Aptera Solar-Elektroauto fertig für Produktionsstart; Kapital fehlt

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Aptera Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Das US-Startup Aptera Motors hat die „Launch Edition“ seines dreirädrigen Solar-Elektroautos vorgestellt. In Produktion könnte man bereits Ende 2023 starten. Allerdings fehlt wie bei anderen Solar-Elektroautohersteller das notwendige Kapital. Neben Lightyear und Sono Motors benötigt nun auch Aptera zusätzliches Kapital, um das Solar E-Auto an den Start zu bringen. 40.000 Reservierungen liegen vor und lassen positiv in die Zukunft blicken.

Im Jahr 2020 startete Aptera mit der Vorstellung einer neuen, aktualisierten, batterie- und solarbetriebenen Version seines supereffizienten Dreiraddesigns neu durch. Nach dem man bereits 2006 einen ersten Versuch gewagt hatte. Mehr als doppelt so viel Reichweite wie das Tesla Model S “Long Range” verspricht das Aptera Elektroauto Luna, bei gleicher Akku-Größe wohlgemerkt. Mit verantwortlich hierfür sei der effiziente In-Wheel Antrieb, der für maximierte Aerodynamik des Elektroautos sorgt. 1.608 km Reichweite, sowie weitere 65 km Reichweite durch verbaute Solar-Panels bringe das Aptera E-Auto mit sich. Jedoch nicht in der Launch-Edition.

Aptera Launch-Edition startet noch 2023 in abgespeckter Version

Die für die Produktion geplante Version des zweisitzigen Solar-Stromers erreicht laut Aptera einen cW-Wert von 0,13 und eine Reichweite von umgerechnet 643 Kilometern. Die Radmotoren kommen von Elaphe, die Batteriezellen von Eve Energy. Weitere Informationen zur Batteriegröße wurden im Rahmen der Mitteilung rund um die Launch-Edition nicht bekannt gegeben. Es steht allerdings fest, dass die Variante, mit einer Reichweite von bis zu 1.600 Kilometer Reichweite im Rahmen des Produktionsstarts nicht angeboten wird.

Wie das Unternehmen zu verstehen gibt, wurde die Launch Edition mit einem einzigen Ziel vor Augen entwickelt – Energieeffizienz. Die einzigartige Form, das geringe Gewicht und ultra-starken Materialien ermöglichen es dem Aptera, mit einem Viertel der Energie im Vergleich zu anderen Elektro- und Hybridfahrzeugen auf der Straße durch die Luft zu gleiten. So das Unternehmen über das eigene Fahrzeug. Steve Fambro, Mitbegründer und Co-CEO, führt darüber hinaus aus:

„Wir haben die Gleichung für eine effizientere Art des Reisens gelöst, indem wir uns die Kraft der Sonne zunutze gemacht haben, und wir freuen uns, der Welt unser Launch Edition-Fahrzeug vorzustellen. Das Ergebnis unserer unermüdlichen Bemühungen ist das Aptera-Fahrzeug, das Sie dorthin bringen kann, wohin Sie wollen, indem es die kreative Energie direkt von unserer Sonne nutzt und effizient in freie Bewegung umwandelt.“

Aptera will bis zu 64 km Reichweite am Tag durch Sonnenenergie gewinnen

Die Solar-Technologie des Aptera Stromers soll es dem E-Fahrzeug ermöglichen, Energie für umgerechnet 64 Kilometer, aus der Kraft der Sonne zu generieren. Ohne, dass das Fahrzeug mit Stecker nachgeladen werden muss. „Die Launch Edition von Aptera wird mit einem integrierten Solarladepaket geliefert, das es den meisten Menschen ermöglicht, wochen- oder sogar monatelang zu fahren, ohne jemals eine Steckdose zum Aufladen benutzen zu müssen“, so das Versprechen von Aptera Motors.

Hierzu führt das Start-Up aus, dass man an einem Ort mit sehr hoher Sonneneinstrahlung wie in Südkalifornien, der durchschnittliche amerikanische Autofahrer bei einer täglichen Fahrstrecke von durchschnittlich 47 Kilometer nie eine Steckdose benutzen müsste. An einem Ort mit mittlerer Sonneneinstrahlung wie New York oder Chicago müssen Sie nur etwa dreimal im Jahr an die Steckdose. Fraglich, ob dies in der Realität so gelebt werden kann.

Der Onboard-Charger für das Laden mit Wechselstrom leistet 6,6 kW. Die Ladedauer gibt Aptera nicht an. Mit 110 Volt soll pro Stunde Strom für 21 km nachgeladen werden, mit 240 Volt für 92 km. Schnellladen soll ebenfalls möglich sein. Aptera will nicht auf den offenen CCS-Standard, sondern Teslas Supercharger-Netz setzen. Geladen werden soll dann mit einer Leistung zwischen 40 bis 60 kW. An einer 100 kW-Ladeleistung werde ebenfalls gearbeitet, ob diese bei der Launch-Edition zum Einsatz kommt ist fraglich.

Aptera Motors

Produktionsstart noch 2023, mit massiven Wachstumsplänen

Nach der Inbetriebnahme der Launch Edition-Produktionslinie rechnet Aptera damit, dass bis 2028 acht verschiedene Montagewerke rund um den Globus in Betrieb sein werden. Derzeit ist das Start-Up an dem Punkt die vierte und letzte Phase seiner Produktentwicklung, Delta, abzuschließen. Im Rahmen dieser Phase wird Aptera die Crashtests und die Validierung abschließen. Sobald dies abgeschlossen ist, plant Aptera eine schnelle Skalierung auf eine Einschichtproduktion von 10.000 Fahrzeugen pro Jahr. Danach wird Aptera seine Produktion in seinem Werk in Carlsbad, Kalifornien, auf 20.000 Fahrzeuge im Zweischichtbetrieb pro Jahr ausweiten.

„Unser Ziel ist es, bis Ende 2023 mit der Produktion zu beginnen, auch wenn der Zeitplan von der Finanzierung abhängt. Sobald wir unsere Fundraising-Ziele erreicht haben, werden wir in der Lage sein, einen genaueren Zeitplan für die Auslieferung zu nennen.“ – Chris Anthony, Mitbegründer und Co-CEO

Mit über 40.000 Reservierungen symbolisiert die Produktion des Launch-Edition-Fahrzeugs von Aptera den Beginn einer neuen Ära für das Unternehmen, wie diese in ihrer Mitteilung zu verstehen geben. „Unsere Launch Edition ist unsere Chance, der Welt etwas zu zeigen, was es bisher noch nicht gab. Unsere Identität bei Aptera ist die Veränderung, Neuerfindung und Überraschung. Die Launch Edition ist unsere Chance, eine Bewegung anzuführen, die für alle da ist. Wir sind Solarmobilität und wir sind die Zukunft“, so Anthony abschließend.

Quelle: Aptera – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Jens:

ich kann dem nur zustimmen, ich selbst nutze PV aber es ist schon komisch das auf meinem Speicher jemand zugriff hat, denn ich könnte den eigenen gewonnen Strom auch nächsten Tag nutzen aber so darf ich dann zu kaufen weil er nachts entleert wird. Wer sich mit Windkraft beschäftigt wird erkennen müssen, das wir uns 0,nix vom Öl abkoppeln im Gegenteil oder warum benötigt ein Windrad bis zu 1400 Liter/Jahr an Schmieröl + SF6Klimakiller Gas welches langsam austritt? Warum wird Überschuss Windstrom nicht gespeichert, weil Konstrukt über Privatinvestoren läuft, aber Technisch locker möglich, abgesehen das es auch bei Stillstand gut Geld verdient aber nur max 20 % Ertrag bringt, oder wie es bi uns heißt von den Stromern, allenfalls nette Nachverstärker, mehr nicht, ca 20 Stk, ca. 5 km entfernt. Oder mal das EEG lesen was erlaubt ist, wie in den 60 igern = alles Gas,Öl,….
Ja die Sonne schickt keine Rechnung und genau deshalb werden neue PV Anlagen richtig verzögert mit der Anmeldung, Balkonanlagen gedrosselt. Ich hoffe der Aptera schaffts auch ins Korrupte, oh sorry: „Geld bitte fallen lassen, dann können wir es finden“ Deutschland, welches eh nur noch von der Industrie/ Lobiisten regiert wird. Meine E-karre kommt weg und stinke Diesel wieder her, den keiner hat vor die Umwelt zu retten, es geht wie immer nur ums Geld

Komagleiter:

Daumen hoch!-Das sind exakt meine Überlegungen!- Da würde noch die geplante Bargeldabschaffung
und die schon erfolgte Mini-Disc Eliminierung dazu passen. In Deutschland haben sie sich durch fehlenden Transrapid bei Stuttgart 21 und Flughafen Berlin schon heftig in beide Beine geschossen!

Herwig:

An einem Ort mit mittlerer Sonneneinstrahlung wie New York“ (und mit einem günstig gelegenen Parkplatz auf einem sehr hohen Wolkenkratzer) „müssen Sie nur etwa dreimal im Jahr an die Steckdose.

Christian Stadler:

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Alle Verbrenner hängen an der Zapfsäule der Ölmulties. Alle BEV`s hängen am Kabel der Strommulties. Und alle Solarfahrzeuge hängen eigentlich nirgendwo dran, sondern sind sozusagen frei. Die Sonne schickt keine Rechnung, führt auch keine Umsatzsteuer oder Gewerbesteuer ab. Kann es sein, dass solargetriebene Fahrzeuge ein rotes Tuch für all die Multies und Regierungen sind? Und kann es weiterhin sein, dass diese einflußreichen Multies und Regierungen es irgendwie schaffen, Banken und andere potentielle Investoren durch Propaganda so zu manipulieren, dass diese vor einer Investition in solch dunkelgrüne Geschichten zurückschrecken?

Tom62:

Egal, hauptsächlich möglichst Öko/“Grün“… ;)

Wolfbrecht Gösebert:

Sorry, das sollte natürlich ‚Launch-Edition‘ heißen :)

Tom62:

Paradoxerweise >>>> die „solaren“ Start-ups stehen unter keinem guten Stern… ;(

Wolfbrecht Gösebert:

Eine interessante Information fehlt AFAIS im Artikel:
Lt. Mangement-Video
c&p–> youtube.com/watch?v=VMIwhbepXWs

soll die Lauch-Edition bei CPC in Italien(!) hergestellt werden.

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