Dieser Mini-Elektrocamper bringt mehr als 600 PS ins Gelände

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Potential Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das kanadische Start-up Potential Motors hat mit dem Adventure 1 einen ungewöhnlichen Elektro-Mini-Offroad-Camper vorgestellt. Ungewöhnlich in vielerlei Hinsicht: Das Auto ist wie andere gängige Camper zwar 4,5 Meter lang und 2,67 Meter hoch, aber nur 1,62 Meter breit, was das Einsatzspektrum ausweiten soll. Auch mit seinen 444 kW (604 PS), die per Allrad und Einzelradaufhängung in den Untergrund greifen, sticht der Adventure 1 aus der Masse heraus. Ebenso mit seinem Preis: Stattliche 136.000 US-Dollar rufen die Kanadier für das Elektro-Fahrzeug auf.

Der Prototyp des Adventure 1, der nur in limitierter Anzahl produziert werden soll, war erstmals live zu sehen in den USA auf der diesjährigen Overland Expo East Anfang Oktober in Arrington, Virginia. Es können zwar vier Personen mit dem Adventure 1 reisen, das ausklappbare Bett allerdings ist nur für zwei Personen ausgelegt.

Potential-Motors-Elektro-Camper-Adventure-1-Küche-Bett
Potential Motors

Bei geöffneter Heckklappe ist der Zugang zum Küchenmodul frei, welches sich unter dem Bett das des Campers befindet. In dem Modul ist ein zweiflammiger Propangas-Kocher, ein Kühlschrank, ein 40-Liter-Frischwassertank und eine Spüle integriert. Auch an Stauraum für Küchenutensilien wurde gedacht.

Clevere Lösung: Das Propangas der Küche kann dazu genutzt werden, um einen Generator anzutreiben, der im Notfall die Batterie des Fahrzeugs lädt. Dies könnte öfter vorkommen, als einem lieb ist: Die Reichweite des Campers liegt bei nur 160 Kilometern im Offroad-Modus. Weitere Angaben zur Reichweite aus dem immerhin 70 kWh fassenden Akku oder zu den Ladezeiten macht Potential Motors leider nicht. Nur soviel: Um den Einsatzradius zu vergrößern, kann der Adventure 1 wie ein Anhänger von einem größeren Fahrzeug gezogen werden.

Potential-Motors-Elektro-Camper-Adventure-1-Front
Potential Motors

Offroad dürfte der kompakte Camper ohnehin am meisten Spaß bringen: Denn mit einer Bodenfreiheit von 33 cm, Federwegne von 25 cm und einem Böschungswinkel von 40 Grad vorn und 45 Grad hinten ist das Fahrzeug prädestiniert für einen Einsatz im Groben. Der komplette Unterboden ist mit Schutzelementen verkleidet, damit die Batterie auf bei Aufsetzern keinen Schaden nehmen kann.

Wer einen Adventure 1 haben möchte, kann sich gegen eine Anzahlung von 1000 Dollar einen Platz auf der Liste reservieren. Und muss dann aber Geduld beweisen. Denn in Empfang nehmen kann man seinen Adventure 1 frühestens 2025.

Quelle: Potential Motors – Website

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Diet:

Toll! 600 Ps und sooo billig. 136.000 US-Dollar. Ein echtes Schnäppchen und so gut
fürs Klima.

rabo:

Als FCEV wäre er interessant – man könnte den Propangas Generator sparen und könnte dabei nicht nur in die Wildnis einfahren, sondern sogar noch wieder raus. Brutale Preise reduzieren ausserdem die Fahrzeugdichte insgesamt.

Jakob Sperling:

Die Pinzgauer in der Armee hatten eine ähnliche Form, bzw. ebenfalls schmal und hoch. Man kam damit überall hin, auch auf schmalen Bergstrassen. Sie waren aber auch berüchtigt dafür, dass sie sehr schnell seitlich kippten. Mir war nie wohl darin.

Tom62:

Auf’m alten Kontinent (IMHO) kein Potenzial für Potential….

David:

Ein XBus mit richtigem Akku aber auch brutalem Preis. Blödsinn!
Akku laden mit Propangas…würg.

Philipp:

Interessante These: „Denn mit einer Bodenfreiheit von 33 cm, Federwegne von 25 cm und einem Böschungswinkel von 40 Grad vorn und 45 Grad hinten ist das Fahrzeug prädestiniert für einen Einsatz im Groben.“

Der ist so schmal, dass der zu kippen droht. Selbst wenn natürlich durch die Batterie im Boden der Schwerpunkt tiefer liegt, würde ich doch mit einem >100k Camper damit nicht in die unebende Wildnis fahren. Straßenbodenschwellen dürften aber sicher für den Wochenendwildnisstürmer keine Probleme bereiten. Kann man eigentlich eine Harley auf nem Hänger mitnehmen, für all die Juppies die sich Freiheit kaufen wollen?

Wird schon seine Käufer finden, auch wenn ich bezweifle weil hier an der falschen Stelle Kompromisse gemacht wurden.

Captain Ahab:

Die Form ist interessant – für Bergbauern.
Für den Rest braucht man beim Campen nicht Leistung (PS), sondern Energie (kWh). Aber es werden sich schon ein paar Beschränkte finden lassen, denen dieser Unterschied nicht einleuchtet.

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