Der Marktstart des AIWAYS U5 war in Deutschland für den April 2020 angesetzt. Doch dann kam der Coronavirus und es entwickelte sich alles bekanntlich anders. Im gemeinsamen Gespräch mit Fu Qiang (Samuel Fu), Präsident und Mitgründer von AIWAYS, hat sich Elektroauto-News.net zuletzt über den aktuellen Stand des chinesischen Start-Up ausgetauscht. Nun lässt das E-Auto-Unternehmen abermals tief blicken und gibt Details zu seiner außergewöhnlichen Batterie-Sandwich-Struktur bekannt.
Im Elektro-SUV U5 setzt das Start-Up bei seinen Batteriemodulen auf eine spezielle Sandwich-Struktur, die zu höherer Stabilität führt und das Risiko von Schäden an der Batterie signifikant verringert. Durch räumliche Abtrennung der flüssigkeitsgefüllten Zellen von ihrer Umgebung, werden die von Kühlmittel-Lecks ausgehenden Gefahren weitgehend unterbunden. Derartige Lecks sind in 80 Prozent der Fälle ursächlich für sicherheitsrelevante Batterieschäden verantwortlich.
Möglich wird dieser Zugewinn an Sicherheit durch eine spezielle Isolationsschicht, welche zwischen einzelnen Batteriemodulen und deren Kühlung eingebracht wird. Somit wird selbst bei starken Intrusionen, etwa bei Unfällen, das Eindringen von Kühlmittel ins Modul verhindert. Des Weiteren dient die Sandwich-Struktur einer thermischen Dämmung, der Wärmeaustausch zwischen Batteriemodul und Umgebung wird signifikant reduziert.
Hinsichtlich der Effizienzsteigerung wartet der U5 auch mit einer Besonderheit auf, dem selbst entwickelten Onboard Batterie Management System (BMS). Dieses verwendet innovative State-of-Charge (SOC) Algorithmen, um den Energieverbrauch der Fahrweise angepasst zu überwachen. So regelt es die Verbräuche bedarfsgerecht. Die durch SOC-Algorithmen gesteuerte Selbstlernfunktion erlaubt dabei die präzise Steuerung des Energieverbrauchs unter Berücksichtigung des Fahrstil von Piloten des AIWAYS U5. Der Fahrer erhält jedoch gleichzeitig wertvolle Hinweise, wie das Fahrverhalten angepasst werden kann, um die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Batterie zu optimieren.
Die Serienversion des U5 wird in Europa, unter anderem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, zum Verkauf stehen und rund 35.000 Euro (inklusive Steuern) kosten. Hierfür bekommt man als Käufer ein Elektro-SUV mit 4,70 Meter Länge, einer Breite von 1,90 Meter sowie einer Höhe von 1,73 Meter. Angetrieben wird das E-SUV über einen 140 kW starken E-Motor an der Vorderachse, der einen Drehmoment von 315 Nm aufbringt. Der E-SUV hat in entsprechenden Wintertests unter Beweis gestellt, dass man auch bei Temperaturen, die deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen, eine praxisgerechte Reichweite von knapp 300 Kilometern erzielen kann.
Sollte der 63-kWh-Akku doch einmal leer gehen, kann er über DC-Lader in nur 40 Minuten von 20 auf 80 Prozent nachgeladen werden. Ein AC-Lader (6,6 kW Typ 2) benötigt weniger als acht Stunden, um von zehn auf 95 Prozent zu laden, etwa während des Parkens über Nacht.
Quelle: AIWAYS – Pressemitteilung vom 04. April 2020