Verzögerungen und Preiserhöhungen bei Tesla Semi

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Maria Glaser
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Unternehmen, die Elektro-Lkw des US-Unternehmens Tesla bestellt haben, müssen derzeit mit weiteren Verzögerungen und starken Preiserhöhungen rechnen. So berichtet Electrek, dass gar eine Verdopplung der ursprünglichen Preise denkbar sei.

Beim Projekt Tesla Semi, das elektrische Sattelschlepper entwickelt und produziert, gab es bereits zahlreiche Verzögerungen. Bereits 2017 wurde das Fahrzeug erstmals vorgestellt und sollte eigentlich ab 2019 produziert werden. Schließlich gab es zwar erste, vereinzelte Auslieferungen ab 2022, jedoch blieb die Serienproduktion aus.

Das Werk der Lkw befindet sich im US-Bundesstaat Nevada neben der Gigafabrik des Herstellers. Dort sollte die Produktion im Jahr 2025 starten und auf 50.000 Fahrzeuge pro Jahr hochgefahren werden.

Tesla kann nicht wie geplant liefern

Nun berichtet Electrek von weiteren Verzögerungen sowie deutlichen Preiserhöhungen, die aus einem Schreiben hervorgehen. Das Transportunternehmen Ryder hat von dem kalifornischen Ausschuss MSRC (California’s Mobile Source Air Pollution Reduction Review Committee) Fördermittel für ein Projekt gewährt bekommen, um Tesla Semi-Lkw und Megacharger an zwei seiner Standorte in Kalifornien einzusetzen.

Nun musste sich Ryder in dem besagten Schreiben an die Behörde MSRC um einen Aufschub von 28 Monaten bemühen, da Tesla nicht wie geplant liefern kann. Außerdem habe sich der Preis des Tesla Semi stark erhöht, weshalb in dem Schreiben von einer dramatischen Veränderungen der Wirtschaftlichkeit die Rede war.

Nun plane Ryder, bis Juni 2026 nur noch 18 Tesla Semi-Lkw anstelle der ursprünglich geplanten 42 einzusetzen. Die Höhe an Fördermitteln wäre dabei gleichbleibend, jedoch wurde die Anzahl geplanter Megacharger von 4 auf 6 erhöht.

Preisentwicklung des Tesla Semi

Bei der ersten Vorstellung des Tesla Semi 2017 nannte der Autohersteller Preise von umgerechnet knapp 136.000 Euro für einen Lkw mit ungefähr 480 Kilometern Reichweite und 164.000 Euro für die Version mit über 800 Kilometern Reichweite. Tesla nahm zudem Bestellungen für die Sonderedition „Founder’s Series Semi“ für knapp 182.000 Euro entgegen.

Im Vergleich dazu liegen dieselbetriebene Sattelschlepper der höchsten Gewichtsklasse in den USA heute oft zwischen 136.000 und 200.000 Euro. Mit den ursprünglich angegebenen, günstigen Einstiegspreisen sowie den potenziell niedrigeren Betriebskosten durch günstige Strompreise wäre der Tesla Semi im Gütertransport durchaus wettbewerbsfähig.

Sollten sich die Preise nun jedoch so dramatisch erhöhen, wie das Schreiben des Transportunternehmens Ryder vermuten lässt, bleibt der massive Einfluss des Tesla Semi auf den Markt wohl eher aus. Electrek geht dabei von bis zu 365.000 Euro aus für den Tesla Semi mit 800 Kilometern Reichweite. Diese mögliche Preiserhöhung, die einer Verdopplung entsprechen würde, wurde von offizieller Seite Teslas nicht bestätigt.

Quelle: Electrek – Tesla Semi suffers more delays and ‘dramatic’ price increase

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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