Jeder dritte Taxifahrer in Deutschland plant Umstieg auf E-Auto

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Mobilitätsplattform Free Now wollte in einer aktuellen Befragung herausfinden, wie das deutsche Taxi- und Mietwagengewerbe auf die Elektromobilität blickt und welche Herausforderungen mit einem Wechsel zu elektrischen Fahrzeugen verbunden sind. Nahezu ein Drittel der angeschlossenen Fahrer (32 Prozent) sowie Unternehmer (36 Prozent), die ihre konventionell betriebenen Fahrzeuge noch nicht eingetauscht haben, können sich demnach gegenwärtig einen Wechsel vorstellen. Knapp 60 Prozent planen den Umstieg innerhalb der kommenden drei Jahre.

Mit verbesserten Rahmenbedingungen wächst die Zustimmung für emissionsfreie Fahrzeuge jedoch deutlich: In Irland, das im europäischen Vergleich auch bessere Lademöglichkeiten aufweist, haben nahezu doppelt so viele Befragte (60 Prozent) angegeben, wechseln zu wollen. Beim Blick auf die aktuell beliebtesten elektrischen Fahrzeuge von Free Now Fahrern in Deutschland belegt Tesla mit den Modellen 3 und Y den ersten Platz.

Fahrer schätzen geringere Lautstärke und weniger Gesamtkosten

Haupttreiber für den Wechsel zu elektrisch betriebenen Fahrzeugen sind in Deutschland vor allem attraktive Förderprogramme. Aber auch verbesserte Reichweiten sowie die Tatsache, dass immer mehr Fahrgäste elektrisch befördert werden wollen. Nahezu zwei Drittel (65 Prozent) der Fahrer gaben an, dass sie vor allem das geringe Fahrgeräusch im Innenraum eines E-Fahrzeugs genießen. Angesichts hoher Kosten für Diesel und Benzin hob jeder Zweite (54 Prozent) auch die weiteren Einsparpotenziale bei E-Fahrzeugen hervor. Gleichzeitig sagen 65 Prozent der Fahrer und Unternehmer aus, wenig bis gar keine Kenntnisse über die Gesamtbetriebskosten von elektrischen Taxis und Mietwagen zu besitzen.

Hürden für den Umstieg: Kaufpreis, Ladeinfrastruktur und Reichweiten

Neben den Vorteilen des Umstiegs auf ein Elektro-Taxi oder E-Mietwagen gibt es nach wie vor Herausforderungen, die den Wechsel verzögern. In Deutschland sehen die Befragten vor allem eine mangelhafte Ladeinfrastruktur, hohe Kaufpreise sowie die verfügbaren Reichweiten der Fahrzeuge als Haupthindernisse. Bei den Lademöglichkeiten für ein E-Fahrzeug gibt es darüber hinaus große Unterschiede zwischen den Ländern. Während in Irland beispielsweise 91 Prozent der E-Taxifahrer zu Hause laden können, sind es in Deutschland lediglich 17 Prozent.

Free Now setzt sich für den Übergang zur E-Mobilität ambitionierte Ziele: Bis 2025 sollen mindestens 50 Prozent aller vermittelten Fahrten lokal emissionsfrei durchgeführt werden. Das Unternehmen stellt dafür in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Euro an finanziellen Mitteln zur Verfügung, z.B. in der Form von Außenwerbungspaketen für Transportunternehmen.

Darüber hinaus ist Free Now beim Thema Ladeinfrastruktur europaweite Partnerschaften eingegangen, um zusätzliche Anreize für Fahrer und Unternehmer zu bieten. In Deutschland kooperiert die Mobilitätsplattform von BMW und Mercedes-Benz Mobility mit Aral. In der Hansestadt ist Free Now seit 2021 zudem ein entscheidender Partner der städtischen Initiative „Zukunftstaxi“. Mehr als 80 Prozent aller verfügbaren E-Taxis auf Hamburgs Straßen werden inzwischen über Free Now vermittelt.

Seit Juli letzten Jahres hat das Unternehmen zudem die Anzahl der Fahrten mit batterieelektrischen Fahrzeugen auf seiner Plattform in allen Märkten verdoppelt. Vor allem in Großbritannien, Deutschland und Spanien hat sich die Zahl der Touren mit batteriebetriebenen Fahrzeugen mehr als verfünffacht. Lissabon und Hamburg waren im letzten Jahr die Städte mit dem höchsten Anteil an elektrisch betriebenen Touren auf der Plattform.

Unser klares Ziel ist es, mit Free Now ein vollständig emissionsfreies Mobilitätserlebnis zu ermöglichen. Unsere Nutzer wollen umweltfreundlich reisen und wir sehen deshalb auch einen signifikanten Anstieg von E-Taxifahrten mit unserer App nicht nur in Deutschland, sondern mittlerweile auch in ganz Europa“, sagt Alexander Mönch, Deutschland-Chef von Free Now. Durch die Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern, Ladeinfrastrukturanbietern und Städten sollen Fahrer und Unternehmer auch weiterhin dabei unterstützt werden, auf emissionsfreie Fahrzeuge umzusteigen.

Quelle: Free Now – Pressemitteilung vom 05.09.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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VestersNico:

Uiii, der powerwall-thorsten turnt in Amerika rum. Unterhält sich mit Taxi-Fahrern! Sommerurlaub an Ost & Westküste – da wird einem ja ganz schwindlig. Und das Gepäck hat er auch nicht vergessen: tja, da ist das Oberstübchen noch intakt, das ist bei unserm Thorsten Fakt. Doch bei soviel Protzerei ist der Urlaub matsch&brei…

Läubli:

Genau, wir haben das doch durchschaut, eigentlich, so denke ich, weiß das ehr jeder. Aber die eigene Meinung zu verteidigen wäre eines, die ständigen Sticheleien sind das Andere. Das „Andere“ hingegen ist peinlich und wird in Hauptsache von den beiden genannten gegeneinander wie ein Hahnenkampf ausgetragen. Aber das gibt „Schreibstoff“ hier, genau das ist das Ziel der beiden. Damit wird es hier zumindest nicht langweilig und die Site hat gute Verweildauer, interessanten Content und fördert am Schluss die E-Mobilität… ist also alles bestens – auf ein Hoch für die E-Mobility! ;-)

Läubli:

Das musste geschrieben werden, korrekt – so ist es doch. Aber du weißt ja, erfolgreiche „Außenseiter“ werden von der zitternden Konkurrenz immer durch den Schlamm gezogen, solange es die Leute glauben. Das ist bei Tesla genauso. Jeder, der sich damit aber auskennt und weiß, von was er spricht und dabei noch Verstand und Anstand hat, reitet nicht auf solchen Ereignissen der Vergangenheit herum – Zitat Ende.

Hans Gruber:

Ach Engelchen, der letzte Unfall war vor zwei Jahren…. Wie viele tödliche Unfälle seither unter Beteiligung eines Porsche passierten möchte ich mir gar nicht ausmalen. Ein traurig prominentes Beispiel war der tödliche Unfall des Schauspielers Paul Walker 2013 in einem 460t€ teuren Carrera GT welcher nach einem Aufprall gegen einen Baum sofort in Flammen aufgegangen ist. Wäre das mit Teslabeteiligung passiert…. Nicht auszumalen. Das Problem ist die mediale Wahrnehmung: JEDER Vorfall unter Beteiligung eines Tesla geht weltweit viral, die vielen 911er die wegen Motorüberhitzung abfackeln erscheinen nirgends.

Hans Gruber:

Da muss man aber differenzieren zwischen echtem Frunk und Frunkchen…

Sebastian Wilk:

Für mich eher die Frage, ob man „Jubelperser“, ob nun in der einen Richtung oder in der anderen, nicht von solchen Foren ausschließen sollte(?)
Tun die Forenbetreiber freilich nicht, weil’s ja Clicks und Verweilzeit auf der Site erzeugt. Und weil der jeweilige Jubelperser unter Identitätswechsel (von David zu Goliath, von Thorsten Bauernwald zu Bauernhof usw.) ohnehin weiterspamen würde.

Läubli:

Übrigens auch noch eine Anmerkung von Google an dich, einfach dass dir die Stärke von Tesla nicht ganz von Händen kommt:

„Wer verkauft mehr Elektroautos?
Laut Jato Dynamics führt Tesla die Liste der erfolgreichsten Elektroauto-Hersteller mit insgesamt 907.000 Fahrzeugen und einem weiten Abstand zu seinen Konkurrenten an. Auf dem zweiten Platz befindet sich demnach der Volkswagen-Konzern mit 480.000 verkauften Fahrzeugen, gefolgt von SAIC-GM-Wuling mit 424.000 E-Autos.21.03.2022″

Ist zwar nicht ganz frisch, denke aber, da hat sich seit Jahresanfang nicht viel anderes getan.
Fazit: Tesla ist wohl doch noch im Vorsprung vieler Aspekte aller anderen E-Fahrzeuge, das zeigen die Zahlen.

Läubli:

Sehe ich auch so… denn, wer sonst hat auf dieser Webseite so viele Reaktionen auf seine Kommentare wie David. Nur sehr wenige… und um das geht es doch im Internet – habt Ihr das alle vergessen. Mit jeder Antwort wird David bekannter, er ist jetzt nach meiner kurzen Recherche schon ganz weit vorne, wenn nicht zuvorderst. David hat Content! Da kann man schon sagen, dass er für seine Zielgruppe wohl das Geld wert ist. :-)

David:

Tja, wie du siehst bin ich mein Geld wert. Das kann man ja nicht von Jedem sagen.

David:

Engelchen, der Prozess war Ende 2020. Da kann man kaum von alten Kamellen sprechen. Und du tust ja so, als ob es nur einen Unfall mit einem weißen LKW gegeben hätte. Der letzte war vor etwa 2 Jahren in Taiwan und ist wegen der guten Videos vom Unfallgeschehen besonders verstörend, weil offenkundig ist, wie extrem miserabel Teslas Sensorik ist wie gefährlich es ist, nur Kameras zu vertrauen. Sie lassen sich eher als das Auge täuschen.

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