Bidirektionales Laden soll in Deutschland 2025 starten

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lud Ende der vergangenen Woche zum zweiten Europäischen Gipfel für bidirektionales Laden (Vehicle-to-Grid; V2G) im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein. Zusammen mit etwa 90 europäischen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik besprach er die nächsten Schritte zur Einführung des bidirektionalen Ladens in Deutschland ab 2025.

E-Autos können als mobile Stromspeicher enorm zur Stabilisierung des Stromsystems beitragen. Ihre Batterien können zur Zwischenspeicherung elektrischer Energien genutzt werden und schaffen so zusätzliche Flexibilität. Das ist eine echte Win-Win Situation – auch die Autobesitzer können damit Geld verdienen“, wird Habeck in einer aktuellen Mitteilung des Wirtschaftsministeriums zitiert. Die europäischen Vertreter der Industrie haben demnach bei dem Treffen „deutlich gemacht, dass sie ab 2025 bidirektionale Fahrzeuge und Dienstleistungen kommerziell verfügbar machen möchten und gemeinsam die hierfür erforderlichen technischen Grundlagen und Datenformate entwickelt haben“. Das sei „ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einem klimafreundlichen und sicheren Energie- und Mobilitätssystem.“

Ein Jahr nach der Auftaktveranstaltung überreichten die Europäische Industriekoalition im Rahmen des zweiten Gipfels die Ergebnisse der länder- und branchenübergreifenden Zusammenarbeit zur Einführung des bidirektionalen Ladens an den Minister. Rund 60 Unternehmen der europäischen Automobil-, Digital- und Energiewirtschaft haben ein Set von knapp 40 Datenpunkten und Schnittstellen identifiziert, die zur Umsetzung des bidirektionalen Ladens erforderlich sind.

Die Geschäftsprozesse und regulatorischen Rahmenbedingungen müssen in der EU weiterentwickelt und für die neue Technologie fit gemacht werden. Dazu gehörten insbesondere ein klar definierter Rechtsrahmen, der die Rechte und Pflichten für das bidirektionale Laden definiert sowie ökonomische Anreize für Nutzer und Industrie, um in diesem Bereich zu investieren. Ferner hätten die Teilnehmer deutlich gemacht, dass sie sich einfachere Netzzugangsregeln und -entgelte sowie eine insgesamt weniger restriktive Ausgestaltung wünschen, um stromnetzdienliche bidirektionale Ladedienstleistungen anbieten zu können.

Frankreich ist Deutschland voraus

Mit Blick auf den deutschen Rechtsrahmen empfehlen die beteiligten Unternehmen ein vereinfachtes Messkonzept und eine einfache Saldierungslogik, um den besonderen Erfordernissen des bidirektionalen Ladens gerecht zu werden. Ferner wünschen sich die beteiligten Unternehmen eine rechtliche Testfeld-Umgebung, damit die erforderliche praktische Erfahrung gesammelt werden kann.

Wie sich die noch bestehenden Probleme in den kommenden Monaten lösen lassen, muss allerdings erst noch bewiesen werden. Ob das bidirektionale Laden in Deutschland tatsächlich schon im kommenden Jahr eingeführt werden kann, möchten die Experten in einem für Mai 2025 geplanten Treffen abschließend klären. Andere Länder sind da schon weiter. Erst vor wenigen Tagen fiel in Frankreich, als erstes Land in Europa, der Startschuss für V2G. 

Quelle: BMWK – Pressemitteilung vom 23.10.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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MiMaTu:

Jeder StromFluss durch den Akku lässt ihn altern… vor allem spitzen mag er nicht…. wie wird denn der netzbetreiber den Akku nutzen? Konstant wenig Strom ist jedenfalls besser als die gleiche Energie als kurzer puls….
Bei den leasing Fahrzeugen wäre mir das egal… bei den eigenen strebe ich ja eine lange Fahrzeugnutzungsdauer an… alle wissen, dass der akkuschaden mehr oder weniger einen totalSchaden gleich kommt. Eine zertifizierte Werkstatt muss man dafür erstmal finden ….

MiMaTu:

Also wenn IHR mir das bezahlt würde ich mal ein Fahrzeug dranhängen. Ansonsten stelle ich mir im Winter lieber noch ne Sauna hin falls ich Überschüsse habe…

MiMaTu:

Machen wir auch so so… warum sollte ich einspeisen? Das was die bev im Winter mehrverbrauchen Speise ich doch nicht ein. Sinnvoll sind dann immer noch Zweitwagen, wenn mal schöne Tage sind lädt man gleich alle auf statt später teuer Nachladen zu müssen…

MiMaTu:

V2G macht man eh nur mit leasingFahrzeugen. Da stehen dann einfach 10 mehr auf dem Hof und für die teils super leasingraten kann man die super nutzen. Wenn die später dann an die privatbesitzer gehen, sollen die sich doch mit den kaputten Akkus herumschlagen….

MiMaTu:

Wenn ich ein e auto habe, dann vermutlich weil ich damit auch fahren muss. Strom vom Dach bekomme ich nur einmal. Der Winter ist so schwach, dass es entweder für die WP reicht, oder fürs Auto. So groß sind die Überschüsse nicht! Und wir haben 40kwp und 28kw Speicher. Dazu die e Fahrzeuge und der tägliche Wärmebedarf. Wir kommen ganz gut allein durch aber die Wintermonate klappt es nicht ohne fremdstrom. Und der muss im besten Fall aus wind kommen oder aber eben aus herkömmlichen Quellen. Die Physik können wir da nicht überlisten. Unsere Kunden akzeptieren auch keine „Schönwetterbesuche“ also entweder wir Dienstag morgens da, oder zahlen eben die konventionalstrafe.
Wir haben schon ein dc Speicher System aber mit jeder Wandlung gehen verluste einher. Somit wird unsere Energie direkt von der PV EINMAL verteilt. In den DC Speicher, über AC ins Fahrzeug oder am besten direkt verbraucht. Alles weitere macht kaum Sinn….

MiMaTu:

Exakt. Total dämlich. Tls Tunnel tut es auch. Für die Abrechnung muss es eh exakt einem Kunden zu geordnet werden…. und da sehen wir mal wieder wie wir in Bürokratie und total unnötigen Kompositionen im Technik Mix selbst lähmen….

MiMaTu:

Sorry, wor entwickeln selber Batterie Lösungen. Der verschleiss der Batterie sind die Zyklen gekoppelt an stromstärke und Temperatur….
Jetzt kommt es halt darauf an, wie lange ich mein Fahrzeug und dessen akku betreiben möchte…. Der Akku Schrott, Fahrzeug Schrott… die Aufbereitung des Akkus wird sich in vielen Fällen nicht lohnen… einmal bei tiefer Temperatur tiefentladen, da hast gleich mal eine paar Zähler runter….
Als hersteller im Vertrieb lohnt sich das schon….
Für den Kunden und zweit Besitzer bleiben doch einiges Risiken

Somit viel spass bei der wetter….

MiMaTu:

Ja nur eben halt nicht in Deutschland. Kommt noch eine pv und wp dazu, dann holt sich der Smartmeter wieder deine Rendite….
Einfach mal die aktuellenbeschlüsse anschauen….
Deutschland kann es halt nicht….

Habs:

Die leute sind auch einfach dumm und denken ihr akku ist dann immer leer, mein akku meinen strom kriegt keiner…
Wie jetzt auch stellt man ein, dass das Auto morgens um 7 voll ist und ob er jetzt abends zwischen 18 und 23 Uhr da mal paar kWh rausgezogen werden ändert nicht viel am der Haltbarkeit.
Am Ende wird der dumme Michel so lange es geht seinen Diesel tanken und der kluge Bürger verkauft seinen Strom teilweise und senkt seine laufenden Kosten.

Wolfbrecht Gösebert:

„Und wer [‚]ne eigene WB hat[,] wird in den allerallermeisten Fällen auch PV haben.“

Reine „Aus-dem-Bauch“-Vermutung oder hast Du Belege für diese Behauptung?

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