Daimler Truck will bis 2030 etwa 5000 Stellen abbauen

Cover Image for Daimler Truck will bis 2030 etwa 5000 Stellen abbauen
Copyright ©

Daimler Truck

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

Die Pläne zum Stellenabbau bei Daimler Truck sind schon länger bekannt. Nun hat das Unternehmen mitgeteilt, dass etwa 5000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen sollen. Mit dem Gesamtbetriebsrat hatte sich das Unternehmen mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen bereits im Mai auf einen sozialverträglichen Personalabbau geeinigt.

Der Nutzfahrzeughersteller gab die geplante Streichung von 5000 Stellen am vergangenen Dienstag auf seinem Kapitalmarkttag in den USA bekannt. Ein Sprecher erklärte auf der Veranstaltung in Charlotte, North Carolina, dass die Stellen größtenteils über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit abgebaut werden sollen, aber auch gezielte Abfindungsprogramme seien möglich. Mit den Arbeitnehmervertretern hatte Daimler Truck zuvor festgelegt, dass es bis Ende 2034 keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll.

Obwohl die Stellenstreichungen schon länger im Raum standen, kam die konkrete Bezifferung auf dem Kapitalmarkttag unerwartet, wie von Seiten des Betriebsrats laut wurde. „Die Kommunikation des Unternehmens mit einem Stellenabbau von rund 5000 Kolleginnen und Kollegen hat uns überrascht“, sagte Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Daimler Truck, und ergänzte, es sei ärgerlich, „dass durch den Wunsch, dem Kapitalmarkt zu gefallen, die Kolleginnen und Kollegen nur unnötig verunsichert werden.“

Laut Angaben von Daimler Truck, das in Deutschland insgesamt 35.500 Mitarbeiter beschäftigt, ist von dem Personalabbau die Lkw-Sparte betroffen, die Ende 2024 etwa 28.000 Beschäftigte zählte. Seine Mercedes-Benz Lkw fertigt der Hersteller an fünf Standorten, von denen das größte Werk in Wörth a Rhein (Rheinland-Pfalz) steht, das zugleich die weltweit größte Lkw-Fabrik ist.

Umfassendes Sparprogramm geplant

Mit dem Sparprogramm Cost Down Europe will Daimler Trucks nach eigenen Angaben in Deutschland bis 2030 rund eine Milliarde Euro einsparen. Die Kosten sollen dabei nicht nur im Personalbereich, sondern auch bei Material, IT-Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung gesenkt werden. Neben der Produktion betrifft dies auch die Zentrale, Verwaltung und Vertrieb.

Der Lkw-Hersteller begründet seine Entscheidung mit den Geschäftszahlen, die zuletzt gezeigt hätten, dass Mercedes-Benz Trucks „widerstandsfähiger“ werden müsse. Mit dem Sparprogramm wolle man das Unternehmen in Europa wieder auf Kurs bringen.

Profitabilität bis 2030 soll stärker gesteigert werden

Daimler hat in Europa, vor allem in Deutschland, mit der schwachen Wirtschaft zu kämpfen. Während das Unternehmen nach der Corona-Pandemie noch lange vom Bestellboom der Speditionen gezehrt hatte, ging der konzernweite Absatz in 2024 um 12 Prozent, in der ersten Jahreshälfte 2025 um knapp 7 Prozent zurück.

In den kommenden fünf Jahren will Daimler Trucks die Profitabilität etwas stärker steigern als bisher. Karin Radström, Vorstandsvorsitzende der Daimler Truck Holding AG, peilt bis 2030 eine um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von mehr als zwölf Prozent an. Dazu soll auch eine Verlagerung von mehr als 20 Prozent des europäischen Produktionsvolumens ins Ausland beitragen, wie der Hersteller mitgeteilt hat. Durch die Kostenvorteile im Ausland sollen pro dort produziertem Lkw etwa 3.000 Euro gegenüber der Produktion in Deutschland eingespart werden.

Quellen: FAZ – Daimler Truck will 5.000 Stellen in Deutschland streichen / SWR – Daimler Truck will 5.000 Stellen streichen

Worthy not set for this post

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.