Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben gemeinsam mit Kooperationspartnern bereits über fünf Jahre an aCar gearbeitet. aCar ist ein für den Einsatz in Afrika konzipierte E-Nutzfahrzeug. Der Hauptzweck des Zweisitzers ist der Transport von Personen und Gütern, wobei es eine Gesamtlast von einer Tonne transportieren kann.
Die Batterie bietet zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel als Energiequelle oder zur Nutzung leistungsstarker Verbraucher, wie etwa einer Seilwinde. Hierfür wurden bereits unterschiedliche Aufbauten für die Ladefläche konzipiert, die modular verwendet werden können. Mithilfe weiterer Module kann sich das Auto unter anderem in eine mobile Arztpraxis oder eine Wasser-Aufbereitungsstation verwandeln.
Bereits 2017 haben wir über das aCar und die Fortschritte der TU München berichtet. Ein Jahr später scheint es so, als sei man nochmal einen großen Schritt weiter. Die selbstgestellte Aufgabe, dass das aCar nicht nur eine Idee bleibt hatte man 2017 schon theoretisch gelöst. Durch eine eigenes dafür gegründete Firma, sollten erste Fahrzeuge in einer europäischen Modellfabrik entstehen, bevor diese in Afrika in Serie gehen. Nun ist es soweit, ab Ende 2018 soll im niederbayerischen Bayerbach die Serie produziert werden.
1.000 Exemplare sind fürs erste Jahr geplant, die zunächst innerhalb Europas an Unternehmen und Behörden verkauft werden. Ab 2020 könnte das aCar von Partnerunternehmen in Entwicklungsländern produziert werden. In Europa soll das aCar 22.000 Euro kosten, in Entwicklungsländern nur rund 10.000 Euro.
Nichts geändert hat sich an den technischen Daten des aCar. So leistet der Antrieb 16 kW (22PS) und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Vollkommen ausreichend für afrikanische Schotterpisten. Nur die wenigsten Straßen in Afrika sind asphaltiert. Die Batteriekapazität von 20 kWh ermöglicht eine elektrische Reichweite von 80 Kilometern. Sie kann an einer normalen Haushaltssteckdose mit 220 Volt innerhalb von 7 Stunden vollständig geladen werden. Solarmodule, die auf dem Dach des Fahrzeugs angebracht sind, liefern ebenfalls Energie für die Batterie und erhöhen die Reichweite.
Quelle: Electrive.net – Afrika-Stromer aCar soll 2019 in Serie gefertigt werden