren Teslablödsinn.

alupo:

So revolutionäre Startups wie z.B. damals Apple, Google, Facebook, Amazon, SAP, Sun und sehr viele mehr?

Was Egon Meier an Unwissenheit und Uniformiertheit verbreitet ist echt peinlich.

Und das macht er nicht nur hier. Aber der Name ist schon lange verbrannt, denn seine Zukunftsprognosen liegen fast immer daneben. Das ist sehr vorsichtig positiv ausgedrückt denn zumindest ich kenne keine die jemals zutraf.

strauss:

Der Meier soll sich doch noch mehr Tabletten und Rauschgift in seinen Rachen schieben. Dann braucht er die die Marktführer der E Mobilität nicht mehr lange zu fürchten. Hier geht s um Byton. Dies ist ein typisches Chinasyndrom. Die eigenen Leute nicht bezahlen und die Zulieferer am Seil herunterlassen. Den Profit in Europa anlegen. So kamen die Chinesen schon seit 1970 langsam zu Reichtum. Von Singapur aus bestellten sie von der halben Welt her Ware, um sie in Indonesien zu verkaufen. Den nicht cleveren Lieferanten bezahlten sie nie. Man durfte denen eben damals schon nur mit unwideruflichem Akkreditiv was verkaufen. Auf Deutsch Vorauszahlung.

Silverbeard:

Ich vermute, ein Enkel arbeitet bei BMW oder Mercedes. Diese Kommentare werden dem aber nicht helfen!

G.Pütter:

Ich frage mich nur stets,warum soviele Zukunfstverweigerer auf den Elektroautoseiten lesen und/oder ihre Meinung den anderen aufzwängen wollen!Bleibt doch bei Autobild und Focus und glaubt den Blödsinn.Und fahrt weiter Eure ach so sauberen Verbrenner.Aber lasst uns unsere Ruhe.Danke!

gefinde:

dumm … dümmer… aber am dümmsten ist dieser Kommentar.

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