„E-Mobilität 4.0 – Firmen und Entwickler weltweit erhalten freien Zugang zu Patenten, Software und Infrastrukturnetzwerken.“ – Eine Meldung, welche wir uns durchaus wünschen, wenn es darum geht, dass die E-Mobilität im Alltag Fuß fassen kann. Aber leider entstammt diese Zeile nicht der Realität, sondern dem Krimi „Hochspannung“* von Hajo Schörle.
Vom Grafiker und Verleger zum Autor eines Elektromobilität-Krimi
Schörle beschäftigt sich seit seiner Jugend mit der E-Mobilität und fährt, nach langer Suche, seit 2009 rein elektrisch. Begonnen hat die elektrische Fahrt mit dem Kauf des SAM ev II, ein grünes, dreirädriges Elektroauto, das von der Schweizer SAM-Group-AG hergestellt wurde.
Schörle kaufte dieses Auffällige Elektroauto auch bewusst, um ein Zeichen zu setzten, und nahm ein paar Unannehmlichkeiten (Fehlende Heizung und ungewohntes Fahrverhalten mit dem einrädrigen Hinterradantrieb) dieser Pionierfahrzeuge gerne in Kauf. Mit der auffälligen Form ergaben sich bei fast jedem Parkstopp Gespräche über E-Autos und deren Zukunft.
Als Grafiker und Verleger kann Schörle aber mehr zur Mobilitätswende beitragen, indem er Bücher zum Thema entwickelte. Fachbücher gab es ja schon einige, aber bei den Meisten war und ist das Interesse an E-Autos eher Zurückhaltend, wenn nicht sogar abwehrend. Da sind Fachbücher nicht hilfreich. Also suchte er nach Wegen, das Thema ganz undogmatisch zu transportieren.
Das erste Buch war dann ein Kindervorlesebüchlein. Eine leicht zugängliche Geschichte, die von einer Familie erzählt, die ein E-Auto kauft und den ersten Ausflug damit unternimmt. Das kam recht gut an und selbst Autohäuser, Energieanbieter und Gemeinden erwerben inzwischen diese Büchlein als Geschenk für Ihre Kunden.
Doch damit war Schörle nicht am Ende. Ein Krimi sollte es werden. Sein Vater, Pfarrer und Berufsschullehrer, hatte früher schon nebenher Krimis geschrieben, wieso also nicht in dessen Fußstapfen treten. Dachte er sich wohl auch.
„Ich hatte Wochenlang schon diesen ersten Satz im Kopf: („Bring mir noch einen Roten“- Konrad war genervt. Er wartete jetzt schon zwei Stunden in seinem Stammlokal auf Paul …). Also, nahm ich an einem warmen Frühjahrsabend meine Laptop in den Garten, setzte Kopfhörer auf lies meine Lieblingsmusikliste laufen, und fing mit diesem Satz meine Geschichte an. Das machte ich drei Monate lang fast jeden Abend. Dann war die erste Rohfassung des Krimis fertig. Und, da ich kein Storyboard im Kopf hatte, war ich selbst über das Ende überrascht ;)“ – Hajo Schörle – Hochspannung
Hochspannung – ein elektrifizierter Krimi
„Damit hat Konrad nicht gerechnet, als er den ganzen Abend vergeblich auf seinen Freund Paul wartet. Er wird durch dessen Schicksal in ein dramatisches Komplott hineingezogen, das sein Leben innerhalb von Tagen von Grund auf verändert.“ Mit diesem simplen Satz macht Schörle Lust auf mehr. Da man sich aber nicht so wirklich viel darunter vorstellen kann, ein paar Hinweise von uns. Wie der Name Hochspannung* vermuten lässt, handelt es sich um einen Krimi, welcher mit Energie zu tun hat, um genauer zu sein mit E-Mobilität.
Vordergründig geht es im kurzweiligen Krimi um eine neue, revolutionäre Batterie-Technik – ein Thema, an dem tatsächlich auch im wirklichen Leben weltweit geforscht wird. Schörle baut um dieses Thema einen ebenso realitätsnahen, als auch ein wenig überzeichneten Plot auf. Als Leser fragt man sich durchaus manchmal, ob man sich nun eher im Bereich Fakt oder Fiktion bewegt. In Bezug auf Automobilhersteller, Zulieferer und Co. hält sich Schörle mit echten Bezeichnungen zurück. Als Interessent der Elektromobilität lässt sich jedoch erahnen von wem die Rede ist.
Von Seite zu Seite möchte man das Buch immer weniger aus der Hand legen. So interessant entwickelt sich die Geschichte rund um die neue, revolutionäre Batterie-Technik, welche einen ganzen Industriezweig ins Schwanken geraten lässt. Für die nötige Portion Herzschmerz ist natürlich auch gesorgt, welche den Erzählstrang aufzulockern weiß, davon aber nicht all zu sehr ablenkt.
Festhalten kann man allerdings bereits jetzt, dass die Auflösung des Thrillers wahrscheinlich mehr Utopie und Wunsch-Szenario ist, als wohl ein wirklich nüchterner Blick auf die Realität der E-Mobilität in den kommenden Jahren. Aber das ist auch okay. Schließlich will Schörle mit Hochspannung* in erster Linie unterhalten und nebenbei noch ein wenig Aufklärung betreiben. Und das ist ihm ganz gut gelungen.
Uns gegenüber gab er zu verstehen: „Der Krimi soll nun auf unterhaltsame und spannende Weise die Leser auf das Theme E-Mobilität neugierig machen. Sie sollen angeregt werden, selbst über die Veränderungen die eine Umstellung auf rein elekritsche Fahrzeuge für Wirtschaft, Gesellschaft und soziales Zusammenleben bedeutet.“ Schörle selbst bietet „Lesung und Diskussion“ zum Thema E-Mobilität auf entsprechenden Veranstaltungen an.
Dabei versucht er als langjähriger E-Auto-Nutzer mit bestehenden Vorbehalten und Voruteilen zu den Elektroautos aufzuräumen. Wer nicht in den Genuss einer solchen Vorlesung kommt, sollte sich zumindest Hajo Schörle – Hochspannung* genauer ansehen. Lohnt sich!
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