Ist es richtig, Elektromobilität konsequent voranzutreiben? Oder sollten Autohersteller nicht stärker auf Brennstoffzellen-Technologie setzen? Diese Frage wurde vonseiten VW bereits im November 2019 beantwortet. Zu Gunsten der E-Mobilität, um es vorweg zu nehmen. Dennoch kam Thomas Ulbrich, Vorstand für Elektromobilität bei VW, im Rahmen des Medien-Workshop „Systemwechsel E-Mobilität“ in Berlin auf die andauernde Diskussion ob Elektroauto oder Brennstoffzellenfahrzeug zurück.
Fehlende Ladeinfrastruktur und Wasserstoff-Diskussion hemmen E-Mobilität
Denn ein für alle Mal müsse klar werden, dass nicht nur die fehlende Ladeinfrastruktur das Wachstum der E-Mobilität bremst, sondern auch die fortwährende Diskussion um die sogenannte „Technologieoffenheit“. Ulbrich gibt hierzu zu verstehen: “Das batterieelektrische Auto ist nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik die mit Abstand beste Option, um schnell CO2 im Straßenverkehr einzusparen. Ja, Wasserstoff hat Potenzial – aber nicht für das Pkw-Segment, und nicht im Volumen…”
Ulbrich zeigt auf, dass ein Wasserstoff-Auto zwei- bis dreimal so viel Strom für eine vergleichbare Strecke wie ein Batterie-Auto benötigt. “Grüne Energie ist aber ein kostbares Gut, mit dem wir alle sehr sparsam umgehen müssen. Stromverschwendung darf deshalb keine Option sein”, so der Vorstand für E-Mobilität weiter. Daher sei es aus Sicht von VW auch ein Irrweg auf das Wasserstoff-Auto für Millionen von Pkw zu setzen. Sinnvoller sei der Einsatz von Wasserstoff in der Industrie, im Schwerlastverkehr, bei Flugzeugen und auch bei Schiffen.
“Beim Auto sagen wir ganz klar: Volle Konzentration auf die Batterie. Und dabei wissen wir die Wissenschaft hinter uns.” – Thomas Ulbrich, Vorstand für Elektromobilität bei VW
Der E-Mobilitätsvorstand von VW ist sich allerdings auch bewusst, dass der Systemwechsel zur E-Mobilität eine komplexe Aufgabe ist. Und dennoch muss diese angegangen werden, da sie auch eine große Chance: für das Klima, für die Luftqualität in den Städten, und auch für die Automobilindustrie ist. Anerkennend gegenüber Branchenprimus Tesla gibt Ulbrich zu verstehen: “Wer in Sachen E-Mobilität die Nase vorn hat, dem gehört die Zukunft. Das zeigt das Beispiel Tesla. Von den Batteriezellen über die Modellpalette bis zur Digitalisierung des Autos und dem autonomen Fahren – Tesla ist ein wichtiger Impulsgeber für unsere Branche. Deshalb begrüßen wir auch die neue Nachbarschaft in Grünheide.”
Tesla nehme man als Ansporn auf dem eigenen Weg zum softwaregetriebenen Tech-Konzern. Man nehme vonseiten VW die aktuellen Herausforderungen an. “Wir bringen die E-Mobilität zu den Menschen. Das tun wir mit unseren Fahrzeugen – allen voran mit dem ID.3, der im Sommer auf den Markt kommt und nicht mehr als ein Golf Diesel kostet“, so Ulbrich abschließend.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 12. März 2020