Rivian in der Krise: Kein neues Geld von Amazon?

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Rivian

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

RJ Scaringe, der Gründer von Rivian, steht vor großen Herausforderungen. Sein Elektroauto-Unternehmen muss dringend Kosten senken und zusätzliche Kapitalgeber finden. Derzeit ist ungewiss, ob Amazon, bisher der wichtigste Investor des Start-ups, weitere finanzielle Unterstützung leisten wird.

Vor kurzem präsentierte Scaringe in Laguna Beach sowohl positive als auch negative Neuigkeiten. Die Kosten für Rivians Elektro-Pickup, den R1, wurden bereits halbiert. Jedoch sind die Ausgaben immer noch sehr hoch. Zulieferer, die nicht bereit sind, weiterhin zur Kostensenkung beizutragen, könnten von künftigen Projekten ausgeschlossen werden, so die Ansage des Unternehmers.

Scaringe, der Rivian Ende 2021 an die Börse führte, sah den Unternehmenswert kurzzeitig auf 100 Milliarden Dollar (93,75 Mrd. Euro) steigen. Trotz der Beteiligung prominenter Investoren wie Jeff Bezos (mit Amazon), der 17 Prozent der Anteile hält, sieht sich Rivian mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Besonders begeistert die Anhängerschaft den geplanten Verkaufsstart des kleineren SUVs R2 im Jahr 2026 für 45.000 Dollar (ca. 42.200 Euro) – eine deutliche Preissenkung gegenüber dem R1, dem derzeitigen Flaggschiff der Marke. Allerdings dauert es bis dahin noch zwei Jahre.

Zudem sind die finanziellen Mittel von Rivian begrenzt. Obwohl ausreichend Kapital vorhanden ist, um die Produktion des R2 zu beginnen, wird es danach eng. Es wird berichtet, dass Amazon keine weiteren finanziellen Mittel bereitstellen möchte. Scaringe reagiert darauf mit umfangreichen Sparmaßnahmen: Er plant, 2000 der 17.000 Stellen zu streichen und die Produktionseffizienz um 30 Prozent zu steigern. Zudem soll der R1 in einer kostengünstigeren Version produziert werden, was eine Preissenkung um mehrere tausend Dollar ermöglichen könnte.

Im Laufe dieses Jahres strebt Rivian einen bescheidenen Bruttogewinn im vierten Quartal an, nachdem die Verkaufszahlen und finanziellen Ergebnisse des vorherigen Jahres hinter den Erwartungen zurückblieben. Trotz der Herausforderungen plant Rivian weiterhin groß. Das Unternehmen plant den Verkauf des R2 im Jahr 2026 auch in Europa und sucht nach einer geeigneten Produktionsstätte auf dem Kontinent. Zudem hat er führende europäische Manager eingestellt, darunter Martin Hülder, ehemals bei Mercedes-Benz, und Kjell Gruner, zuvor bei Porsche. Das aktuelle Wirtschaftsklima, geprägt durch Schwierigkeiten bei anderen Elektroautoherstellern wie Fisker und Tesla, könnte jedoch zusätzliche Investoren abschrecken.

Quelle: Manager-Magazin – So hart kämpft Rivian ums Überleben

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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roland:

Lucid hat die Araber im Rücken. Das wird wohl reichen.

SoundSo:

“Es wird berichtet, dass Amazon keine weiteren finanziellen Mittel bereitstellen möchte.” – Fehlinformation Ihrer Seits, Sind Sie Short Seller oder so?

Michael:

Tesla macht das nahezu jedes Jahr . Gut so . Zudem investiert Tesla weiter und wandelt den Konzern in ein Software , KI , Batt Speicher Konzern . FSD , Optimus , das wird spannend .

Wasco:

Rivian bekommt noch die Kurve. Tesla hat es vorgemacht.
Bei Fisker ist es wohl klar, und Lucid wird auch schwierig.

Kein europäisches Elektroauto Startup hat es bisher geschafft.

In China ist es etwas anders. Dort sieht es gut aus für einige Start-ups.
Nio, Li Auto, Xpeng, Neta, Aito,…

Vinfast, Togg, Izera,… ?

Tandeky:

Handelsblatt.com schreibt gerade, dass Tsela aufgrund der schwachen Nachfrage die Preise erneut um einige 1000 Euro senkt.

Frage ist, wie andere Hersteller die jetzt schon mehrere 10.000 Euro pro Fahrzeug Verlust schreiben, da je Gewinn machen

Sledge:

Stimmt, einen Rivian R2 könnte ich mir sehr gut als Nachfolger für unser Model Y vorstellen.

Tandeky:

So ein **************. Fisker und Lucid haben sich mit ihrer Nische Premium verzockt, genauso viele chinesische Hersteller im Export.

Rivian hatte mit Amazon einen grossen Abnehmer mit Amazon und Potenten Geldgeber im Hintergrund. Nach 5 Jahren und Milliarden Verlusten will Amazon eben kein Geld mehr zu schießen und Ergebnisse sehen.

Weil Rivian beim Transporter nichts auf die Reihe bekommt was Preis und Verfügbarkeit anbelangt, so bedient man sich halt wieder auf klassische OEMs von Stellantis mit dem Fiat Ducato.

Und zur Zukunft. Wissen Sie wie gross Länder wie Brasilien sind? Wie Europa von Portugal bis Kasachstan.

Dazu schlecht ausgebaute Infrastruktur. Da kommen sie mit klassischen Antrieben eben überall hin aber nicht mit dem 60k Tesla. Und das wird in vielen Entwicklungsländern in Lateinamerika, Asien und Afrika auf Jahrzehnte sein.

BeVs sind was für Metropolregionen aber eben nichts für grosse Weiten oder bei schlecht ausgebauter Infrastruktur.

[Edit: Passage gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Daniel W.:

Für mich ist ganz klar, dass solange Trump in den USA großen politischen Einfluß hat, solange haben es alle E-Autohersteller schwer.

In Deutschland und der EU ist es nicht besser, fast alle wollen den Verbrenner noch Jahrzehnte am Laufen halten – ein breite Front gegen das E-Auto.

—– Auszüge —–

Rechtspopulistische und konservative Politiker wie Trump, Salvini oder Sunak entdecken E-Autos als Wahlkampfthema

– Konservative und rechte Politiker in den USA und Europa entdecken Elektro-Fahrzeuge als Wahlkampfthema.
– Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bezeichnet die Fahrzeuge als Garant für Arbeitslosigkeit – und nutzt die Technologie für seine Angriffe gegen US-Präsident Joe Biden.
– Der italienische Rechtspopulist Matteo Salvini hat E-Autos als Arbeitsplatz vernichtenden „Wahnsinn“ bezeichnet, berichtet „Politico“.
(Quelle: businessinsider.de – 29 Feb 2024)
—–
Der FDP-Minister drängte somit erneut auf sogenannte E-Fuels. Mit den synthetischen Kraftstoffen können Autos mit Verbrennungsmotor theoretisch klimaneutral betrieben werden.
(Quelle: zdf.de – 04.04.2024)
—–
Berlin – Der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz, hat sich erneut in einem Interview klar gegen das Verbot von Verbrennungsmotoren in der EU positioniert.
(Quelle: fr.de – 18.04.2024)
—–
CSU-Chef Markus Söder hat vor der Europawahl zum wiederholten Mal das geplante Aus für Verbrennermotoren in der EU kritisiert.
(Quelle: .sueddeutsche.de – 20. April 2024)

—– Auszüge Ende —–

So wird das nichts mit dem Klimaschutz, wenn auch noch der Ökostrom als E-Fuels verschwenderisch durch den Auspfuff gejagt werden soll.

Ich gehe davon aus, dass die Klimakatastrophen den Staat und die Bürger ruinieren müssen bevor ein ernsthaftes Umdenken stattfindet.

Mein Tipp:

Jeder Hitzeempfindliche sollte sich eine Split-Klimanlage für den kommenden Sommer zulegen und ein auch gleich Balkonkraftwerk, damit zumindest tagsüber etwas Strom für die Split-Klimanlage vorhanden ist, denn das Stromnetz könnte in einem Hitzesommer schnell überlastet sein und zusammenbrechen.

Zum Schluß noch ein Wort zu Rivian:

Die Firma sollte hoffen, dass der nächste US-Präsident nicht Trump heißt.

Tandeky:

Logisch das Amazon den Steckerzeiht bei dem Abenteuern mit jährlichen Milliardenverlusten.

Inzwischen bestellt man ja auch nicht mehr dir neuen Transporter bei Rivian wie 2019 sondern aktuell bei Stellantis den Fiat Ducato als Transporter in Form des Dodge

https://www.auto-motor-und-sport.de/elektroauto/amazon-stellantis-kooperation-ram-promaster-bev-2023/amp/

Nach Fisker sind Lucid und Rivian die nächsten Insolvenzkandidaten, wenn selbst der Primus der Branche Tesla 10 Prozent der Belegschaft entlässt, weil es nicht mehr läuft mit Startup BEVs

Spiritogre:

Hmm, schade. Rivian ist nach Tesla eigentlich das einzig interessante Startup.

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