Studie: Batterien bei Brummis besser als Brennstoffzellen

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Gerade im Schwerlastverkehr tobt der Streit besonders stark: Werden Brummis künftig eher mit Batterie oder mit Brennstoffzelle fahren? Eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) kommt zu dem Ergebnis, dass sich Batterie- und Oberleitungs-Lkw trotz höherer Anschaffungskosten für die Speditionen lohnen. Und zwar wegen der deutlich niedrigeren Betriebskosten sogar ohne staatliche Hilfen.

Batterieelektrische Lkw werden in zehn Jahren bereits bei moderaten CO2-Preisen für fast alle Anwendungen deutlich günstiger und klimafreundlicher sein als Neufahrzeuge mit Diesel-Antrieb“, sagt Julius Jöhrens, Leiter der Analyse. Eine Stromversorgung über Oberleitungen könne dabei die Kostenbilanz weiter verbessern und zusätzliche systemische Vorteile erschließen. „Wenn es allein nach den Kosten geht, werden die Speditionen 2030 für innerdeutsche Transporte nur noch E-Lkw anschaffen.

Beim Vergleich verschiedener Antriebe für das Jahr 2030 zeigt sich laut Studie, dass die batterieelektrischen LKW gegenüber der Diesel-Konkurrenz etwa die Hälfte der CO2-Emissionen einsparen können – Stromerzeugung und Herstellung der Lkw mit eingerechnet. Etwa ein Drittel der verbleibenden CO2-Emissionen geht dann auf die Fahrzeugherstellung zurück.

Die Oberleitungstechnik sei dabei vor allem für den Einsatz auf Langstrecken interessant, heißt es in der Untersuchung. Dort wird aktuell auch stark die Nutzung von Wasserstoff in Brennstoffzellen-Lkw diskutiert. Im direkten Vergleich mit Batterie- und Oberleitungs-Lkw seien Brennstoffzellen-Lkw wirtschaftlich allerdings nur bei extrem niedrigen Wasserstoffpreisen konkurrenzfähig, so das Ergebnis der Studie. Diese könnten nur in optimistischen Szenarien veranschlagt werden – etwa für den H2-Import aus wind- und sonnenreichen Regionen außerhalb Europa. Die CO2-Emissionen lägen jedoch selbst dann nur niedriger, wenn der Wasserstoff fast ausschließlich regenerativ erzeugt wird. Dies sei angesichts hoher H2-Nachfrage aus anderen Sektoren in der Praxis wohl nur schwer zu erfüllen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen nach Ansicht der Verfasser  klar, dass mit deutschem Strommix hergestellter Wasserstoff 2030 weder in der Kosten- noch in der CO2-Bilanz mithalten könne. Brennstoffzellen-Lkw dürften eher nur dort zum Zuge kommen, wo der Einsatz von Batterie-Lkw an praktischen Gesichtspunkten scheitert. Das aber habe der Staat über den Ausbau der Infrastruktur zum größten Teil selbst in der Hand. Allerdings könnten auch E-Lkw die CO2-Emissionen höchstens halbieren, so das Fazit. Um die gesteckten Klimaziele tatsächlich zu erreichen, müssten unnötige Lkw-Transporte vermieden und langfristig deutlich mehr Transporte auf die Schiene verlagert werden.

Quelle: Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Helmuth Meixner:

Öl und Wasser? Öl IM Wasser?
Wo ist denn Ihtet Ansicht nach DAS Problem.
Ist denn da die Technik stehen geblieben und kostengünstiger geworden.
FUELCELL = FOOLCELL? Wirklich) Offenbar hat ein vermeintliche Genie der sogar seinen Namen mit TESLA verbindet, ich meine den rchtigen Tesla sein Klappe etwas zu voll genommen und sein Jünger haben den Vorgang kopiert. Vlt. auf chinesische Art wie es aussieht.
Ist etwas der Fortschritt je stehen geblieben? Diese derzeitigen Akkus und deren „Sprit“. Mein Gott, die Kisten sind immer noch klobig und schwer wie ein Pottwal-Baby und empfimdich wie eine Mimose. Kommt es gar zum Krieg zw. Ost und West? Dann ist es ohnehin mit diesen Akkua vorbei. Warum: Weil die Rphstoffe bei uns zu wenige sind. Und was ist denn mit den Chinesen bei denen unsere Firman Kohle machen? Was ist denn dann mit den Chinesen die bei uns Firmen betreiben? NIX mehr! Woher kommen die Rohstoffe aus Russland? Aus der EU? Aus Amerika? Und mit welchen Treibstoffen und Transportmitteln? Geht die Welt gar nicht am CO2 kaputt, sondern an Gier?
Zur FOOLCELL kurz: https://www.hydrogenfuelnews.com/hydrogen-fuel-cells-catalyst/8551327/?mc_cid=e4b1c906d3&mc_eid=ed82e1f70e

Helmuth Meixner:

Wie ist denn der Wirkungsgrad eines Kohlekraftwerks? Sie fahren doch mit diesem „Zeug“. Sind Sie damit zufrieden? Oder darf es EU-ERDGAS sein? Veredelt mit Atomstrom.?

Helmuth Meixner:

Wo haben Sie denn diese Weisheiten her? Von Radio Eriwan?

Helmuth Meixner:

Ja diese Pausen. Dazu müsste jeder Trucker Beamter werden. > https://youtu.be/hSD2YkcOjAQ

Helmuth Meixner:

BEVOR Sie sich mit der Thematik befassen sollten Sie 2-3 Montae Fernfahrer werden.

https://youtu.be/hSD2YkcOjAQ

Max Schulthess:

Ein Ausbau der Bahn-Infrastruktur wäre vernünftiger als Oberleitungen für LKW zu bauen.
Aber wenn halt die Autolobby mit in der Regierung sitzt, hat die Bahn schlechte Karten.

Horst:

H2-Korridore kosten ja zum Glück nur zwei Euro fuffzich das Stück.

Helmuth Meixner:

JEDER LKW-FAHRER und natürlich sein Chef WEISS, was REALITÄT ist OHNE Physik studiert zu haben.
Wer von Frachten lebt, der MUSS Frachten pünktlich transortieren. Wer das nicht macht hat eine Fracht zum transportieren und braucht deshalb gar keinen LKW. So einfach ist Physik.

In der Schiifffahrt ist es genau so > https://www.hydrogenfuelnews.com/zero-emission-ship-eo2/8551319/?mc_cid=15e0b87507&mc_eid=ed82e1f70e

Silverbeard:

Man sollte nicht nur Zahlen in den Raum werfen, sondern auch mal darüber nachdenken.
Ja, Schnellladdestationne für LKWs sollen mit 1MW betrieben werden. Aber die E-LKWs werden Batterien um die 500-1.000kWh haben. D.h., wenn die über Nacht auf dem Stellplatz stehen und aufgeladen werden, reichen auch 100-150kW für Ladungen bis 100%.

Daniel W.:

Korrektur:

Statt PKW-Ladestation muss es natürlich LKW-Ladestation heißen.

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