Liux Geko: E-Leichtfahrzeug mit 150 km Reichweite

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Liux

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Vor etwas mehr als zwei Jahren gründete eine Gruppe junger Unternehmer das spanische Start-up namens Liux. Das Ziel: Mobilität neu zu erfinden. Gelingen soll das mit revolutionären Fertigungstechniken und einer Karosserie aus dem 3D-Drucker, alles auf Pflanzenbasis. Der Erstlingsstromer, der vorgestellt wurde, war der E-Crossover Animal. Auf die Straße gebracht hat man jedoch zuvor das Elektro-Leichtfahrzeug Liux Geko.

Man habe erkannt, dass der Planet eher ein leichteres Stadtfahrzeug als ein performantes E-Auto wie den Animal benötige. Dies schließe man daraus, dass 75 Prozent der europäischen Bevölkerung in Städten lebt. Und dort zumeist überdimensionierte Autos fährt, während die täglich gefahrenen Entfernungen im Schnitt deutlich unter 50 km liegen. Eine Beobachtung, welche man beispielsweise mit Micro Mobility, dem Unternehmen hinter dem Microlino teilt.

„Die Städte brauchen leichte, effiziente Autos, die wenig Energie verbrauchen, weniger Verkehr verursachen, einfach zu parken sind und gut für Carsharing geeignet sind. Ein wirklich nachhaltiges Auto zu entwickeln bedeutet, diesem Bedarf gerecht zu werden“, so David Sancho, Co-Gründer von Liux. InsideEVs hingegen geht davon aus, dass der Schwenk hin zum leichten Elektrofahrzeug vollzogen wurde, da die Situation am Kapitalmarkt schwierig ist und sich eher Kapital für ein Kleinstfahrzeug als für einen Performance-Stromer beschaffen lässt.

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Mit 2,70 Meter ist der Geko so lang wie der auslaufende Smart EQ Fortwo, mit 550 Kilo aber nur etwa halb so schwer. So tritt der Winzling in der Elektro-Leichtfahrzeugklasse L7e an. Die Leistung in dieser Klasse ist auf 15 kW beschränkt, ermöglicht es dem Geko dennoch bis auf 100 km/h zu beschleunigen. Mit der Energie aus dem 13 kWh kleinen Akku seien bis zu 150 km Reichweite möglich. Geladen wird wohl, ähnlich dem erwähnten Microlino, mit Wechselstrom.

Für das geringe Gewicht des Liux Geko sorgen ein „biobasiertes“ Fahrgestell und eine Karosserie aus Flachsfasern. Trotzdem werden die Karosserie- und Fahrgestellformen im 3D-Druck hergestellt, so Liux. Damit bleibt man dem angestrebten Fertigungsprozess des Liux Animal treu. Damals hieß, dass dieses Fahrzeug aus natürlichen Fasern und Harzen, etwa aus Biopolymeren und Bioverbundwerkstoffen, hergestellt werde. Unter anderem die Karosserie, der Innenraum und ein Teil des Fahrgestells. Außerdem würde der Produktionsprozess über 3D-Druck erfolgen, so dass er nichts mit den traditionellen Herstellungsformen zu tun habe. Dadurch würden die Fertigungszeiten, der Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen um 70 Prozent reduziert.

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Im Fall des Liux Geko sei es nun so, dass der CO₂-Fußabdruck um 40 Prozent kleiner ausfalle über die gesamte Nutzungsdauer als beim sparsamsten normalen Elektroauto. Im Vergleich zu einem Benziner-SUV soll sich der Fußabdruck sogar um 80 Prozent verkleinern.

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere neue Reihe von Leichtbau-Fahrzeugen ein Markterfolg wird, nicht nur, weil sie radikal nachhaltig sind, sondern weil die Menschen sie wollen und der Markt sie verlangt, mit einer prognostizierten Wachstumsrate in diesem Segment von 13 Prozent jährlich in den nächsten zehn Jahren“, so Liux abschließend in seiner Mitteilung.

Quelle: InsideEVs – Liux Geko: Winziges Elektro-Leichtfahrzeug für die Stadt

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Andy:

Das Auto sieht einfach häßlich aus.schaut euch Mal ein City El an oder ein Twicky 5

Korth, Jürgen:

Was soll das Ganze kosten ?

Georg Laackman:

Der Erfolg von L7e-Fahrzeugen wird sich einstellen wenn endlich die Politik den deutlich größeren gesamtwirtschaftlichen Umweltnutzen gegenüber den geförderten, übermotorisierten, viel zu schweren Vollwertautos erkennt und dieselbe Förderung einführt.

rabo:

Billig, billig, billig – damit sie massenhaft verkauft werden können? Autos – gleich welchen Antriebssystems – und besonders natürlich die adipösen SUVs können gar nicht teuer genug sein; denn es gibt schon jetzt viel zu viele davon. Ich empfinde mich mit meinem geliebten Smart EQ Cabrio (für €30K +) privilegiert. Leider hat Mercedes das für meine Nutzungs-Realität geniale Konzept aufgegeben, vielleicht um ihre letzten Maybachs zu verkaufen und dann ganz nach China zu ziehen? So ein europäischer Geko käme dann als Smart 4/2 Nachfolger durchaus in Betracht.

Offler:

Merkwürdig. Bisher dachte ich die L7 dürften maximal 80 knh fahren und 450 kg extrem sein

Leon:

Naja, die Phase mit solchen Mini e-Autos in China ist circa. vorbei wo vergleichbare-Autos zum Preis von 5-8 TEUR massenhaft verkauft wurden und es zur Zeit etwas abflacht.
Wo sind die Innovationskraft und schnelle Produktionskette in Europa?

Daniel W.:

Im Fall des Liux Geko sei es nun so, dass der CO₂-Fußabdruck um 40 Prozent kleiner ausfalle über die gesamte Nutzungsdauer als beim sparsamsten normalen Elektroauto.

Dafür braucht es keine „Karosserie aus dem 3D-Drucker, alles auf Pflanzenbasis“, das ergibt sich alleine aus dem geringeren Gesamtgewicht – man hat mir hier wieder „einen Bären aufgebunden“.

P.Schmalenbach:

Das sehe ich auch so # der Preis# wird für den Verkaufserfolg ausschlaggebend sein. Für mich würde es machbar sein bei ca.7000€

Silverbeard:

Entscheidend für den Erfolg wird der Preis.

Martin:

Naja. Prinzipiell ist jede Bereicherung des bisher sehr überschaubaren L7e-Angebotes zu begrüßen. Aber bis aus Softwarerenderings eines Startups ein bestellbares Fahrzeug entsteht, hat sich der Markt schon weiterentwickelt. Der Sion lässt grüßen…

Der angestrebte 3D-Druck ist etwas für die Kleinserie. Damit wird´s schon mal nicht billig. Dabei wäre dies eigentlich ein Fahrzeug für den (Vor-)stadtverkehr und die Jugend.
Der legitime Nachfolger des Ur-Smart. Für deutlich unter 10 k€ wäre das sicherlich ein Renner.

Der Aufbau aus Pflanzenfasern und Harz riecht zwar etwas nach Trabant, (bei dem aber die Grundstruktur aus Stahl bestand, entgegen des Plastebomberimages!) aber ein Fahrzeug, das praktisch unzerbeulbar ist, hat doch was…?

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