EnBW: „E-Auto auf Jahre die vorherrschende Lösung“

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Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 3 min

Seit gut fünf Jahren fährt Timo Sillober elektrisch. Das gehört quasi zum Job. Schließlich ist er Leiter Verkauf und Betrieb beim Energieversorger EnBW und kümmert sich in dieser Funktion auch um den Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Und er hat im großen Fuhrpark des Unternehmens schon alle möglichen Fahrzeuge ausprobiert. Angefangen beim Opel Ampera-e über VW e-Golf, Mercedes EQC und das Model S von Tesla. „Inzwischen„, sagt er, „bin ich bei einem Tesla Model 3 Long Range gelandet.

Das sei persönliche Neugier gewesen, dienstliche Verpflichtung – aber eben auch die Überzeugung, dass mehr für den Klimaschutz getan werden müsse. „Als Vater von vier Kindern im Alter zwischen drei und neun Jahren ist man da in einer besonderen Verantwortung.“ Mit Schnelllade-Stationen könne man konkrete Beiträge leisten – zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz.

Der Diplom-Kaufmann war vor seiner Zeit bei EnBW für Siemens und Vodafone tätig. Und in allen drei Unternehmen, sagt er, habe er interessante Übergänge erlebt. Bei Siemens den Wechsel zu IT-Technologien bei Vermittlungsanlagen, bei Vodafone den Sprung vom Telefon zum Smartphone und den Niedergang von Nokia. „Bei EnBW erlebe ich jetzt gleich mehrere Transformationsprozesse. Von fossilen zu erneuerbaren Energien – und die Entwicklung der Elektromobilität.“ Nicht aus Sicht der Fahrzeughersteller, sondern aus der Sicht der Kunden. Das sei ein spannender Prozess. Trotz mancher Vorbehalte in der Bevölkerung.

Derzeit passieren nach Ansicht Sillobers viele Dinge, die den Wandel befördern. Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit hätten einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Das zeige sich bei EnBW etwa am deutlich gestiegenen Interesse an nachhaltigen Tarifen mit Grünstrom. „Außerdem kristallisiert sich immer stärker heraus, dass der Batterie-Antrieb zumindest in den nächsten 20 Jahren die vorherrschende Lösung sein wird.“ Was danach komme – Wasserstoff oder eine andere Technologie – sei noch offen. „Das alles wird die E-Mobilität sicher befördern und das Umdenken in der Bevölkerung beschleunigen – unabhängig von Steuererleichterungen und Umwelt-Boni.

Bei seinen rund 40.000 Kilometern pro Jahr lade er natürlich an den hauseigenen Säulen. Entlang der deutschen Autobahnen sei das Netz schon gut ausgebaut – Schnell-Ladestationen von EnBW fänden sich inzwischen an jeder dritten Raststätte. Bei Tesla schaue er nur aus beruflichem Interesse vorbei – zumal EnBW inzwischen mehr High-Power-Charger unterhalte als der US-Autobauer.

In den Jahren habe sich viel getan. Anfangs habe das Unternehmen 50 kW geboten. Das sei damals ausreichend gewesen, heute aber zu wenig. „Inzwischen haben wir die alle Ladepunkte auf Leistungen von 150 bis 300 kW aufgerüstet.“ In einem E-Auto mit entsprechender Ladeleistung schaffe man es da locker mit zwei kurzen Ladepausen in einem Tag von München nach Leipzig und zurück.

Skeptikern rät Sillober, ein Elektroauto und das Laden der Batterie einfach mal auszuprobieren. Sie würden dann feststellen, wie einfach und schnell das gehe. „Und sie werden sicher das leise Dahingleiten in einem E-Auto schätzen.“ Hierzulande würden stattdessen gerne Ängste gegen E-Mobilität geschürt. „Da wäre es gut, die Diskussion zu versachlichen.

Quelle: edison.media – „Wir sind noch in der Hochlaufphase“

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Daniel W.:

Private PHEV-Nutzer nennen hier immer sehr hohe elektrische Anteile, aber dem ist allgemein nicht so …

In Deutschland liegt der mittlere elektrische Fahranteil von Privatfahrzeugen bei 43%, …

Für Dienstwagen sind die 18% in Deutschland …

(Quelle: isi.fraunhofer.de – PDF – September 2020)

… mehr als die Hälfte der Strecke wird im Mittel von Privatpersonen mit Verbrenner gefahren.

Örne:

Meine Zoe hat 15.000€ gekostet und ich bin schon 600km an einem Tag gefahren. .Autobahntempo ist nur Sonntag Nacht 160; ansonsten eher 110. zumindest wenn man nicht ständig Anzeigen wegen Nötigung und Gefährdung im Straßenverkehr sammeln will.

Örne:

Neben Tesla fahren hilft die ADAC Karte die AC 29 Cent/kWh und DC 39 Cent/kWh kostet. Fix, Sommer wie Winter.Fix vor/in und nach den Ferien. Keine Abzocke wie bei d n Benzinhaien, deren Preise überpünktlich zu Ferienbeginn auf neue Höchstwerte steigen. Schon DAS wäre Grund genug sich vom Benzin/Diesel zu verabschieden. Ach ja die Karte gilt auch in Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien Frankreich und Italien.

Strauss:

So sprach ich noch vor 10 Jahren auch. Und hatte einen Aenhlichen. Da gab es noch nicht viel rein elektrisch.
Aber seit 2012 natürlich voll E, weil es auch finanziell nichts Günstigeres gibt.Vor allem im Unterhalt mit eigener PV Anlage. Also stets von zu Hause weg mit 400 Km Reichweite. Dies dürfte auch der Beweis sein , dass es kein H2 ler aus Fernost sein kann.

Dagobert Duck:

Mach ich auch, bin mit meinem 225xe super zufrieden.

VestersNico:

In Ihrem Haushalt „leben“ Autos? Noch dazu PHEV’s und andere Entgleisungen? Das ist doch’n Fake DagoDuck…

Strauss:

Duck, sobald die 130 er Beschränkung kommt, sind deine Wünsche dahin. Aber bis dahin fahre einen PHEV dann liegst Du auch richtig.

Jan:

Wenn ich mich recht erinnere, fahren 17% der Autos weniger als 5.000 km pro Jahr und weitere 31% 5.000 bis 10.000 km pro Jahr. Allein schon von der Fahrleistung fahren die nicht täglich 1.000 km. Und einmal im Jahr zwei längere Pausen auf einer Langstrecke zu machen, werden solche Personen schon akzeptieren. Wenn diese Hälfte der Fahrzeuge schon mal umgestellt wird und darüber hinaus ein Teil der Vielfahrer ein BEV mit großer Batterie kauft, geht es schon mal gehörig voran. Wenn dann 2023 oder 2024 die Batterie- und BEV-Preise weiter gefallen sind, lohnt sich auch für den Rest ein Verbrenner nicht mehr. Auch mit der Umstellung aufs Smartphone ging es nicht von heute auf morgen. Aber ich denke, eine ähnliche Entwicklung wird es auch geben: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173049/umfrage/weltweiter-absatz-von-smartphones-seit-2009/

Jan:

Ich vermute, die meisten Umfragen werden unter Personen gemacht, die noch nicht BEV gefahren sind. Insofern gib den Leuten Zeit. Spätestens wenn der Nachbar ein BEV fährt, machen sie sich Gedanken.

franz Bauer:

Also ich finde verschiedene Abo Systeme gut. Das fördert auch den Konkurrenzdruck und man hat die Wahl von Vielladern und die jenige die nur einmal/Quartal laden zu unterschieden. Aber man könnte ja beides Machen, den AdHoc preis für das Bezahlen mit EC oder Kreditkarte ausschreiben oder das Abomodell benutzen vom jeweiligen Versorger. Bei Tankstellen gibt es ja eben auch ähnliche Systeme.
Simm macht e3s auch, dass Versorger hier aktiv beim Ausbau werden, da sie auch ganz andere Strompreise und anschlusskosten haben. Damit kann auch ein deutlich niedrigerer Preis erzielt werden als Dritte die bereits den „Endkundenpreis“ des Stroms bezahlen müssen und darauf ja noch Gewinn erwirtschaftete werden muss.

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