Fünfter Förderaufruf Ladeinfrastruktur für Elektroautos gestartet

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Michael Neißendorfer
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Private Investoren, Städte und Gemeinden können ab sofort wieder Anträge auf Förderung für den Aufbau von Ladeinfrastruktur für Elektroautos stellen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert in seinem fünften Förderaufruf zur Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ die Errichtung von bis zu 7000 Normal- und 3000 Schnellladepunkten. Die Anträge können bis 17.06.2020 über das easy-Online Portal eingereicht werden. Förderfähig sind Investitionen rund um die Hardware sowie die Netzanschlusskosten für Normal- und Schnellladepunkte.

Auch im fünften Förderaufruf kommt das webbasierte StandortTOOL zum Einsatz, das Versorgungslücken im bundesweiten Ladenetz identifizieren kann. Dort fließen unter anderem Verkehrs- und Mobildaten, Nutzerdaten von Elektrofahrzeugen und sozio-ökonomische Daten ein. Die Gebiete mit den zu beantragenden Ladepunkten findet sich auf folgender Karte: www.zdm-emob.de/Kartendarstellung/NLPuSLP5.html

Um schnelles und unkompliziertes Laden entsprechend der Bedürfnisse der Nutzer zu gewährleisten, wird über die Förderrichtlinie der bundesweite Bau von DC-Schnellladestationen forciert. Darüber hinaus unterstützt das BMVI den Ausbau von AC-Normalladestationen, im Sinne des Zwischendurchladens, an Standorten an denen Nutzer länger parken. Über diesen Förderaufruf werden also auch und insbesondere Ladepunkte auf Kundenparkplätzen gefördert. Daher sieht dieser Förderaufruf vor, dass eine Förderung auch bei nicht ununterbrochener öffentlicher Zugänglichkeit möglich ist. Die Zugänglichkeit ist mindestens werktags an 12 Stunden sicherzustellen.

Die Summe der genannten Bemühungen soll eine flächendeckende und bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge in Deutschland sicherstellen. Dabei soll auch die Etablierung eines dynamischen Markts angetrieben werden, der bereits vorhandene Ladeinfrastruktur berücksichtigt und durch einen funktionierenden Wettbewerb zwischen Anbietern von Ladeinfrastruktur im gesamten Bundesgebiet charakterisiert ist.

Ziel des Bundesprogramms Ladeinfrastruktur ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit bundesweit 15.000 Ladesäulen. Dafür stellt das BMVI bis 2020 insgesamt 300 Millionen Euro bereit. Private Investoren, Städte und Gemeinden können Förderanträge stellen. Die Förderung umfasst bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten und neben der Errichtung der Ladesäule auch den Netzanschluss und die Montage. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Ladesäulen öffentlich zugänglich sind und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Weitere Informationen zum Bundesprogramm Ladeinfrastruktur: www.now-gmbh.de/de/bundesfoerderung-ladeinfrastruktur/foerderrichtlinie-foerderaufrufe

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur — Pressemitteilung vom 29.04.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Kasch:

Na dann können unsere Discounter vielleicht doch noch ein paar Schnelllader für kostenloses Laden errichten, wie das in großen Teilen Europas längst der Fall war (ohne Förderung, aber auch ohne schwachsinniger Ladesäulenverordnung natürlich immer noch billiger als in Deutschland mit fünftem Förderaufruf). Wenn man bedenkt, dass selbst in guten Zeiten in Deutschland nur vergleichsweise kleine Ölkonzerne entstanden sind, kann man sich in Zeiten politischen und wirtschaftlichen Schwachsinns mit kleinen Brötchen durchaus zufrieden geben. Der volkswirtschaftliche Shutdown in Deutschland zeichnet sich dennoch heftiger ab als befürchtet (und da ist Corona derzeit nur ein kleiner Brandbeschleuniger).

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