SWU Ulm / Neu-Ulm flottet 37 Elektrobusse von Daimler ein

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von links: Till Oberwörder (CEO Daimler Buses), Martin Ansbacher (Oberbürgermeister von Ulm), Katrin Albsteiger (Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm), Ralf Gummersbach (Geschäftsführer SWU Verkehr) und Klaus Eder (Geschäftsführer Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH) / Daimler Truck

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Daimler Buses hat nach einer europaweiten Ausschreibung von SWU Verkehr (kurz: SWU) aus Ulm / Neu-Ulm den Zuschlag zur Lieferung von 37 batterieelektrischen Solo- und Gelenkbussen Mercedes‑Benz eCitaro und eCitaro G erhalten. Der Vertrag beinhaltet darüber hinaus die Option auf weitere neun eCitaro Elektrobusse. Die Gesamtinvestition der SWU für alle 46 E‑Busse beträgt insgesamt 34,6 Millionen Euro.

Die Auslieferung der 37 Elektrobusse soll sukzessive bis Ende 2026 erfolgen, die optionalen neun Fahrzeuge sind für den Einsatz ab 2027 eingeplant. Die neuen E-Busse ersetzen nach und nach die vorhandenen Dieselbus-Bestandsfahrzeuge in der SWU-Busflotte und sollen im Öffentlichen Personennah­verkehr der Doppelstadt Ulm und Neu-Ulm an der Donau eingesetzt werden.

Dort sind bereits 14 Gelenkbusse des Typs eCitaro G im Einsatz, die von der SWU in den Jahren 2024 und 2025 beschafft wurden und einen wichtigen Beitrag zur Senkung der CO₂-Emissionen im Stadtverkehr sowie zur Verbesserung der Luftqualität in Ulm und Neu-Ulm leisten. Mit den neuen Elektrobussen erhöht sich der Anteil der batterieelektrischen Busse im Fuhrpark der SWU Verkehr ab 2027 auf mehr als die Hälfte der Flotte.

„Elektromobilität ist ein zentraler Schlüssel für lebenswerte Städte“

„Elektromobilität im ÖPNV ist ein zentraler Schlüssel für lebenswerte Städte. Wir freuen uns sehr, dass wir die SWU bei diesem zukunftsweisenden Projekt begleiten dürfen – mit unserem Know-how, innovativer Technik und einem starken Team direkt vor Ort in Neu-Ulm“, so Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses.

„Wir freuen uns, dass wir mit Daimler Buses einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben, der seine Kompetenz bereits vielfach unter Beweis gestellt hat“, betont SWU-Verkehrschef Ralf Gummersbach. „Besonders begrüßen wir, dass es sich um einen deutschen Hersteller mit einem Standort direkt hier in Neu-Ulm handelt. So bleibt ein erheblicher Teil der Wertschöpfung im Land – das stärkt unsere heimische Wirtschaft und bringt zusätzliche Vorteile für Service und Wartung.“

Die 37 neuen E-Busse gliedern sich auf in 15 dreitürige und 12 Meter lange eCitaro Solobusse und 22 viertürige Gelenkbusse eCitaro G mit einer Länge von 18 Metern. Sie bieten eine Beförderungskapazität von bis zu 65 Fahrgästen in den Solo- und bis zu 143 Passagieren in den Gelenkbussen. Auch eine Verbesserung der Barrierefreiheit wird in den neuen Elektrobussen umgesetzt: Vergrößerte Sondernutzungsflächen bieten ausreichend Platz für Rollstühle, Kinderwagen oder Rollatoren. Die Klimatisierung erfolgt über eine moderne CO2-Klimaanlage mit einem ausgeklügelten Thermomanagement.

Die neuen E-Busse der SWU sind mit der vierten und damit neuesten Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batteriegeneration (NMC4) ausgestattet. Mit 111 kWh Energie pro Batteriepaket kombinieren die NMC-4-Batterien eine hohe Leistungsdichte und damit deutlich größere Reichweiten mit einer sehr langen Lebensdauer auch bei regelmäßigen Schnellladevorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung.

Flexibel sind auch die Batterie-Lademöglichkeiten: Die Solo- und Gelenkbusse können nicht nur mit Steckdosen an der linken und rechten Seite über der Vorder­achse im Busdepot geladen werden, sondern auch unterwegs an speziell dafür aus­gelegten Haltestellen über einen Pantografen auf dem Busdach. Dieses sogenannte Opportunity Charging sei notwendig, um den anspruchsvollen Buslinienverläufen in Ulm und Neu-Ulm unter allen Bedingungen gerecht zu werden und den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge zu vermeiden. Um die Pantograf-Ladestation punktgenau anzufahren, unterstützt den Fahrer ein spezielles Dach-Kamerasystem.

Für die Sicherheit der Fahrgäste und anderer Verkehrsteilnehmer sorgen die neuesten Assistenzsysteme von Daimler Buses. Der Abbiegeassistent Sideguard Assist 2, der bei einer drohenden Kollisionsgefahr mit Fußgängern und Fahrrad­fahrern warnt, der Frontguard Assist, der vor Hindernissen oder Personen unmittelbar vor dem Fahrzeug warnt, sowie der aktive Notbremsassistent Preventive Brake Assist 2 schützen schwächere Verkehrsteilnehmer und sollen helfen, Unfälle zu vermeiden. Hinzu kommt der innovative Traffic Sign Assist. Er vergleicht über GPS und Kamera-Unterstützung kontinuierlich die Fahrzeug-Geschwindigkeit mit den gültigen Verkehrsregeln und gibt ein visuelles und akustisches Feedback, falls die erlaubte Geschwindigkeit überschritten wird.

Quelle: Daimler Truck & Buses – Pressemitteilung vom 17.07.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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