Oberleitungs-Lkw: Pilotprojekt eWayBW erteilt Zuschlag für Bau der Teststrecke

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Das Pilotprojekt eWayBW mit elektrischen Oberleitungs-Lkw bei Rastatt hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Nachdem in diesem Jahr vor allem die angespannte Marktsituation zu Verzögerungen im Vergabeverfahren geführt hat, wurde unter Hochdruck daran gearbeitet, das Vergabeverfahren im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens noch 2019 zum Abschluss zu bringen. Kurz vor Weihnachten schließlich konnte das Regierungspräsidium Karlsruhe den Zuschlag auf das Angebot der Bietergemeinschaft Siemens Mobility GmbH und SPL Powerlines Germany GmbH erteilen. Bei dem Auftragnehmer handelt es sich um ein Unternehmen, welches bereits einschlägige Erfahrungen im Bau von Oberleitungsanlagen im Bereich von Bundesfernstraßen aufweisen kann.

„Ich freue mich sehr, dass unsere intensive Arbeit nun Früchte trägt und wir den Zuschlag auf das Angebot für den Bau der Oberleitungsinfrastruktur endlich erteilen konnten. Damit sind wir einen wesentlichen Schritt weiter, um innovative und zukunftsfähige Technik für klimaschonenden Güterverkehr in Baden-Württemberg zu erproben. Damit könnte der Weg geebnet werden für einen Einstieg in die Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs.“ — Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg

Im Unterschied zu den ursprünglich geplanten drei Elektrifizierungsabschnitten bei Kuppenheim, Oberndorf und Ottenau entfällt der Bau der Anlage im Bereich Ottenau aus technischen Gründen und der engen Kurvenradien der Bundesstraße. Der Bau der beiden anderen Elektrifizierungsabschnitte soll nun recht zügig beginnen. Zuvor müssen jedoch noch die Ausführungsplanung erstellt und weitere vorbereitende Arbeiten ausgeführt werden. Geplant ist, dass Anfang Juni 2020 mit dem Bau der Oberleitungsinfrastruktur begonnen wird. Die bauliche Realisierung der Abschnitte 1 und 2 sollen dann bis November 2020 bzw. Januar 2021 abgeschlossen sein. Nach der Inbetriebnahme der Gesamtpilotstrecke soll zwischen Frühjahr 2021 und Frühjahr 2024 der Regelbetrieb stattfinden.

Ein Ministeriumssprecher wies weiter darauf hin, dass es während der Arbeiten an der Oberleitungsinfrastruktur nach derzeitigem Stand möglich sein wird, immer eine Fahrspur je Fahrtrichtung für den Verkehr aufrechtzuerhalten. Somit werden die Verkehrsbeeinträchtigungen so gering wie möglich gehalten.

Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass zwischenzeitlich auch die Genehmigung der zweiten Projektstufe des Pilotprojekts durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vorliegt. Die Finanzierung des Betriebs der Pilotstrecke und deren Begleitung durch das bereits in der ersten Projektphase tätigen Forschungskonsortiums ist damit weiter gesichert.

Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg — Pressemitteilung vom 20.12.2019

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Andreas:

Gerade bei den LKW-Zugmaschienen könnte man – ähnlich den standardisierte Aufliegerkupplung – problemlos ein Wechselakkusystem entwickeln. Modular aufgebaut mit 200-500km Reichweite, kann jeder Fahrer entscheiden wann er Pause machen will und welche Kapazität er dann wieder mitnimmt. Das wäre deutlich flexibler, weniger fehleranfällig, billiger und würde neben den Landstraßen auch im Ausland funktionieren.
Hier wurde einfach nur sehr erfolgreich gute Lobbyarbeit geleistet um Fördergelder abzugreifen.

Volker:

Ich würde das auch Induktiv machen. Und die Induktionsplatte könnte auch während der Fahrt auf den entsprechenden Abschnitten elektrisch abgesenkt werden um näher heranzukommen. Desweiteren wäre diese Ladespur dann auch von PKWs nutzbar. Hat jemand reale Werte was den Einwand von Simon bezüglich des Wirkungsgrades betrifft ?

Simon:

Schonmal über den Wirkungsgrad nachgedacht?
Wenn man deinen zu überbrückenden Luftspalt von 30-50cm hat zzgl. dem Asphalt bewegt man sich hier im Bereich von 1-2%

Sven:

Für was Teststrecke?! In Weimar und anderen ostdeutschen Städten funktionierte es Jahrzehnte lang. Dort fuhren die Busse mit Oberleitung. Aber nach der Wende musste ja alles vernichtet werden was aus dem Osten kam. Genauso wie der Wartburg von 1976 mit Brennstoffzellenantrieb. Und jetzt wird das Rad neu erfunden. Idioten

H. Beneke:

Und wenn unter der Oberleitung einer umfällt muss der Strom abgeschaltet werden damit ein Kran ihn wieder aufrichten kann

Tobias Rupp:

Die Idee eines grünen Kanzlers finde ich persönlich sogar gut. Der hätten diesen Bullshit bestimmt verhindert.

GERD Födisch:

Ich bin noch Betonung liegt auf noch aktiver Fernfahrer ,ich weiss nicht welche Idioten solche Entscheidungen treffen jedenfalls mit dieser Oberleitung ist mit Sicherheit eine Sackgasse gebaut.
Schlimmer kann es nur noch kommen wenn die Grünen Regierungsverantwortung bekommen ( der Liebe möge uns vor einem grünen Bundeskanzler bewahren)

Ernie:

Schon Mal was von induktivem Laden gehört? Das wäre der richtige Weg. Siehe Ladepad beim Handy. Also eine Stromschiene im Asphalt die man nicht sieht und das Ganze läuft. Wieso auf veraltete Technik setzen?

Claus:

Ich sehe diese Oberleitung jeden Tag auf der Autobahn Richtung Lübeck. Was für ein Trauerspiel. Dumm, dümmer am dümmsten. Geld spielt keine Rolle

Mike Köppen:

Ich hab selber fast 30 Jahre Lkw gefahren und diese Teststrecken bei Frankfurt aber auch bei Lübeck gesehen……frag mich wievielte Unsinn eigentlich noch bezahlt werden soll……unglaublich

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