Die Zahlen für das erste Quartal 2021 am Europäischen Elektroautomarkt liegen vor. Dabei zeigt sich, dass Plug-In-Hybride (PHEV) mit 248.058 Einheiten gegenüber reinen E-Autos mit 198.833 Einheiten die Nase vorne haben. Ende Februar 2021 zeigte sich VW noch für einen Großteil des reinen E-Auto-Absatzes verantwortlich. Musste den ersten Rang in Europa Ende des ersten Quartals 2021 allerdings an Tesla abtreten.
Wie sich einzelne Segmente am Markt platziert haben, konnten wir bereits für euch betrachten. Nun werfen wir einen Blick darauf, wie sich einzelne Hersteller an Europas E-Automarkt platziert haben. Der VW Konzern brachte im vergangenen Jahr die meisten reinen E-Autos sowie elektrifizierten Fahrzeuge – E-Autos + Plug-In-Hybride (PHEV) – auf die Straße. Lediglich der Daimler Konzern konnte sich außerhalb des VW Konzerns einen weiteren ersten Rang sichern. Den für die meisten abgesetzten Plug-In-Hybride im Gesamtjahr 2020. Diesen musste man zwischendurch abgeben, konnte ihn Ende des ersten Quartals allerdings wieder nach Stuttgart holen.
Plug-In-Hybrid- und E-Auto-Zulassungen auf Herstellerseite
Nachfolgend betrachten wir, wie sich Elektroauto- und PHEV-Anteil auf Herstellerseite verhalten. Welcher Hersteller mehr auf Teilzeitstromer oder Vollstromer setzt und wie der Anteil an den Gesamtzulassungen des jeweiligen Herstellers bis Ende März 2021 aussehen. Dabei rückt, vor allem der VW Konzern, als auch Tesla in den Fokus. Denn Tesla konnte sich nach einem eher schwach anlaufenden Januar, Februar im März dann doch deutlich vorn am Markt platzieren. Ein erstes Indiz hierfür liefert die nachfolgende Grafik.
VW nicht mehr ganz vorn beim Absatz reiner Stromer; dafür bei elektrifizierten Fahrzeugen
Ende 2020 blickt Europa auf den VW Konzern als Marktführer, sowohl für die Anzahl abgesetzter reiner E-Autos, als auch die Summe aus PHEV und E-Autos, welche man auf die Straße gebracht hat. Auf dem ersten Rang an Europas E-Automarkt stand Ende März 2021 weiterhin der VW-Konzern. Allerdings musste man sich beim Absatz reiner Stromer geschlagen geben. Im Detail betrachtet zeigt sich, dass Volkswagen mit 26.191 reinen E-Autos, die abgesetzt wurden auf Rang Eins im Konzern steht. Mit einem deutlichen Vorsprung gegenüber anderen den anderen Marken, diese brachten es auf folgendes Ergebnis: Audi (7.965 Einheiten), Skoda (2.016) Seat (2.259) und Porsche (2.677). Diese brachten es somit in Summe gerade einmal auf 14.917 abgesetzte Stromer und somit ein wenig mehr als die Hälfte des E-Auto-Absatzes der Marke VW.
Dafür konnten die vier Marken mit ihrer Stärke bei PHEVs überzeugen: Audi (13.361 Einheiten), Skoda (7.274) Seat (7.132) und Porsche (2.925), in Summe somit 30.692 Teilzeitstromer. Volkswagen für sich betrachtet brachte es auf 17.104 PHEV die abgesetzt werden konnten. Somit ist VW auch die einzige Marke innerhalb der Gruppe, welche deutlich mehr Stromer als Teilzeitstromer abgesetzt hat. Dürfte auch an deren starken Fokus auf die E-Mobilität liegen. Betrachtet man nun noch den Anteil an elektrifizierten Fahrzeugen am eigenen PKW-Absatz, zeigt sich, dass VW diesen von 12,1% im Vormonat auf 13,1% Ende März 2021 steigern konnte. Aufgeteilt in 6,0% E-Autos sowie 7,0% PHEV. Am gesamten europäischen Elektroautomarkt konnte der Konzern somit 19,9% Marktanteil für seinen Absatz verzeichnen.
Stellantis dem VW Konzern auf der Spur, wenn auch mit Abstand
Auf dem zweiten Rang beginnen die Veränderungen im Ranking deutlich zu werden. War im vergangenen Jahr noch die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz dem VW Konzern auf der Spur, ändert sich dies in 2021. Stellantis beansprucht den zweiten Rang für sich, auch Ende des ersten Quartals 2021. Mit seinen Marken Peugeot, Opel/ Vauxhall, Citroen, Fiat, Jeep und DS bringt man es in Summe auf 33.261 Stromer sowie 27.746 Teilzeitstromer. Dabei zeigt sich, dass vor allem Peugeot zum Absatz reiner E-Autos einen massiven Anteil (16.261 Einheiten) beiträgt. Des Weiteren wird dieser Absatz durch Opel/ Vauxhall (7.265) sowie Fiat (7.009) gestützt. DS (880) und Citroen (1.846) trugen einen eher geringeren Anteil bei, Jeep gar nicht.
Jeep (6.300 Einheiten) macht sich im Bereich der Teilzeitstromer stark. Innerhalb von Stellantis konnte sich nur Peugeot mit 11.313 Plug-In-Hybriden absetzen. Dahinter folgen Opel/ Vauxhall (3.544), Citroen (3.778) sowie DS (2.810). Somit wird deutlich, dass bei Stellantis die Stromer den Teilzeitstromer überwiegen, wenn auch nicht mehr ganz so deutlich wie in den Vormonaten. Dennoch trägt dies auch zu einem Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen mit einem Anteil von 9,9% bei. Aufgeteilt in 5,4% E-Autos sowie 4,5% PHEV. Am gesamten europäischen Elektroautomarkt konnte der Konzern somit 13,7% Marktanteil für seinen Absatz verzeichnen.
Daimler holt sich Rang Eins an Europas Elektroautomarkt – bei Plug-In-Hybriden – von BMW zurück
Ende Dezember 2020 konnte noch Daimler den ersten Rang an Europas E-Automarkt in Hinblick auf abgesetzte PHEV für sich verzeichnen. Im Januar 2021 setzt sich diese Erfolgreise fort und Daimler brachte es auf insgesamt 3.900 E-Autos sowie 10.983 PHEV. Doch Ende Februar 2021 musste man diesen Rang schon wieder abgeben. An einen deutschen Marktbegleiter, die BMW Gruppe. Im März dreht sich dieses Bild abermals. Daimler brachte es auf 14.219 Stromer sowie 38.189 Plug-In-Hybride. Letztere stammten alle von Mercedes, smart war „nur“ 9.172 Stromer in die Waagschale, die anderen 5.047 E-Autos kamen demnach auch von Mercedes. Gemessen am eigenen Absatz waren 29,6% der Fahrzeuge elektrifiziert, davon 8,0% voll- und 21,5% teilelektrifiziert. Bei einem Marktanteil von elektrifizierten Fahrzeugen in Höhe von 11,7%.
Bei einem Marktanteil von elektrifizierten Fahrzeugen in Höhe von 11,7% konnte auch die BMW Group landen. Innerhalb der Gruppe steuerte BMW den Großteil der Teilzeitstromer (35.382 Einheiten) bei; MINI 5.305 Einheiten. Bei den Stromern war im Vergleich zu MINI kein allzu großer Abstand vorhanden. BMW brachte es auf 6.435 und MINI auf 5.207 Einheiten. Auch hier lässt sich die PHEV-Strategie der Gruppe nicht verleugnen. Dennoch musste man sich Ende des ersten Quartals Daimler geschlagen geben. Doch wie schaut es kommenden Monat aus?
Abermals Verschiebung der Marktanteile auf den hinteren Rängen
Dahinter reiht sich die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz ein, deren führende Rolle immer noch Renault für sich beansprucht. Diese haben alleine 16.789 vollelektrische Fahrzeuge bis Ende März 2021 zum Ranking beigesteuert, sowie 10.381 PHEV. Die anderen beiden Marken positionieren sich noch schärfer. Nissan brachte es auf 8.242 Stromer, keine Teilzeitstromer. Mitsubishi lediglich auf 2 vollelektrische Fahrzeuge, sowie 4.523 Plug-In-Hybride. Dacia zeigt sich ähnlich wie Nissan nur mit E-Autos, in diesem Fall 326 an der Zahl.
Es reiht sich daraufhin Volvo Cars ein – bestehend aus Volvo und Polestar – diese zählten fast nur PHEV: 32.002 bei Volvo sowie mittlerweile 14 Zulassungen bei Polestar, welche wohl auf den Polestar 1 entfallen. Des Weiteren konnten 2.789 reine E-Auto-Zulassungen bei Volvo (XC40 Recharge unser Erfahrungsbericht), sowie 3.802 bei Polestar verzeichnet werden. Fast jedes zweite Fahrzeug (44,9%) wurde übrigens mit einem Stecker zugelassen. Was zu einem Anteil von 8,6% am europäischen Gesamtmarkt führt.
Die Hyundai Gruppe – bestehend aus Hyundai und KIA – reihte sich Ende des ersten Quartals noch ein wenig weiter hinten im Ranking ein, als es vergangenes Jahr der Fall war. Ende des dritten Monats brachten es die beiden Hersteller auf 23.910 Stromer sowie 11.318 Plug-In-Hybride. Auch hier zeigt, sich ein deutliches Plus von E-Auto- gegenüber PHEV-Zulassungen. Die Anzahl an zugelassenen E-Autos war relativ fair verteilt. Hyundai 12.530 Einheiten bei; KIA seinerseits 11.380. Die Unterschiede bei den Teilzeitstromer waren dann schon größer: Hyundai 1.108 Einheiten/ KIA 10.210 Einheiten. Am eigenen Absatz gemessen bringt man es auf 18,6% Fahrzeuge mit Stecker; davon entfallen 12,6% auf Stromer sowie 6% auf Teilzeitstromer. Am gesamten Stecker-Markt in Europa ist man mit 7,9% beteiligt.
Der Anteil der darauffolgenden Marken an Europas E-Automarkt erscheint Ende März 2021 beinahe noch zu gering, um diese ausführlicher zu bewerten. Daher der Verweis auf die eingangs eingebettete Grafik, welche einen Blick auf PHEV- und E-Auto-Zulassungen erlaubt. Einen Marktteilnehmer wollen wir aber natürlich nicht unbeachtet lassen: Tesla. Denn diese konnten sich Ende des ersten Quartals den ersten Rang als Marke mit den meistverkauften E-Fahrzeugen sichern. Eine Ansage.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report Edition 03.2021 Q1 March