Faraday Future verkaufte 2023 gerade einmal vier E-Autos

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Faraday Future

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Der Elektroautohersteller Faraday Future hat vor wenigen Tagen sowohl eine Rücknahme seiner Produktionsprognose für 2024 als auch seinen Finanzbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Aufgrund der aktuellen Marktbedingungen und des Finanzierungsniveaus zog das Unternehmen seine ursprüngliche Erwartung zurück, in diesem Jahr etwa 1000 Elektroautos herzustellen. Stattdessen sucht Faraday nach zusätzlichen Investoren, um das Wachstum zu unterstützen und die Abhängigkeit von Bilanz-verwässernder Finanzierung zu verringern.

Im Jahr 2023 verkaufte Faraday nur insgesamt vier FF91 und verleaste weitere sechs. Die Gesamteinnahmen in diesem Zeitraum beliefen sich auf gut 722.000 Euro. Die Produktion des FF 91 Futurist begann im März 2023, und die Auslieferung an Kunden startete im August desselben Jahres.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten von Faraday betrugen im Jahr 2023 gut 121,7 Millionen Euro, was deutlich weniger ist als die 276,5 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf weniger Aktivitäten im Bereich Ingenieurwesen, Design und Testdienstleistungen zurückgeführt, da diese im Jahr 2022 abgeschlossen wurden. Die Reduzierung der F&E-Ausgaben erklärt das Unternehmen auch durch die veränderte Zuordnung der Kosten, die mit dem Produktionsbeginn im März 2023 als Umsatzkosten erfasst wurden, sowie durch eine Verringerung der Personalkosten und Vergütungsaufwendungen.

Faraday Future steht vor Herausforderungen wie einer nachlassenden Elektroautonachfrage, da preisbewusste Käufer sich für günstigere Elektroautos und Hybridfahrzeuge entscheiden. Die Ankündigung eines rückwirkenden Aktiensplits im Februar sowie der Erhalt einer Delisting-Benachrichtigung von der Nasdaq im Dezember verdeutlichen die finanziellen Turbulenzen, denen das Unternehmen gegenübersteht. Trotz eines Anstiegs des Aktienkurses um fast 70 Prozent in diesem Jahr und des Wachstums des Aktienkurses auf über einen US-Dollar (ca. 0,92 Euro) ist der Bargeldbestand von Faraday bis zum 23. Mai auf rund 4,6 Millionen Euro gesunken, verglichen mit 15,6 Millionen Euro am 31. Dezember 2022.

Quelle: Reuters – Faraday Future withdraws full-year production forecast as weak EV demand weighs / electric-vehicles.com – Faraday Future Reports 4 Vehicles Sold, 6 Leased For the Full Year of 2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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F

Frank2

30.5.2024

Dead on Arrival !

Die Aktionäre von Faraday können ihr Investment abschreiben und die „Käufer“ (alle 4) werden demnächst in einem grossen schweren Briefbeschwerer unterwegs sein – solange bis der erste Defekt auftritt.

S

Spiritogre

30.5.2024

Noch ein größerer Flop als Fisker, was?

H

Herwig

31.5.2024

„Faraday Future“ sollte ein „no“ an geeigneter Stelle in den Namen aufnehmen…

T

Tom

31.5.2024

Ich denke, dass die meisten so genannten Startups, die bis heute keine „ordentliche Skalierung“ geschafft haben , wohl zum Scheitern verurteilt sind. Das gilt auch für viele chinesische Firmen.
Ob neue Firmen, wie zum Beispiel Togg aus der Türkei, ohne massive staatliche Unterstützung überleben werden, wird die Zukunft zeigen.

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