Die Beschäftigten im Tesla-Werk Grünheide in Brandenburg erhalten eine Lohnerhöhung, so berichtet das Manager-Magazin. Wie Tesla bekannt gab, steigen die Gehälter der rund 12.000 Mitarbeiter ab dem 1. November um vier Prozent. Dies ist bereits die zweite Anpassung in diesem Jahr, nachdem im Februar die Löhne in der Produktion um pauschal 2500 Euro angehoben wurden. Die Mitteilung erfolgte auf einer internen Versammlung, auf der das Unternehmen die Neuigkeiten verkündete.
Für die Belegschaft sei diese Nachricht sehr erfreulich, erklärte Personalchef Erik Demmler, gerade in einer Zeit, in der einige Unternehmen der deutschen Automobilindustrie von Stellenabbau und Werksschließungen betroffen sind. Die Gehaltserhöhung erfolgt laut Tesla im Rahmen eines internen Prozesses und ist unabhängig von Tarifverträgen oder Gewerkschaftseinflüssen. Tesla lege Wert auf eine eigenständige Lohnpolitik und agiere hier ohne externe Vorgaben. Werksleiter André Thierig hob die Flexibilität des Unternehmens hervor. Laut ihm ermöglicht Teslas Unabhängigkeit eine schnelle und bedarfsgerechte Anpassung der Gehälter, ohne dass es dabei zu Arbeitskämpfen oder Streiks kommt. Tesla verzichtet in Grünheide auf einen Tarifvertrag und will auch künftig daran festhalten.
Die Gewerkschaft IG Metall lobte die Gehaltserhöhung als positiven Schritt, kritisierte jedoch gleichzeitig die Höhe der Löhne und die Arbeitsbedingungen im Werk Grünheide. Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall für die Region Berlin-Brandenburg-Sachsen, äußerte sich zufrieden über die Lohnerhöhung, betonte jedoch, dass die Gehälter bei Tesla weiterhin unter dem Niveau der Metall- und Elektroindustrie liegen. Die Arbeitsbedingungen blieben zudem belastend und führten zu gesundheitlichen Herausforderungen für die Beschäftigten.
Eine kürzlich von der IG Metall durchgeführte Umfrage unter den Tesla-Mitarbeitenden deutet auf eine hohe Arbeitsbelastung hin. Laut Umfrageergebnissen fühlten sich 83 Prozent der Befragten oft oder sehr oft überfordert. Die Gewerkschaft fordert daher einen Tarifvertrag für Tesla in Grünheide, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Tesla lehnt dies jedoch weiterhin ab. Werksleiter Thierig widersprach der Gewerkschaft und verteidigte das Gehaltsniveau im Werk. Laut ihm verdient selbst ein ungelernter Beschäftigter in der Produktion mindestens 40.000 Euro pro Jahr. Tesla sieht sich damit im Vergleich mit tarifgebundenen Betrieben gut aufgestellt und bleibt bei seiner eigenständigen Vergütungspolitik.
Quelle: manager-magazin – Tesla hebt Gehälter in Grünheide deutlich an