Neue Studie untermauert: Batterie-elektrische Lkw sind die Zukunft

Cover Image for Neue Studie untermauert: Batterie-elektrische Lkw sind die Zukunft
Copyright ©

MAN

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die vor wenigen Tagen veröffentlichte Machbarkeitsstudie „Lieferverkehr mit Batterie-Lkw: Machbarkeit 2021“ im Rahmen des Projektes „ZeroEmissionDeliveries – Berlin“ veranschaulicht das große Potential von batterie-elektrischen Lkw – und das über den betrachteten Studienzeitraum hinaus. Fraunhofer ISI hat die Studie im Auftrag von Transport & Environment (T&E) erstellt. MAN Truck & Bus begrüßt die Studienergebnisse und verweist darüber hinaus auf die Wichtigkeit von staatlicher Förderung von privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur als entscheidenden Faktor für die Umsetzung, als auch einer der größten Bedenken seiner Kunden.

In der ersten Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung des regionalen Lieferverkehrs, die auf echten Unternehmensdaten basiert, zeigt Fraunhofer ISI im Auftrag von Transport & Environment, dass die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs bereits kurzfristig möglich ist und wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen verspricht. Die ökonomische und technische Machbarkeit wurde anhand des praktischen Beispiels der Logistik von REWE Group in der gesamten Region Nord-Ost Deutschlands untersucht. Das Ergebnis: Knapp 60 Prozent der REWE-Flotte in der Region Nord-Ost ist bereits elektrifizierbar. Für rund 40 Prozent ist der Umstieg auf E-Trucks mit ökonomischen Vorteilen verbunden.

Andreas Tostmann, Vorstandsvorsitzender von MAN Truck & Bus, zeigt sich erfreut über die Studienergebnisse, verbindet damit aber auch Forderungen an die Politik: „Der Aufbau von Ladeinfrastruktur muss jetzt oberste Priorität haben und durch den Staat unterstützt werden. Auch sollten die Gesetzgeber eine präferierte Zufahrt für Nullemissions-Lkw in Städte mittelfristig beschließen.“ Bis 2025 müsse in Europa darüber hinaus ein Lade-Kernnetz mit Ladeleistungen von 700 bis 1000 kW entlang der Autobahn entstehen, so Tostmann.

Priv.-Doz. Dr. Patrick Plötz hat die Machbarkeitsstudie am Fraunhofer ISI geleitet. Die wichtigsten Erkenntnisse aus seiner Sicht: „Nach der Auswertung aller 9500 Lkw-Touren zu mehr als 540 Logistik-Punkten steht fest: Die aktuell verfügbaren Reichweiten von Batterie-Lkw reichen oft heute schon aus, um alle in der Studie analysierten städtischen Lkw-Touren und fast die Hälfte der betrachteten regionalen Touren mit E-Lkw zu schaffen. Mit einer optimierten Routenplanung und zusätzlichem Zwischenladen ist das Potenzial sogar noch größer“. Bei schweren Lkw über 26 Tonnen mit sehr langen Tagestouren bleibe die Elektrifizierung nach Stand des heutigen Fahrzeugangebots „allerdings noch eine Herausforderung“.

Aufgrund der hohen Ersetzbarkeit und möglicher Kostenvorteile lautet eine der Empfehlungen der Studie, dass Lkw-Betreiber bereits heute die Umstellung Ihrer Lkw-Flotte im städtischen und regionalen Lieferverkehr prüfen sollten. Mit der aktuellen Förderung von 80 Prozent der Mehrkosten für Fahrzeuge und Infrastruktur sowie aufgrund der steigenden CO2-Bepreisung von Dieselkraftstoff bzw. einer entsprechenden CO2-abhängigen Maut könnten Lkw-Betreiber nicht nur Kosten sparen, sondern auch wertvolle Erfahrungen bei der anstehenden Umstellung auf emissionsfreie Lkw-Antriebe sammeln. Damit hätten sie gegenüber anderen Flottenbetreibern einen Wissensvorsprung, der ihnen in Zukunft einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnte.

„Die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs ist möglich und verspricht wirtschaftliche Vorteile“

MAN Truck & Bus hat die Ergebnisse der Studie mit hohem Interesse aufgenommen, da sie die eigenen Erfahrungen und Analysen bestätigen. Neben der Elektrifizierung im urbanen Raum, die heute schon vollständig möglich wäre, sind die Ergebnisse für regionale Anwendungen richtungsweisend, da auch hier bereits rund 50 Prozent der untersuchten Routen mit E-Lkw machbar wären.

Wirft man nun einen Blick auf den kurzfristigen Untersuchungszeitraum bis 2023, wird klar, dass in den darauffolgenden Jahren mit verbesserter Batterietechnik viele zusätzliche Anwendungen und Routen mit Elektro-Lkw möglich und wirtschaftlich sein werden. „Eine wichtige Ableitung der Studie für unsere Kunden ist aus meiner Sicht, dass Flottenbetreiber die technisch machbaren Routen zeitnah elektrifizieren können und zusätzlich der Umstieg von Diesel auf BEV für sie sogar heute schon in vielen Fällen wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt“, ergänzt Michael Treier, Sales Truck Alternative Drives bei MAN Truck & Bus, der an der Studie mitgewirkt hat.

Jekaterina Boening, Projektleiterin für die Machbarkeitsstudie bei T&E Deutschland, fasst die Ergebnisse so zusammen: „Die Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs ist möglich und verspricht wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen“. Die nächste Bundesregierung dürfe sich „von Pseudolösungen wie Biokraftstoffe, E-Fuels oder Gas-Lkw nicht ablenken lassen, denn das wäre eine Verschwendung von Zeit und Geld.

Quelle: MAN – Pressemitteilung vom 11.11.2021 / Fraunhofer ISI – Pressemitteilung vom 11.11.2021

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Helmuth Meixner:

Leider ist Ihre Welt, sagen wir es so, etwas vereinfacht. Um Ihren das zu verdeutlichen. Bitte nehmen Sie ein Weltkarte oder Google-Earth (kostenlos), suchen China und was sehen Sie dort? Sehr viel Platz. Und was noch? Ein politisches System, welches nicht gewohnt ist lange zu fackeln. Glauben Sie allen Ernstes, die Sache mit den STROMTRASSE hier bei uns wäre machbar? Oder Schienenstrecken wie in China? Bei uns gibt es zuerst dekadenlange Debatten und Platz für schnelle Strecken ist Mangelware. Macht Jemand hier etwas Neues klappt mesit nicht einmal der Versuch. Auf einen Akteur tauchen wei aus dem Nicht Dutzende Gegener auf. Das sieht man doch mehr als deutlich schon daran, wie extrem man Initiatoren bekämpft, die mit Hilfe von Wasserstoff dekarbonisieren wollen. Bringt Jemend etwas Anderes ins „Spiel“ als Akkus, so erscheinen Argumnete, die ein normaler Mensch nicht kapiert.
Das geht so weit, dass man Verbrenner beinnen weniger Jahre weg haben will, obwohl der komplette sinnvolle Ersatz fehlen muss. Geardezu grotek ist die Sachen mit dem NOTWENDIGEN GRÜNEN STROM. Keine Chance diesen notwenigen Strom binnen weniger Dekaden verwirklichen zu können. Das sagt der gesunde Menschenverstand eines 10-Jährigen und nun?
Man lese das hier:
https://www.stern.de/wirtschaft/deutschland-braucht-7-windraeder-am-tag—mehr–30929100.html
und was schon gesagt wurde. Wir landen wieder da, wo wir längst waren. Beim „ÖKO“- NUKLEARSTROM mit Zerfikikat.
Wie bei 10-jährigen Kindern, Geduld und richtige Planung, Zwischenlösungen die jetzt schon wirklen gibt es kaum. ABER, und das ist wohl der beste Witz. Die E-Kisten müssen am Besten 500 KW Leistung haben. Ausmasse und Gewichte wie ein Truck und drinnen sitzen 1.42 Personen für diesen ÖKO-Umweltschutz. Ist die Sache zu langweilig, so wird das WOMO ausgepackt und auf gehtś in die Dieselferien, dann mit dem Traumschiff eine Runde um die Welt….. Die, die denn ganzen Irssinn zu zahlen haben, die zahlen den ganzen Krempel unfreiwillig. Dazu müssen 2 erwaschene Leute täglich zu Arbeit „reisen“. Warum? Die E-Tanks sind zu teuer…. Verkehrte Welt…

Helmuth Meixner:

Offenbar stimmt ihr „Fazit“ nicht ganz. Die Konzerne brauchen oft alle Verkehrsmittel. Zumindens Jene die Just-in-time produzieren und liefern. Das sieht man schon anden diversen Standorten. Verbinung zu Übersee-häfen, zur Binnenschiffahrt, zu Eisenbahnnetzen, zur Schnellstrassen und Flughäfen… Die Bahn aber hat das Problem zu geringer Vernetzung zu solchen Standorten und die modernen Transportkapaziäten reichen immer weniger aus. Die großen FERNVERKEHRS-TRUCK rollen bis hinein in der Konzernproduktionstätten. OHNE sich mit der Umladerei aufgalten zu müssen. Time is money… Den urbanen Lieferverkehr kann man auch mit Akkus schaffen…
Was sonst noch?
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/kpmg-befragung-zu-teuer-zu-marode-konzerne-rechnen-mit-wirtschaftsstandort-deutschland-ab-a-daca0c77-3250-4b48-9996-538db04b3226?xing_share=news#ref=rss
Ach Ja zum Theme „ÖKO“-STROM green-gefärbt: https://www.welt.de/politik/ausland/article235111970/EU-Atomkraft-bald-gruene-Technologie-Kaum-noch-abzuwenden-sagt-Angela-Merkel.html?xing_share=news

Helmuth Meixner:

Die „dummen Schafe“ BRAUCHEN LEIDER IMMER NOCH“ ERDÖL! und zwar täglich. Hätten Sie GIGA-MILLIARDEN seit 100 Jahren in ERDÖLInfrastruktur gesteckt, was würden Sie JETZT tun, um die Lage zu ändern? Was macht ein Veganer der einen führenden FLEISCHKONZERN erbt? Er isst selbst KEINE SCHAFE, sondern bestes Rindfleisch. Die Schafe leben vegan, denn sie sind gar nicht so dumm. Haben Sie schon mal ein Schaf gesehen, das mit Braunkohle E-Autos fährt? Die Norweger fähren E-Autos, weil ANDERE ERDÖL-AUTOS fahren und Netz-ÖKO-Stromvon der Börse kaufen…

Helmuth Meixner:

Aber sowohl Italien wie auch Deutschland haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Glücklicherweise hatten wir die Alpen-Initiative, welche die alpenüberquerenden Transit-LKWs begrenzt, bzw. auf die Schiene zwingt. Die Leidtragenden sind jetzt die Anwohner der Brenner-Strecke.“ RICHTIG! Wer kapiert das?

Helmuth Meixner:

Wie viel Ware bringt ein modernes Containerschiff? Wie viel Waren werden zwischen der EU und Asien hin und her transpotiert? Haben Sie ein Vorstellung davon? Nein? Was war den los, als die EVER GIVEN den SUEZ-KABEL verstpft hatte? 1 (EIN) SCHIFF. Mit Schwerölantrieb. Wie viel „trinkt“ so ein Schiff an Erdöl? Was kommt heraus? An Umweltverschmutzung?
Ach ja, haben Sie das hier gesehen? https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Groesstes-Containerschiff-der-Welt-im-Hamburger-Hafen,containerschiff476.html

Helmuth Meixner:

So sieht sie also aus, diese Lieferkette. Mit welcher ENERGIE wird das allermeiste Zeug denn transportiert? Hilfetipp: STROM aus AKKUS ist es nicht!

Helmuth Meixner:

Manche Leute schauen nur da hin, wo sie leben. Dort reichen oft Kabel. Die Tranporte der meisten Waren kommen aber mit DIESEL. Die MÜSSEN so schnell es geht ersetzt werden.

Helmuth Meixner:

Vlt. ist die nächste Bundesregierung nicht Verschwendung von Zeit und Geld? Bis jetzt fehlt der Dauertest noch und das Ergebnis liegt noch lange nicht vor.

Hiker:

Erstaunlich sowas von einem Deutschen Institut zu hören. Sonst heisst es doch immer “Technologieoffenheit“? Will heissen verbrennt Dieselkraftstoffe oder wenigstens Biokraftstoffe oder Wasserstoff. Auf dass die Ölkonzerne weiter ihr Geschäftsmodell betreiben können und die dummen Schafe auf ewig abzocken.

Heiko:

Ich sage immer: Welche Fahrzeuge bauen die großen deutschen Leader-Konzerne, LKWs, oder Loks? Richtig! deshalb steht D heute zum Thema Bahn genau dort, wie es gewünscht wurde.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Wolfgang Gomoll  —  

Der Cadillac Optiq setzt nicht auf brachiale Gewalt, sondern Lounge-Atmosphäre und erstklassigen Sound. Allerdings zeigt er Schwächen bei der DC-Ladeleistung.

Cover Image for Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Michael Neißendorfer  —  

Während das Pkw-Aufkommen auf den Straßen leicht zurückgeht, gibt es deutliche Zuwächse im ÖPNV.

Cover Image for Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem Einstiegspreis von weniger als 20.000 Euro unterstreicht der neue E-Twingo die Ambitionen von Renault, Elektromobilität erschwinglicher zu machen.

Cover Image for Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Daniel Krenzer  —  

Inzwischen liegt der Anteil von Plug-in-Hybriden bei den Neuzulassungen bei 12 Prozent, bis Jahresende dürfte der Wert weiter steigen – und dann wieder fallen.

Cover Image for Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Schickes Design, viel Platz und moderne Technik – der Leapmotor B10 mischt das Kompakt-SUV-Segment auf. Warum er mehr bietet, als sein Preis vermuten lässt.

Cover Image for Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Sebastian Henßler  —  

Stellantis investiert rund 11 Milliarden Euro in seine US-Produktion. Es entstehen neue Modelle und Antriebe. Über 5000 Jobs werden geschaffen.