B2U: Millionen-Umsatz mit 25 MWh Second-Life-Speicher

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B2U

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

B2U Storage Solutions, spezialisiert auf die Entwicklung und den Betrieb von großen Energiespeichersystemen mit Second-Life-Elektroautobatterien, teilt mit, an seinem Standort Lancaster in Kalifornien nun insgesamt 25 MWh an Speicherkapazität mitsamt einer nebenan liegenden Photovoltaikanlage aufgebaut und in Betrieb zu haben. Im vergangenen Jahr habe die Anlage einen Umsatz von mehr als einer Million US-Dollar erzielt, umgerechnet mehr als 930.000 Euro, so B2U in einer aktuellen Mitteilung.

Der Second-Life-Speicher besteht aus 1300 wiederverwendeten Akkupaketen aus Elektroautos, die von Honda und Nissan zur Verfügung gestellt wurden. Die Sierra genannte Hybridspeicheranlage ist direkt mit dem Stromnetz verbunden und verkauft Strom- und Netzdienste am kalifornischen Großhandelsstrommarkt. Sierra nahm bereits im Jahr 2020 den kommerziellen Betrieb auf, wobei die Kapazität schrittweise erhöht wurde. Mit welcher Kapazität der Millionen-Umsatz, bzw. zu welchem Zeitpunkt genau die 25 MWh Batteriekapazität erreicht wurden, geht aus der Mitteilung leider nicht hervor. Es handelt sich um einen der größten derartigen Speicher in den USA.

Unsere Technologie wurde entwickelt, um die Herausforderungen des Second Life in der Energiespeicherung im großen Maßstab zu bewältigen. E-Auto-Batteriepacks werden dabei einfach in große Schränke eingesetzt, die das bereits vorhandene Batteriemanagementsystem des Akkupakets nutzen. So werden die Wiederverwendungskosten praktisch eliminiert“, sagt Freeman Hall, Mitgründer und CEO von B2U Storage Solutions. Die Akkupakete des EPS-Systems sind so miteinander verbunden, dass während der Lade- und Entladezyklen schwächere Batterien mit geringerer Kapazität die Leistung stärkerer Batterien nicht einschränken. Dieser Ansatz ermögliche es, trotz der Kapazitätsabweichung einzelner Pakete, die Batterien im zweiten Leben zwangsläufig mit sich bringen, eine effiziente Energieausbeute zu erzielen. Um potenzielle Gefahren zu mindern, werden einzelne Akkupacks automatisch vom System getrennt, sobald eine Komponente von ihren Betriebsspezifikationen und Konstruktionsgrenzen abweicht.

Zusätzlich zum bereits umgesetzten Einsatz von E-Auto-Batterien von Honda und Nissan hat B2U bereits Akkupakete von anderen Herstellern erfolgreich getestet: Von General Motors aus dem Bolt sowie ausgediente Akkus aus dem Tesla Model 3, dem mit bereits mehr als 1,5 Millionen Stück meist produzierten E-Auto der Welt. An Nachschub dürfte es also in Zukunft nicht mangeln.

Quelle: B2U – Pressemitteilung vom 08.02.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Mr.Hu:

Wie viele kg Kupfer enthält ein normaler Akku denn?

Etwa 20% https://kupfer.de/anwendungen/elektrotechnik-und-energie/elektromobilitaet/#:~:text=Schon%20allein%20der%20Lithium%2DIonen,Kupfer%20als%20Tr%C3%A4germaterial%20aufgebaut%20werden. Ich meine mich übrigens zu erinnern, dass du die Problematik schonmal abgestritten und als Haarspalterei abgetan hattest.

Ist Kupfer das relevante Rohstoffproblem, oder eher Lithium, Kobalt, Nickel?

Gegenfrage: Wenn bereits Kupfer so problematisch ist, wie schlimm sind dann erst Lithium, Kobalt, Nickel?

Wwelche Auswirkung auf die Berechnungen hat diesbezüglich das Aufkommen von Natrium-Ionen-Akkus?

Gut, bis die in Massen verfügbar sind, dürfte es noch bis Ende des Jahrzehnts dauern.

Nicht vergessen: Alles ist besser als ein Verbrenner

Nicht zwingend.

und ein Akkuspeicher ist immer besser als ein Gaskraftwerk.

Auch wenn Öl und Kohle (noch) schlimmer sind – da stimme ich dir zu.

Mr.Hu:

Was dem Abbau von Ressourcen betrifft: Irgendwann ist der Bedarf an Fahrbatterien gesättigt – und ab diesem Punkt sollten einfach keine Rohstoffe dafür mehr abgebaut werden – einfach weil dafür Natur zerstört wird, weil Wasser vergiftet wird, weil’s teuer ist -u.v.m.

Und zum Thema „Second Life“ erspart doch jedes Batteriepack die kompletten Ressourcen für eine Deiner alternativen Lösungen. Das spart also an anderer Stelle die Ressourcen und Energie die für den Neubau einer alternativen Lösung benötigt werden würde.

Zugegeben, stimmt, aber die organische Batterie besteht aus ökologisch unbedenklichen und recht billigen Stoffen. Und der Gravitationsspeicher – ein Kran mit Drahtseilen, Generator/Motor und ein Gewicht, z.B. Steine/Geröll oder Eisen.

Keiner sagt ja das wir ausschließlich mit Second Life Speichern arbeiten sollten. Aber die Nützlichkeit einer Batterie von 10 Jahren auf knapp 25 zu erhöhen finde ich gut.

Auch ich hab pauschal nichts gegen Second-Life-Akkus aber ich habe einfach meine Bedenken. Und natürlich sehe ich Anwendungen dafür – gerade jetzt in der Übergangszeit der Energiewende sind sie bestimmt sehr Sinnvoll. Vielleicht sollten als Kompromiss auch die Second-Life-Batterien nicht ganz so lange auf ihr Recycling warten müssen, 5-10 Jahre zum Beispiel.

Jens:

Wie viele kg Kupfer enthält ein normaler Akku denn?
Ist Kupfer als Leiter im Akku nicht substituierbar, z.b. durch Aluminium?
Ist Kupfer das relevante Rohstoffproblem, oder eher Lithium, Kobalt, Nickel?
Wwelche Auswirkung auf die Berechnungen hat diesbezüglich das Aufkommen von Natrium-Ionen-Akkus?

Nicht vergessen: Alles ist besser als ein Verbrenner und ein Akkuspeicher ist immer besser als ein Gaskraftwerk.

Alexey:

Es müssen doch so oder so noch reichlich Ressourcen abgebaut werden. Es liest sich so, als ob Du bei Deinem Gedankenspiel davon aus gehst, dass wir jetzt schon genug Batterie-Packs für alle BEV’s hätten und man durch eine geschlossene Kreislaufwirtschaft keinen Rohstoff mehr abzubauen bräuchte. Das ist aber doch weitab von der Realität. Wir werden noch große Mengen an Rohstoffen brauchen bis der weltweite BEV Bedarf gedeckt ist.

Mal ganz abgesehen davon entwickelt sich die Batterie-Technik stetig weiter und damit auch die materielle Zusammensetzung der Batterie-Packs. Da ist noch so viel im Wandel, das Stand heute doch noch keiner sagen kann ob wir in 20 Jahren noch den gleichen Materialmix wie heute verwenden. Ich gehe davon aus, dass wir uns wenn es technisch möglich ist, von den seltenen Materialien weg bewegen werden.

Und zum Thema „Second Life“ erspart doch jedes Batteriepack die kompletten Ressourcen für eine Deiner alternativen Lösungen. Das spart also an anderer Stelle die Ressourcen und Energie die für den Neubau einer alternativen Lösung benötigt werden würde. Klar gibt es Ansätze die für den stationären Einsatz besser sind als Fahrzeug Batterie-Packs aber nichts desto trotz ist es sinnvoll Second Life Stromspeicher zu nutzen. Keiner sagt ja das wir ausschließlich mit Second Life Speichern arbeiten sollten. Aber die Nützlichkeit einer Batterie von 10 Jahren auf knapp 25 zu erhöhen finde ich gut.

Daniel W.:

Es müssten so oder so neue Akkus produziert werden …

Richtig erkannt und das noch jahrzehntelang. Aber es werden eben auch sehr viele Second Life Akkus zur Speicherung gebraucht, für die die neuen Akkus viel zu teuer sind, und die dann in 10 bis 15 Jahre recycled werden – also noch früh genug.

Wolfbrecht Gösebert:

EOD.

Mr.Hu:

Ob man die 1 Tonne Geröll in Chile jetzt bewegt oder 15 Jahre später ist doch egal

Quatsch, wahlweise würde die Tonne einmal bewegt werden und dann nie wieder, bei 2nd-life würden 2,5 Tonnen bewegt werden. Wir haben eine enorme Rohstoffknappheit, und da ist es absolut absurd, 60% dieser Rohstoffe zur Speicherung von überschüssiger Energie einzusetzen, wo es bessere Alternativen gibt.

Wenn der Akkupack recycelt wird, dann braucht man Energie für das Trennen und Aufbereiten der Materialien sowie für den Neubau der Zellen und des Akkupacks, ob das dann günstiger und energiesparender ist

Es müssten so oder so neue Akkus produziert werden, für die Fahrzeuge, und dafür eben die Rohstoffe abgebaut werden. Dazu kommt, dass auch mit Second-Life-Batterien früher oder später stets die gleiche Anzahl an Akkus recycelt würde, für die Energiespeicherung gibt es Alternativen – letztlich bringen Second-Life-Batterien energetisch nichts, sie sorgen nur für erhöhten Rohstoffbedarf.

Daniel W.:

Und dein „Modell“ vergisst, dass die Energieerspaarnis durch den Second-Life-Akku nicht den enormen Rohstoffbedarf ausgleichen kann. Für 1kg Kupfer wird erst einmal in Chile 1t Geröll bewegt.

Ob man die 1 Tonne Geröll in Chile jetzt bewegt oder 15 Jahre später ist doch egal, es kommt auf die Gesamtmenge und den Energiebedarf an. Wenn die Akkus im Second Life genutzt werden, dann hat man schon bezahlte Akkupacks, die keine Energie und kein Material brauchen.

Wenn der Akkupack recycelt wird, dann braucht man Energie für das Trennen und Aufbereiten der Materialien sowie für den Neubau der Zellen und des Akkupacks, ob das dann günstiger und energiesparender ist, vom Verzicht von Neumaterial mal abgesehen, das muss sich in Zukunft erst noch zeigen – bei Kleidern ist Second-Hand besser als Recycling und Neukauf.

Mr.Hu:

Dein „Modell“ vergißt, dass es einen erheblichen energetischen Aufwands bedarf, Akkus erst herzustellen und dann zu recyceln; 

Und dein „Modell“ vergisst, dass die Energieerspaarnis durch den Second-Life-Akku nicht den enormen Rohstoffbedarf ausgleichen kann. Für 1kg Kupfer wird erst einmal in Chile 1t Geröll bewegt. Nachhaltigkeit bedeutet mehr als nur Klimagase einzusparen. Es bedeutet zusätzlich soziale Verantwortung und eben auch Einspaarung von Ressourcen sowie die Vermeidung von Zerstörung der Natur. Im Artikel über den i4 steht übrigens auch was über das Thema CO2-Ausstoß beim Akku-Recycling.
Weiteres Gedankenmodell (und ja, ich weiß, dass es nicht alle Faktoren berücksichtigt):
1. Szenario:
Akku wird produziert –> zehn Jahre Betrieb –> Recycling und direkt ins nächste FZ; Stationäre Energiespeicherung übernehmen die o.g. alternativen Technologien
2. Szenario:
Akku wird produziert –>zehn Jahre Betrieb –> fünfzehn Jahre 2nd-life-Betrieb –> Recycling
Währenddessen: 1,5 zusätzliche Akkus wurden (für die Fahrzeuge) produziert und letztlich auch deren Rohstoffe abgebaut. Sprich: Energetisch hat das ganze auch nicht viel gebracht, da es auch Alternativen gegeben hätte. Stattdessen fällt die Bilanz beim Ressourcenverbrauch deutlich schlechter aus, da trotzdem ein zusätzlicher Akku produziert wurde.

stofflich verliert der Akku auch in weiteren 15 Jahren Betrieb ja praktisch nichts, es ist aber – je später, desto besser – wohl eher mit einer technologisch erhöhten Rohstoffausbeute zu rechnen!

Nun, schon heute können Akkus zu fast 100% recycelt werden. Damit wäre der Punkt auch abgehakt.

Wolfbrecht Gösebert:

„Gedankenmodell: Eine Batterie hält im Fahrzeug 10 Jahre und wird danach 15 Jahre weiterverwendet. Wenn die Batterie allerdings nach der Nutzung im FZ direkt recycelt und im nächsten FZ eingesetzt würde, würden (theoretisch) 60% an Rohstoffen eingespart werden.“

Dein „Modell“ vergißt, dass es einen erheblichen energetischen Aufwands bedarf, Akkus erst herzustellen und dann zu recyceln; wenn ein Akku also erst 15 Jahre später, also 25 Jahre nach Fertigung! – nach dem „Second Life“ – recycelt wird, hat er in der Zwischenzeit (Lebensdauer!) zu soviel Energieersparnis geführt, dass sich das auch energetisch rechnet; stofflich verliert der Akku auch in weiteren 15 Jahren Betrieb ja praktisch nichts, es ist aber – je später, desto besser – wohl eher mit einer technologisch erhöhten Rohstoffausbeute zu rechnen!

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