Tesla-Aktie erlebt das schlechteste Jahr aller Zeiten

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Die Tesla-Aktie erlebt 2022 das schlechteste Jahr aller Zeiten – und auch 2023 sieht es schlecht aus. Der Aktienmarkt an sich ist in den vergangenen Monaten stark in Bewegung. Tesla leidet zusätzlich unter der fehlenden Aufmerksamkeit des eigenen CEO Elon Musk. Dieser konzentriert sich derzeit lieber noch auf seinen neusten Erwerb Twitter. Während etablierte große Autohersteller mittlerweile konkurrenzfähige E-Autos auf die Straße bringen.

Vor einem Jahr schien Tesla unschlagbar zu sein: Die Aktien des Unternehmens erreichten ein Rekordhoch, und der Optimismus für den weltweiten Markt für Elektrofahrzeuge stieg ins Unermessliche. Jetzt kämpfen die Anleger darum, einen Boden zu finden. Doch bereits während Musk seine volle Aufmerksamkeit dem Hersteller gewidmet hat, litt die Aktie unter hoher Volatilität. Dennoch ist die Abstrafung der Aktie in 2022 alles andere als gewöhnlich.

Bis zum Börsenschluss am Dienstag hat die Aktie mehr als 60 Prozent verloren, was einem Rekordrückgang im Jahresverlauf gleichkommt und den Wert der Aktionäre um etwa 626 Milliarden Dollar schmälert. Somit sehen sich Anleger mit einer neuen Realität konfrontiert. Etablierte Autohersteller, aber auch neue Mitspieler am Markt – zumeist aus China – räumen den Markt auf und nehmen Tesla Marktanteile ab. Während Tesla seinerseits hinter den ehrgeizigen Plänen zurückbleibt.

Sowohl die mit Spannung erwartete neue Fahrsoftware als auch die Batterietechnologie von Tesla liegen hinter ihren Zeitplänen zurück. Dies gepaart mit der Tatsache, dass der Cybertruck aufgrund seines futuristischen Designs wohl doch nicht in Serie starten wird, lässt auch hier den Blick in die Zukunft eher trüb wirken. Dies ist eine erstaunliche Kehrtwende im Vergleich zu vor einem Jahr, als die Gewinne die Erwartungen durchweg übertrafen und die Nachfrage nach Elektroautos angesichts der Ankündigung von Maßnahmen zur Förderung grüner Energie in immer mehr Ländern in die Höhe zu schießen schien.

Natürlich haben Tech-Aktien allgemein gelitten, als die US-Notenbank die Zinssätze anhob, um die Inflation zu zähmen, und damit die Angst vor einer möglichen Rezession schürte. Die Aktien von Tesla gehörten jedoch zu den schwächsten, was zum Teil auf die Befürchtung zurückzuführen ist, dass ein Abschwung die Nachfrage nach teuren Elektrofahrzeugen einschränken könnte. Der Kauf von Twitter durch Musk machte das Ganze nicht besser, da dessen Fokus derzeit nicht mehr auf Tesla liegt. Erfreulich bleibt dennoch die Tatsache, dass der Markt die Tesla Aktie anders  als anderer Hersteller einpreist.

„Tesla wird immer noch wie ein Technologieunternehmen gehandelt, als ein wachstumsstarkes Unternehmen, im Gegensatz zu anderen Autoherstellern“, so ein Analyst gegenüber Automotive News Europe. „Die Bewertung ist immer noch hoch, weil die Leute glauben, dass der EV-Komplex exponentiell wachsen wird und Tesla einer der Hauptakteure darin sein wird.“ Für manche ist das allerdings auch ein Hinweis darauf, dass die Aktie noch weiter fallen kann. Es gilt abzuwarten.

Derzeit profitiert Tesla noch von einem hohen Auftragsbestand für 2022, der teilweise noch in 2023 überführt werden kann. Auf lange Sicht wird es aber auch hier notwendig, dass dieser weiter angekurbelt wird.

Quelle: Automotive News Europe – Tesla shares suffer worst year ever – and 2023 looks bad, too

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Norbert Seebach:

Hinzu kommt sicherlich der zunehmende „Peinlichkeitsfaktor“, ein Fahrzeug eines offensichtlich nach rechtsaußen abdriftenden, empathie-unfähigen, antidemokratischen und in seinem Führungsstil mitunter faschistoid anmutenden Exzentrikers zu fahren, dem aufgrund seiner Verachtung für die Bedürfnisse der Mitarbeitenden selbige in Scharen davonlaufen – zumindest in Grünheide!

Johann:

Da steht „Reply to Powerwall Thorsten“

egon_meier:

ok … man sollte sich klarer artikulieren .. das @ hilft ungemein

Johann:

Verkaufszahlen, Thorsten, sind die Vergangenheit. Börsenkurse repräsentieren die Erwartungen an die Zukunft. Von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen, gelingt nur, wenn das Marktumfeld mitbewertet wird. Das trübt sich ein. Wenn dann über Indiskretionen und Schichtpläne langsam Scheibe für Scheibe herauskommt, dass das bestlaufendste Werk wochenlang vom Netz geht, ist doch klar, wohin die Reise geht.

SuperDistorsion:

Ich habe damit nicht dich gemeint

Johann:

Er meint doch gar nicht dich.

egon_meier:

@Superdingsbums ..
also .. du gehörst auf jeden Fall zu den SuperMerkBefreiten ..

ganz einfach für dich: Hab ich mich schon jemals über Dislikes beschwert? – Wo meinst du ein Jaulen meinerseits zu vernehmen?

In welcher Wahrnehmungswelt lebst du eigentlich?

SuperDistorsion:

Getroffene Hunde bellen…der Einzige der hier jault bist du…wegen zuvieler Dislikes. Nimmst du dich grad selbst auf den Arm?

Jakob Sperling:

Lesen!
Die Blase ist bei den Aktienkursen, nicht bei den Verkaufszahlen.
Rechne mal das KGV zu Beginn dieses Jahres aus – falls dir das etwas sagt.

Jakob Sperling:

Da redet sich einer in Rage.
Wieviel Prozent deines Vermögens hattest/hast du denn in Tesla-Aktien?
Jetzt auf jeden Fall viel weniger als vor einem Jahr.

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