Helmut Kastler: Der Antrieb der Zukunft ist elektrisch

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Cable Sherpa

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

In unserer neuesten Podcast-Folge habe ich mich mit Helmut Kastler, Mitgründer und CEO von Cable Sherpa, zusammengesetzt, um über den Wandel vom Verbrenner zum Elektroauto zu sprechen und warum dieser Wandel vielleicht doch nicht so negativ ist, wie es oft in den Massenmedien dargestellt wird. Vor allem, wenn man eher Lösungs- statt Problemorientiert denkt. Klingt einfach, ist es nicht immer.

Helmut, der seit über 20 Jahren im Automobilsektor tätig ist und bereits umfangreiche Erfahrung in der Elektrifizierung und Hybridisierung von Fahrzeugen gesammelt hat, teilt seine Sicht auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Elektromobilität. Er hat eine beeindruckende Karriere hinter sich, die ihn von der Getriebeentwicklung über die Hochvoltintegration bis hin zur Mitgründung seines eigenen Start-ups Cable Sherpa geführt hat. Dabei war er weltweit unterwegs und konnte in den verschiedensten Märkten wertvolle Erfahrungen sammeln.

Helmut Kastler, Mitgründer und CEO von Cable Sherpa

Eines der zentralen Themen unseres Gesprächs war die Polarisierung in den Medien, die häufig die Schwierigkeiten des Wandels zur Elektromobilität betont. Helmut ist jedoch überzeugt, dass „der Antrieb der Zukunft elektrisch ist“ und sieht die eigentliche Diskussion bei den Energiespeichern, also den Batterien und deren unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen, nicht mehr beim Antrieb an sich. Während in Deutschland oft E-Fuels und Wasserstoff als Alternativen diskutiert werden, sieht Helmut diese eher in Bereichen wie der Luftfahrt und Landtechnik sinnvoll, wo es weniger Alternativen gibt.

Was die Entwicklung von E-Autos angeht, betont Helmut, dass es entscheidend ist, die Nutzer stärker einzubeziehen. „Wir müssen die Benutzer, die Fahrer:innen ein Stück weit mehr mit einbeziehen“, erklärt er. Es wird noch viel zu wenig getan, um die Ladeinfrastruktur und die mit dem E-Auto verbundenen Kosten für die Nutzer attraktiver zu gestalten. Statt nur den Listenpreis von E-Autos zu betrachten, wäre es aus seiner Sicht sinnvoll den Blick auf die Gesamtkosten transparent abzubilden. In der Praxis eher selten gelebt.

Cable Sherpa will Laden einfach einfach machen

Sein Start-Up hingegen nimmt sich Herausforderungen beim Thema Laden an. Cable Sherpa hat eine Lösung entwickelt, die das Laden von Elektroautos komfortabler und sicherer macht: Ein Schwenkarm-System, das dafür sorgt, dass Ladekabel nicht mehr auf dem Boden liegen. „Das Kabel soll sauber geführt und sicher sein“, beschreibt Helmut das Konzept. Diese einfache, aber effektive Idee soll dazu beitragen, die Akzeptanz für E-Autos zu steigern, indem sie das Laden komfortabler und barrierefreier gestaltet. Der Name Cable Sherpa ist dabei kein Zufall: „Ein Sherpa ist ein Unterstützer, ein Lastenträger, der dem Benutzer die Belastung abnimmt“, erklärt er weiter.

Das Produkt, das ursprünglich aus einer persönlichen Erfahrung heraus entwickelt wurde, stößt mittlerweile auf großes Interesse – sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen, die ihre Flotten ausstatten wollen. Helmut sieht hier einen wachsenden Markt: „Wir bekommen mittlerweile bereits Anfragen aus dem gesamten europäischen Raum.“ Besonders in gewerblichen Anwendungen, wo Ordnung und Sicherheit oft weniger strikt eingehalten werden, bietet die Lösung von Cable Sherpa einen klaren Kostenvorteil, da sie Schäden und damit verbundene Reparaturkosten vermeiden kann.

Die Zukunft sieht Helmut klar elektrisch und ist überzeugt, dass dieser Wandel, trotz aller Herausforderungen, nur durch eine Kombination aus technologischer Innovation und einem Umdenken bei den Konsumenten erfolgreich sein kann. „Das Laden anstelle des Tankens passiert mehr oder weniger nebenbei und das ist perfekt“, fasst Helmut seine Vision zusammen. Nun aber genug der Vorworte lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen und mehr über Helmut Kastlers spannende Ansichten und Projekte erfahren!

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Sepp:

Wie oft bist du dort?
Übrigens hat Äthiopien ein Verbrennerverbot – und was glaubst du, wie schnell dort endlich Netze entstehen können, wenn sie von der Mobilität finanziert werden.

S. Eckardt:

Scheint da keine Sonne, weht da kein Wind?
Der Platz ist da, die Hardware ist bezahlbar und dafür gibt es sicher genügend (ausländische) Investoren, wenn der Bedarf da ist.

birman:

Das sehe ich auch so.
Wenn aber (mindestens) ein Teil der Batteriekapazität mit genormten Wechselbattieren ausgeführt wäre, die auch in die Home-Elekrtik passen, dann könnte das „Auftanken“ in fünf Minuten geschehen. Und während das KFZ unterwegs ist, könnte die heimische PV-Anlage die Wechselakkus aufladen und benutzen. Wer keine eigene PV-Anlage hat, könnte seine Akkus ersatzweise zu einem Nachbarn oder Freund bringen.
Wäre das dann eigentlich schon Stromhandel?

Dieter:

Für mich ist immer noch das Laden das Problem – unterwegs dauert es einfach zu lange für einen Stopp ( im Vergleich zum Verbrenner). Mal abgesehen von den Kleinigkeiten, die zusätzlich das Laden erschweren – blockierte Säulen, Auto und Ladesäulen wollen nicht miteinander.
Zu Hause im Pendelverkehr gerne, auf Reise nichts für mich, ich plane die Reise und möchte mir meine Pausen (Ort und Dauer) nicht vom Auto vorschreiben lassen.

Christian:

Also in Asien sehe ich da kein Problem und die überholen uns. Und in Afrika leistet China ordentlich Hilfe. Die tun das was wir nicht machen. Entwicklungshilfe. Während man bei uns um einen Radweg in Peru weint. Investieren andere Mrd. Und machen daselbe wie wir damals in China. Sie wachsen daran.
Das wird in Afrika ganz schnell gehen. Ein Land hat ja schon Verbrenner verboten.
Afrika wird rot mit gelben Stern. Und in Zukunft fahren dort BYD…

Hans Hase:

Und ich glaube noch an den Weihnachtsmann, es gibt wirklich noch viele verpeilte Leute.

Daniel W.:

Ich habe mir mal das Wunderding „Cable Sherpa“ auf der Webseite angesehen – es ist eine Art Teleskopauszug wie bei Schubladen, der in einem nur 70 cm langen (Blech?)-Kasten untergebracht und mit der Wandbefestigung über einen Bolzen schwenkbar verbunden ist. Das Ganze lässt sich um 60 cm auf 130 cm insgesamt verlängern und kann max. 3,5 kg tragen, also gerade genug für das Gewicht des Ladekabels. Der Spaß kostet 399 Euro bzw. 369 Euro inkl. Versand.

Andere Hersteller hätten bei max. 130 cm Länge und max. 3,5 kg Belastbarkeit wohl einen einfachen Gelenkarm genommen und 50 Euro berechnet.

Ediwi:

All das wird in dem Artikel beantwortet:
https://www.sonnenseite.com/de/franz-alt/kommentare-interviews/das-zauberwort-der-konservativen-2/

Bitte lesen Sie meinen Beitrag und/oder den verlinkten Artikel noch einmal durch

Dipl Ing ( TU) Siegfried Wickert:

Unbequeme Wahrheiten von nicht gelösten Fragen, das manches Wunschdenken der Realität widerspricht will die jemand hören um sich damit auseinandersetzen und realistische mit der Physik im Einklang befindliche Lösungen ohne Ideologische Paradigmen zu finden?

Dipl Ing ( TU) Siegfried Wickert:

Und wo laden wir in Afrika, Asien , Südamerika?

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