SPD will Steuerbonus für deutsche E-Autos einführen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Mit einem Steuerbonus auf in Deutschland produzierte Elektroautos will die SPD der angeschlagenen deutschen Autoindustrie unter die Arme greifen, wie die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf den ihr vorliegenden Wirtschaftsteil des SPD-Wahlprogramms berichtet. Der Bonus ist demnach Teil eines größeren, Made-in-Germany-Prämie bzw. Deutschlandfonds genannten Maßnahmenpakets zur gezielten Unterstützung von Investitionen im Inland. Der Fonds soll unter Berücksichtigung der Schuldenbremse umgesetzt und mit zunächst 100 Milliarden Euro ausgestattet werden. Neben Elektroautos und deren Ladeinfrastruktur sollen auch Strom- und Wärmenetze, das Wasserstoffnetz sowie der Wohnungsbau von den Förderungen profitieren.

Konkret soll der Kauf eines Elektroautos aus deutscher Produktion mithilfe eines zeitlich befristeten Steuerabzugsbetrags attraktiver werden: „Das ist einfach und unkompliziert umsetzbar: kaufen, bei der Steuer angeben, Zuschuss direkt aufs Konto“, heißt es Reuters zufolge im Wahlprogramm. Bundeskanzler Olaf Scholz will der Zeit zufolge das SPD-Wahlprogramm am Dienstag, dem Tag nach der Vertrauensfrage, offiziell vorstellen. Auch Betriebe und Unternehmen sollen in der Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft gestärkt werden, indem beispielsweise Investitionen in neue Maschinen und Geräte mit zehn Prozent der Anschaffungssumme direkt und unkompliziert ebenfalls über eine Steuererstattung gefördert werden.

Die Made-in-Germany-Prämie ist eine Reaktion auf ähnliche Pläne aus dem von Robert Habeck (Grüne) geführten Wirtschaftsministerium, das als Förderung der Elektromobilität unter anderem 1000 Euro Ladestromguthaben, ein sogenanntes Soziales Leasing für einkommensschwache Haushalte und ebenfalls Abschläge bei der Steuer umfasst, allerdings ohne die nationale Kompetente wie nun im SPD-Programm. Scholz sieht diese Pläne mit Skepsis, da auch Hersteller aus dem Ausland profitieren würden: „Ich kann ja nicht Milliarden an deutschem Steuergeld ausgeben, um eine Produktion außerhalb Deutschlands anzuregen“, sagte Scholz hierzu vergangene Woche in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur.

Quelle: Zeit – SPD plant Prämie und Steuerbonus für deutsche E-Autos / Wirtschaftswoche – Bundeskanzler lehnt nationale Prämie für Elektroautos ab

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfgang Lange:

Hallo erstmal, wenn die Förderung der Fossilen komplett abgeschafft werden würde und diese hohen Summen dann in die zukunftsträchtige E-Mobilität mit allen Faktoren eingesetzt werden würde, wäre es ein ganz großer Fortschritt. Aber die FDP hatte diese Schritte leider verhindert. Ohne Gifte die die Verbrenner immer verusachen werden, hätten wir eine deutlich höhere Lebenserwartung. Also, ich möchte gerne lange gesund leben können.

Smartino:

Und eine Pflicht, das jeder deutsche Haushalt deutsche Bananen kaufen muss :D

Marcel Gleißner:

DDR 2.0
Wollen Sie vielleicht auch wieder den Russen als Großen Bruder zurückhaben?
Solche Zwangsmaßnahmen sind einfach nur Dumm und einfallslos.

Marcel Gleißner:

Richtig, die Sozis verschwenden unser Geld und unsere Zeit

Marcel Gleißner:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Robert:

sonst gehts noch gut oder ich lehen es ab zwangsweise ein E-Auto deutscher Produktion zu kaufen wir leben in einer freien Marktwirtschasft und nicht in einer Planwirtschaft ala DDR, oder sind wir schon DDR 2.0?

egon_meier:

Alles Blabla … da hätte der Herr jede Menge Zeit zur Realisierung gehabt.

Es geht nur um eines: Aussetzung oder Umgehung der Schuldenbremsen des Grundgesetzes weil man unfähig ist, die richtigen Prioritäten zu setzen.

So unsinnig wie ich zunächst die Idee von Habeck mit den 1000 Euro Laderabatt fand … wenn wir 500 Euro/Jahr nehmen und parallel dazu die Ladepreise human deckeln wäre das ein echter Gewinn. An BEV-Halter werden Ladekarten für Spontanladung mit Rabatt-Rückvergütung ausgegeben. Zudem eine Regulierung der Spontanpreise mit offener Kenntlichmachung und die Urlaubsreise ist den meisten BEV-Fahrern schon viel sympatischer.

Stefan:

Dienstwagen Besteuerung anpassen wäre doch eine viel zu logische einfache Lösung. Das geht in Deutschland nicht. Da muss schon was kompliziertes her, das den Staat mehr Geld kostet. ;-)
Schöne Grüße

Walter Gutmann:

Wird Zeit, daß die SPD verschwindet

rotzlöffel:

Deutschlands SPD und Deutschlands Autobauer! Eine mehr als ubglückliche Mesalliance! ´Vielleicht geht den „Roten“ – dai ja mal der sog. „Internationale“ angehörten, endlich auf: gg. VR China helfen keine „deutschen“ Steuergeschenke. Da muss schon EUROPA zusammenarbeiten.
(Ich vergass: es ist Wah-lkRampf).

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