Studie: Jeder Zweite unter 30 offen für E-Autos

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Eine aktuelle Umfrage der ADAC Autoversicherung, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Bilendi, hat das Interesse verschiedener Altersgruppen an Elektroautos untersucht. Die Befragung richtete sich an 1000 Autofahrer:innen ab 18 Jahren, die bei der Entscheidung über den Abschluss einer Kfz-Versicherung mitbestimmen. Dabei zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen jüngeren und älteren Autofahrer:innen.

Besonders bei den 18- bis 29-Jährigen ist das Interesse an Elektroautos groß. Rund 29 Prozent dieser Altersgruppe planen, dass ihr nächstes Auto ein Elektroauto sein soll. Demgegenüber stehen Autofahrer:innen ab 50 Jahren, von denen nur neun Prozent diesen Schritt in Erwägung ziehen. Das Potenzial für den Umstieg auf Elektromobilität ist bei den Jüngeren jedoch noch größer. Etwa jede:r zweite Autofahrer:in unter 30 Jahren kann sich vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Neben den 29 Prozent, die sich fest für ein Elektroauto entscheiden wollen, zeigen weitere 28 Prozent zumindest Interesse daran, bei der nächsten Autowahl eventuell auf ein E-Auto umzusteigen. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen ist diese Offenheit deutlich geringer: Hier überlegen nur 18 Prozent, ein Elektroauto zu kaufen.

Jüngere Autofahrer:innen haben auch bereits mehr Erfahrung mit Elektroautos gesammelt. Zwölf Prozent der unter 30-Jährigen nutzen regelmäßig ein E-Autos, während dieser Anteil bei den über 50-Jährigen nur vier Prozent beträgt. Auch diejenigen, die bislang kein eigenes Elektroauto besitzen, aber schon eines gefahren sind, äußern sich überwiegend positiv. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen das Fahrgefühl mit einem Elektroantrieb gut gefallen hat. Besonders unter den unter 50-Jährigen ist dieser Anteil hoch und liegt bei 69 Prozent.

Reichweite und Preis als entscheidende Faktoren

Bei der Entscheidung für ein Elektroauto spielen vor allem die Reichweite und der Preis eine wichtige Rolle. Die Umfrage zeigt, dass 38 Prozent der Autofahrer:innen eine hohe Reichweite als entscheidendes Kriterium betrachten, während 33 Prozent den Kaufpreis als vorrangig sehen. 25 Prozent der Befragten konnten sich zwischen diesen beiden Faktoren nicht entscheiden. Bei jenen, die bereits regelmäßig Elektroautos fahren, hat die Reichweite einen noch höheren Stellenwert: Für 68 Prozent dieser Fahrer ist sie wichtiger als der Preis.

Ein weiteres wichtiges Thema für Elektroautofahrer:innen ist der Versicherungsschutz. Die große Mehrheit der Befragten, nämlich 88 Prozent, hält eine Vollkaskoversicherung beim Kauf eines Elektroautos für „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“. Angesichts der hohen Anschaffungskosten, die vor allem bei neuen Autos anfallen, ist dieser Schutz besonders relevant. Zudem sprechen sich 83 Prozent der Autofahrer:innen für einen speziellen Versicherungsschutz für Elektroautos aus. Das liegt vor allem am teuren Akku, der das Herzstück eines Elektroautos bildet. Deshalb könnten zusätzliche Versicherungsleistungen wie eine Neupreisentschädigung bei einem zerstörten Akku und eine umfassende Deckung für die Antriebsbatterie für Elektroautofahrer von Vorteil sein.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die unterschiedlichen Einstellungen gegenüber Elektroautos zwischen jüngeren und älteren Autofahrer:innen. Während junge Menschen der Elektromobilität aufgeschlossen gegenüberstehen und bereits positive Erfahrungen sammeln konnten, zögern ältere Fahrer:innen noch. Gleichzeitig zeigt sich, dass Wissenslücken bestehen, die einer breiteren Akzeptanz im Weg stehen könnten.

Quelle: ADAC SE – Pressemitteilung vom 21.08.2024

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Pedro G.:

Bei der Umstellung vom Pferd auf das Auto waren die Probleme die gleichen !
Reichweite wo Tanken usw.

Rolando:

Nur 50% bei den jungen Leuten. Das ist zu wenig bzw. es spielen nicht nur der Preis und die Reichweite sondern auch die Lademöglichkeit eine Rolle.

gnal46:

Auch ich habe keine Möglichkeit, in „fünf Minuten Fußweg“ Entfernung eine Ladestation zu finden. Schon gar nicht in meiner stromlosen Garage. Dennoch kenne ich keine Reichweitenprobleme. Egal wohin ich bisher in Deutschland oder in Europa unterwegs war. Ob im 64er-Kona oder seit dessen Leasingende im 58er-Born. Wenn man wirklich Willens ist zu Lösungen zu kommen, gibt es kein Reichweitenproblem. Stehe kurz vor meinem 78sten Geburtstag.

Spiritogre:

Die Reichweitendiskussion kommt schlicht daher, dass Leute wie ich nicht zu Hause oder auf Arbeit laden können und ich auch keine Ladesäule in fünf Minuten Fußweg stehen habe. Und einmal die Woche am 50kWh Lader bei Aldi oder Lidl reicht halt nicht. Also MUSS das Auto viel Reichweite haben und schnell laden können!

Peter:

Der Gebrauchtwagenmarkt ist ja schon da aber die Reichweitensau wird ja weiter durchs Dorf getrieben, seit Jahren immer und immer wieder die selbe Ausrede, seit Jahren ist die Reichweite niemals ausreichend, angefangen bei real 200km Reichweite vor knapp 10 Jahren, bis jetzt 1000km reale Reichweite auf der Autobahn bei 130km/h mit 2,6t Anhänger…was kommt als nächstes als Ausrede…reale 2000km Reichweite bei 200km/h mit 5t Anhänger mit max. 1min Ladezeit ?
Jedes Jahr wird die E-Mobilität besser und die Vorderungen der Dieseldieter werden jedes Jahr abstruser und kommt jetzt nicht mit “ Ich habe keine Ladesäule vor der Tür.“ lasst euch kostenlos eine aufstellen und gut ist .

https://www.wirelane.com/de/loesungen/oeffentlich-laden

Spiritogre:

Na ja, ich denke beinahe jeder, unabhängig vom Alter, würde problemlos auf E-Autos umstellen wenn der Preis Parität mit den Autos am (Gebraucht-) Markt hätte und die Reichweite ähnlich wie beim Verbrenner wäre sowie die Ladezeiten halt möglichst kurz. Ich denke nämlich, dass einem Großteil der Autofahrer die eigentliche Antriebsart ziemlich egal ist.

Nur ist natürlich klar, dass junge Menschen selbstredend Interesse an E-Autos haben, nur leisten können sie sich halt eben ohnehin nicht. Ich habe auch an vielen Dingen Interesse, die ich mir nicht leisten kann, das ist dann nämlich besonders leicht gesagt, weil man das eh nicht kaufen kann.

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