CATL baut Module-to-Bracket (MTB) Batterien für Nutzfahrzeuge

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Iris Martinz
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Im PKW-Segment setzt sich Cell-to-Pack (CTP) als Batteriebauweise immer mehr durch, der chinesische Zellhersteller CATL zeigt nun das Pendant für die Nutzfahrzeuge: Module-to-Bracket (MTB). Dabei werden die Batteriemodule direkt in den Führerstand oder das Chassis verbaut, was 40 Prozent mehr Systemnutzung und zehn Prozent weniger Gewicht bringen soll. Das große Gewicht von Batteriemodulen in Nutzfahrzeugen ist ein wesentlicher Hemmschuh für den Einsatz von E-LKWs im Fernverkehr, weil für eine vernünftige Reichweite eine sehr große und damit schwere Batterie nötig ist.

Die wassergekühlten Batteriepacks von CATL weisen eine Energiedichte von 170 Wattstunden/Kilogramm auf und sollen 10 Jahre oder 10.000 Ladezyklen lang halten. Damit sind Kapazitäten zwischen 140 und 600 Kilowattstunden möglich. Der Lastschwerpunkt wird um 21 Prozent reduziert, was die Handhabung des LKWs deutlich verbessert. Den möglichen Einsatzbereich gibt CATL zwischen – 35 und + 65 Grad Celsius an. Ein weiterer Vorteil von Module-to-Bracket: die Batteriemodule können relativ einfach getauscht werden.

CATL ist auch in der Entwicklung von Cell-to-Pack-Batterien höchst aktiv: erst im Juni wurden die CTP 3.0 Qulin Batterie vorgestellt, mit der bei einer Energiedichte von 255 Wattstunden/Kilogramm bis zu 1.000 Kilometer Reichweite möglich sein sollen. Mit der gleichen Zellchemie und der gleichen Packgröße weist die Qilin 13 Prozent mehr Kapazität auf als die 4680-Tesla-Batterie, die ebenfalls von CATL gebaut wird. Möglicherweise startet die Serienproduktion noch in diesem Jahr, wie lokale Medien erfahren haben wollen. Erster Abnehmer ist der Zeekr 009,  ein MPV der Premiummarke des chinesischen E-Auto-Herstellers Geely.

Der chinesische Batteriehersteller CATL ist – und das mit deutlichem Abstand – der weltweit größte Produzent von Batteriezellen für Elektroautos. Mit 70,9 GWh produzierter Kapazität im ersten Halbjahr 2022 beträgt der Marktanteil 34,8 Prozent. Die Batterietechnologie von CATL wird derzeit von mehreren E-Auto-Herstellern weltweit genutzt. Die Chinesen beliefern neben Geely unter anderem auch BMW, Hyundai, Honda, Mercedes-Benz, den Stellantis-Konzern, Toyota, den VW-Konzern und Volvo.  Bei den Nutzfahrzeugen und Baumaschinen stellt CATL nach eigenen Angaben sogar 90 Prozent der weltweit benötigten Batterien.

Quelle: cnevpost.com – CATL unveils module to bracket battery technology for heavy trucks

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Daniel W.:

Gut was die Batterieentwicklung betrifft, aber schlecht für uns, dass es ein chinesischer Hersteller ist, denn bald könnten in Europa im Akkumarkt „russische Verhältnisse“ wie bei Gas herrschen, deshalb sollte die EU dringend unabhängig von chinesischen Akkuherstellern werden und zwar ohne chinesisches Beteiligung.

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