Akku-Recycling bei Mercedes in Gaggenau?

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Wolfgang Plank
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Mit einer Fabrik zur Wiederaufarbeitung von Altbatterien seiner E-Autos will Daimler wegfallende Arbeitsplätze im Zuge der Transformation zumindest teilweise kompensieren. Entsprechende Pläne für das Mercedes-Benz-Werk Gaggenau werden inzwischen intensiver verfolgt. Aktuell läuft hinter den Kulissen die Standortsuche, in einem ersten Schritt geht es offenbar um eine Forschungsanlage.

Für einen solchen Testlauf erhofft sich der Konzern finanzielle Unterstützung vom Bundeswirtschaftsministerium. Bei Jahr für Jahr steigenden Zulassungszahlen für E-Autos stelle sich die Frage nach Wiederaufbereitung von Altbatterien immer dringlicher, heißt es. Um die Batteriezellfertigung in Deutschland und Europa auszubauen, fördert das Ministerium nach eigenen Angaben insgesamt 15 deutsche Unternehmen. Dabei gehe es um die gesamte Wertschöpfungskette – von der Aufbereitung der Rohstoffe über die Batteriezell-Fertigung bis zum Recycling.

Im Grundsatz bestätigt ein Daimler-Sprecher das Vorhaben: „Im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns haben wir uns gemeinsam mit dem Betriebsrat darauf verständigt, am Standort Gaggenau künftig in das Batterie-Downstream-Geschäft einzusteigen, zum Beispiel mit dem Recycling von Batterien.“ Weitere Details könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genannt werden, so der Sprecher.

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Michael Brecht, der auch Betriebsratschef im Werk Gaggenau ist, hat sich wiederholt für den Aufbau von zukunftsorientierten Arbeitsplätzen am Standort stark gemacht. Bereits im vergangenen Jahr sprach er in diesem Zusammenhang von einer Anlage zum Recycling von Altbatterien. Brecht wird mit den Worten zitiert, dass im ersten Schritt eine Forschungsanlage mit begrenzter Tonnage errichtet werden solle. Ziel sei es, möglichst viele Rohstoffe für eine erneute Verwendung zu gewinnen. Zudem wolle das Unternehmen Fachfirmen und Hochschulen mit ins Boot holen.

Die Forschungsanlage, so wird spekuliert, könnte auf dem Gelände des Presswerks in Kuppenheim entstehen. Sollte die Anlage erfolgreich sein, käme das Areal allerdings nicht für eine spätere Fabrik in Frage. Potenzielle Flächen seien bereits für eine mögliche neue Pressenlinie reserviert, heißt es. Als möglicher Standort wird hinter den Kulissen vielmehr ein Areal zwischen Gaggenau-Bad Rotenfels und Bischweier gehandelt. Die Stadt, so verlautete, habe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben ohne schon ein konkretes Projekt zu verfolgen.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten – Benz-Werk Gaggenau steigt ins Batterie-Geschäft ein

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Daniel W.:

Die Arbeiter dürften die meiste Zeit Däumchen drehen und ob es Daimler 2030 noch gibt, das steht in den Sternen. Vielleicht wird es eine China-E-Auto-Import-Firma, die nur noch die Sterne aufklebt oder gleich die Lizenz fürs Aufkleben an China vergibt, wie so viele andere alte und bekannte deutsche Firmen.

Von den großen deutschen Firmen scheint einzig VW an das E-Auto zu glauben, die anderen deutschen Autobauer halten sich Hintertür zum Verbrenner weit offen und die Politiker mit „Geschenken“ warm.

Tobi:

Da der Autobau bald wegfällt, baut sich Mercedes ein neues Standbein auf. Vom Autobauer zum Recyclingunternehmen. Bei der Verwertung der eigenen Batterien dürfte wohl nicht gerade viel Arbeit anfallen.

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