Porsche-Vision: Kunden-Renner mit 1088 PS

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Wolfgang Plank
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Zum Start der IAA Mobility in München hat Porsche seine Vision vom elektrischen Kundensport der Zukunft gegeben. Die Konzeptstudie „Mission R“ vereint nach Unternehmensangaben modernste Technologien und nachhaltige Werkstoffe mit der Leidenschaft für den Rennsport. Die beiden neu entwickelten Elektromotoren leisten im Qualifying-Modus bis zu 800 kW (1088 PS). Die Batteriekapazität von rund 80 kWh sowie eine innovative Rekuperation ermöglichten Sprintrennen ohne jegliche Leistungsverluste, heißt es.

Porsche ist die Marke für Menschen, die sich ihre Träume erfüllen“, sagt Porsche-Chef Oliver Blume. Das gelte auch für den Motorsport. Zusätzlich zum Engagement in der Formel-E-WM gehe das Unternehmen bei der Elektromobilität jetzt den nächsten großen Schritt. „Der Mission R verkörpert alles, was Porsche stark macht: Performance, Design und Nachhaltigkeit.“ Der Wagen ist mit 4,32 Metern etwas kürzer als der aktuelle 718 Cayman – mit 1,99 Metern aber spürbar breiter und bei 1,19 Metern Höhe auch deutlich flacher.

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Kunden-Motorsport genießt bei Porsche seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Seit dem Start des Porsche Carrera Cup Deutschland vor 31 Jahren hat der Sportwagen-Hersteller mehr als 4400 solcher Cup-Fahrzeuge aus Weissach produziert und ausgeliefert. Weltweit finden auf Basis dieser Rennautos 30 Markenpokale statt. Erst zur diesjährigen Motorsport-Saison 2021 kam die jüngste Version des 911 GT3 Cup auf den Markt. Sie basiert auf der Modellgeneration 992.

Der Allradler beschleunigt nach Werksangaben in weniger als 2,5 Sekunden von null auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 300 Stundenkilometer. Damit würden die gleichen Rundenzeiten möglich wie im aktuellen Porsche 911 GT3 Cup. Dank neu konstruierter Elektromotoren und Batteriezellen – alle mit einer neuartigen Öl-Direktkühlung ausgestattet – stellt die Konzeptstudie  im Rennmodus eine konstante Leistung von 500 kW (680 PS) zur Verfügung.

An der Vorderachse arbeitet eine E-Maschine mit bis zu 320 kW (435 PS), am Heck sind es sogar maximal 480 kW (653 PS). Dank 900-Volt-Technologie und Porsche Turbo Charging genügt dem Akku eine gut 15-minütige Rennpause, um von fünf auf 80 Prozent zu kommen. Das Laden kann dabei mit bis zu 340 kW erfolgen.

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Neben dem Antrieb setzt auch die Karosserie der Konzeptstudie auf CO2-Reduzierung und Nachhaltigkeit: Sie besteht zu großen Teilen aus Naturfaser-verstärktem Kunststoff (NFK). Die Grundlage liefern Flachsfasern aus der Landwirtschaft. Im Interieur des Mission R kommt das Material ebenfalls großflächig zum Einsatz – etwa für die Türinnenschalen, die hintere Schottwand und den Sitz.

Ein ergonomisch platziertes Display zwischen den Lenkhörnern zeigt während des Rennbetriebs relevante Daten an. Über ein Touchdisplay rechts vom Sitz lassen sich unter anderem biometrische Daten des Fahrers abrufen. Zahlreiche weitere Kameras im Innenraum liefern Signale für eine Livestream-Übertragung. Porsche bringt damit realen und virtuellen Rennsport so nah zusammen wie nie zuvor. Die als Monocoque aufgebaute Fahrerzelle eignet sich in exakt gleicher Ausführung auch als Esport-Simulator.

Quelle: Porsche – Pressemitteilung vom 6. September 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Norbert Seebach:

Wann wird auch Porsche merken, dass solche Raketen inzwischen wie aus der Zeit gefallen wirken? Junge Leute haben heute längst andere Statussymbole. Potenzverlängerer wie hier beworben sind mittlerweile eher peinlich. Was wir brauchen sind weniger Fahrzeuge in den Städten, vernetzte Verkehrskonzepte und endlich eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung!

Skodafahrer:

Der Porsche hat sicher mehr Performance als ein Roadster 2, da er ein Rennwagen und kein strassentauglicher Sportwagen ist. Bei Rennwagen braucht man auch keine eingebauten AC-Lader mehr.
Durch das bessere Leistungsgewicht und bessere Traktion durch viel Abtrieb kann auch besser beschleunigt werden. Insgesamt ist man eine Generation weiter als der VW ID.R .

Torsten:

Teslas Plaid-Köder scheint zu funktionieren.
Schön wie sie sich daran abarbeiten.

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