Chinesische Batteriehersteller beanspruchen Weltmarkt für sich

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Chinesische Unternehmen, darunter CATL und BYD, verzeichneten ein explosionsartiges Wachstum auf dem Markt der Elektroauto-Batterien. Während südkoreanische und japanische Hersteller im Gesamtjahr 2022 nicht ganz so überzeugen können. Der chinesische Batteriehersteller CATL ist – und das mit deutlichem Abstand – der weltweit größte Produzent von Batteriezellen für Elektroautos.

Die Zahlen aus diesem Artikel fußen auf einem Bericht des südkoreanischen Marktforschungsunternehmens SNE Research, welches den Batteriemarkt 2022 in Gänze betrachtet hat. Gefertigt wurden demnach im vergangenen Jahr weltweit Batterien mit einer Gesamtkapazität von 517,9 GWh. Dies entspricht einem Anstieg von 71,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (301,5 GWh).

CATL alleine trug 191,6 GWh dazu bei. Dies entspricht einer Steigerung von 92,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am Gesamtmarkt bringt es das chinesische Unternehmen somit auf einen Marktanteil von 37 Prozent. LG Energy Solution aus Südkorea konnte im Jahr 2022 insgesamt 70,4 GWh am Markt absetzen. Was einem eher geringen Wachstum von 18,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Marktanteil wird mit 13,6 Prozent angegeben.

In genau dem gleichen Umfang beansprucht BYD seinen Marktanteil, der Hersteller brachte es ebenfalls auf 70,4 GWh an Kapazität. Allerdings konnten die Chinesen mit 167,1 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 wachsen. Den ersten Rang wird CATL, fast dreimal so groß wie seine stärksten Verfolger, so schnell nicht räumen müssen. Auf Rang zwei und drei hingegen geht es eng zu.

Danach allerdings kommt auch erst einmal lange nichts, bis das japanische Unternehmen Panasonic mit einem Absatzvolumen von 37,8 GWh folgt. Dies entspricht einem Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wodurch man einen Marktanteil von 7,3 Prozent für sich beanspruchen kann. Das südkoreanische Unternehmen SK On verfügt über eine installierte Basis von 27,8 GWh und belegt mit einem Marktanteil von 5,4 Prozent den fünften Platz. Samsung SDI konnte einen Absatz von 24,3 GWh vorweisen und belegt damit den sechsten Platz mit einem Marktanteil von 4,7 Prozent.

Das starke Wachstum von CATL ist auf die gestiegene Rückfrage und daraus resultierenden Absatz des Tesla Model 3, Model Y, GAC Aion Y und Zeekr 001 zurückzuführen, so der Bericht von SNE Research. BYD hingegen profitiert vom lokalen Wachstum in China, getrieben durch verschiedene E- und Plug-in-Hybrid-Modelle wie den Yuan, Han und Qin Plus.

Der globale Markt für Energiebatterien ist seit dem dritten Quartal 2020 weiter gewachsen, wobei das Volumen im Jahr 2023 voraussichtlich bei etwa 749 GWh liegen wird, so SNE Research.

Quelle: ChinaCrunch – Global EV battery market share in 2022: CATL 37%, BYD 13.6% (Paywall)

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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eCar:

In Europa wird weiterhin geschlafen. Hier passiert nichts mehr.

Robert:

jetz sieht das es sich für China langsam auszahlt dass sie schon seit knapp 20 Jahren massiv Geld in die Batterientwicklung gesteckt haben während Europa geschlafen hat das jetzt aufzuholen wird schwer wenn nicht gar unmöglich sein das wird sich in den nächsten 10 Jahren zeigen

Steven B.:

… Was zu erwarten war! Wenn die deutsche, europäische, bzw. westliche Automobilindustrie langfristig punkten will, muss man „Herr“ dieser Disziplin werden. Unabhängig von Lieferanten aus Fernost wird sich zukünftig als Schlüssel zum Erfolg darstellen. Mit den ersten Bekundungen ausserhalb der Chinesen den Abbau und die Weiterverarbeitung der Rohstoffe für Batterien anzustreben ist ein wichtiger Baustein, den es nun gilt nach und nach weiterzuverfolgen und umzusetzen, Beteiligungen können hier strategische Grundlagen sein, um die Unabhängigkeit und neue Lieferketten ausfzubauen.

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