Am heutigen Dienstag ist in Györ bei Audi Hungaria die Serienproduktion von Elektroantrieben offiziell gestartet. Die Fertigungsanlage für die elektrifizierten Antriebe wurde im Rahmen eines symbolischen Aktes in Betrieb genommen. Auf gut 8.500 Quadratmeter Fläche werden künftig die E Antriebe nach einem neuartigen Produktionskonzept, der modularen Montage, entstehen. Audi selbst hat einen zweistelligen Millionenbetrag investiert, um bei Audi Hungaria künftig die Elektroantriebe mit 100 Mitarbeitern zu fertigen.
Peter Kössler, Vorstand Produktion und Logistik der AUDI AG, gab im Rahmen der Veranstaltung zu verstehen, dass man mittlerweile 25 Jahre mit dem ungarischen Standort verbinde. Nun schlägt man ein neues Kapitel auf und erschließt mit der Elektromotorenfertigung ein völlig neues Kompetenzfeld. Aus seiner Sicht macht dieses exklusive Know‑how Győr zum zentralen Werk für E‑Antriebe und verkörpert die strategische Transformation hin zu einem nachhaltigen Mobilitätsanbieter.
“Audi Hungaria übernimmt eine Vorreiterrolle in der E‑Motorenproduktion. Die hohe Kompetenz und Motivation unserer Mitarbeiter macht mich stolz. Mit Engagement haben sie den Anlauf unseres neuen E‑Motors erfolgreich gestartet” – Achim Heinfling, Vorsitzender des Vorstands der AUDI HUNGARIA Zrt
Die ersten Elektromotoren aus der ungarischen Fertigung werden im Audi e-tron zum Einsatz kommen. Dieser wird künftig im Audi‑Werk in Brüssel gebaut. Bis zur Inbetriebnahme der innovativen Fertigungsanlagen und ‑insel ist gerade einmal ein Jahr vergangen. Möglich wurde dies nur, da E‑Motorenentwicklung, Fertigungsplanung und Motorenanlaufzentrum in Győr dabei eng zusammengearbeitet und die notwendigen Kompetenzen entwickelt haben.
Stand heute liegt die Produktionskapazität bei rund 400 elektrischen Achsantrieben pro Tag und kann sukzessive erhöht werden. Derzeit sind rund 100 Mitarbeiter im neuen Fachbereich beschäftigt, bis Ende des Jahres werden es mehr als 130 sein. Die Produktion läuft in einem Ein‑Schicht‑Betrieb, schon bald wird auf drei Schichten pro Tag umgestellt.
Elektromotor aus Győr wartet mit Neuheiten auf
In Győr läuft nicht nur irgendein Motor vom Band, sondern einer der zahlreiche Neuheiten vorzuzeigen weiß. Beim Stator – einer der Kernkomponenten des E‑Motors – ist das Ziel, soviel des dünnen Kupferlackdrahtes in das Rohteil einzubringen wie möglich. Je enger die Wicklung, desto effizienter die Leistungsentfaltung. Ein neuartiges Wickel‑ und Einziehzentrum bei Audi Hungaria schafft es, die optimale Menge an Kupferlackdraht besonders kompakt zu wickeln und anschließend in das Rohteil einzubringen.
Fertigungsanlagen, Roboter sowie Schraub‑ und Messstationen befinden sich auf festen Positionen, sind aber nicht durch ein lineares Band miteinander gekoppelt. Stattdessen produzieren die Mitarbeiter die Antriebe modular in Fertigungsinseln. Trotz einer vordefinierten Montagereihenfolge ermöglicht die modulare Anordnung verzweigte Wege und mehr Spielraum im Produktionsprozess. Den Teiletransport zu den Arbeitsstationen erledigen fahrerlose Transportfahrzeuge, gesteuert von einem intelligenten IT‑System. Das zuvor eingebundene Foto gibt den Blick auf ein solches fahrerloses Transportfahrzeug frei.
Neben der Fertigungsanlage für die E-Antriebe hat man bei Audi Hungaria auch in drei E‑Motorenprüfstände zur Erprobung und für den Dauerlast‑Betrieb investiert. Entsprechend wurden die Mitarbeiter im Fertigungstechnologiezentrum für E‑Motoren zu Elektro‑Experten weitergebildet.
Quelle: Audi AG – Pressemitteilung vom 24.07.2018