Weltweit größtes E-Fahrzeug muss nicht geladen werden und spart 130 Tonnen CO2/Jahr ein

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eMining AG / Andreas Sutter

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

-Der Artikel erschien ursprünglich am 19. August 2019, hat am 07. Dezember aufgrund neuer Informationen ein Update erfahren. –

Elektrofahrzeuge müssen nicht gezwungenermaßen auf der Straße unterwegs sein. Zumindest beweist uns dies das größte Elektrofahrzeug weltweit, welches derzeit seinen Dienst in einem Steinbruch in Biel, in der Schweiz absolviert. Bei diesem handelt es sich um einen 110 Tonnen schweren Muldenkipper (voll beladen), welcher Kalk und Mergel von der Seite eines Berges zu einem fix installierten Transportsystem transportiert. Das Beste daran. Er muss nicht aufgeladen werden.

Möglich wird dies dadurch, dass im Rahmen der Rekuperation der Bremsenergie bei elektrischen Grossfahrzeugen extrem hohe Ladeströme anfallen. Die in den Batterien der Lithium Storage GmbH gespeicherte Energie wird für die Fahrt bergwärts eingesetzt und der Überschuss in das Stromnetz eingespeist.

„Im April 2018 nahm das auf den Namen «Lynx» (zu Deutsch: Luchs) getaufte Fahrzeug seine Arbeit im Steinbruch der Vigier Ciment in Péry im Berner Jura auf. Der Luchs wird in den nächsten zehn Jahren jährlich rund 130 Tonnen CO2 und 50.000 Liter Diesel einsparen.“

Der 45 Tonnen schwere Muldenkipper muss zunächst 13 Prozent Steigung absolvieren, bevor er sich mit 65 Tonnen Kalk und Mergel beladen zur Abladestelle aufmachen kann. Mit mehr als dem Doppelten des Gewichts, das den Hügel hinuntergeht, nimmt das regenerative Bremssystem des Tieres mehr als genug Energie auf, um den Strom wieder aufzufüllen, die der eDumper verwendet hat.

Im Fahrzeug selbst ist eine 600 kWh-Batterie verbaut – ausreichend für sechs Tesla Model S in der größten Ausführung – dieser alleine bringt es auf etwas über vier Tonnen Gewicht. Nach Angaben von Kuhn Schweitz produziert der eDumper rund 20 Mal am Tag 200 kWh überschüssige Energie, was 77 Megawattstunden pro Jahr entspricht. Ein typischer Muldenkipper verbraucht zwischen 41.640 und 83.300 Liter Dieselkraftstoff pro Jahr. Das spart bis zu 130 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxidgas pro Jahr.

Der eDumper wurde auf Basis eines Diesel-betriebenen Muldenkippers des Typs Komatsu HD 605-7 komplett neu aufgebaut. Um den Elektroantrieb optimal zu dimensionieren, wurde ein herkömmlicher Kipper mit vielerlei Sensoren bestückt, damit zahlreiche Messdaten gewonnen werden konnten. Unter anderem das nötige Drehmoment an der Kardanwelle sowie die Leistungsabgabe des Motors.

Quelle: edumper.ch

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Manfred:

Welche ein zukunftsweisendes Fahrzeug, dieser Muldenkipper. Toll, dass so viel CO2 und Diesel eingespart wird. Ich wäre mal gespannt, wie der Kipperaufbau ist. Vielleicht könnten wir das für uns in Tirol auch nutzen auf unseren Baustellen.

Robert Ammicht:

ganz einfach, weil CO2 jeweils 1 Atom Kohlenstoff C und 2 Atome Sauerstoff enthält, die jeweils ein ganz spezifisches gewicht haben, siehe Perioden Tabelle der uns bekannten Elemente, ohne genauer darauf einzugehen, verbindet sich sich so bei Verbrennen von Diesel o.ä., der ja konzentrierter Kohlenstoff C ist, und zum Verbrennen Sauerstoff braucht, ebenjener Kohlenstoff mit Sauerstoff zu CO2, das Verbrennungsprodukt wird also schwerer!! Ist doch logisch!!
1xC plus 2xO =CO2, das ergibt dann rechnerisch ca die 130 Tonnen Diesel

Peter W:

Ja diese Beweise gibt es zuhauf. Aber wer es nicht glauben will, soll halt weiterhin dem Nikolaus und dem Osterhasen hinterherspringen.

Peter W:

… und was hat das jetzt mit diesem Laster zu tun?

Peter W:

Derzeit rechnet man mit 60 bis 150 kg CO2-Ausstoß für die Herstellung von einer Kilowattstunde Akkukapazität. Nehmen wir den mittleren Wert von 100 kg CO2 je kWh Akku, wurde für die Herstellung des Akkus 60 Tonnen CO2 Produziert. Das entspricht einer verbrannten Dieselmenge von 20.000 Litern Diesel (Ich erinnere daran: 1 Liter Diesel verursacht 3 kg CO2). Es dauert aslo kein halbes Jahr, bis alleine der gesparte Diesel eingeholt ist, und darüberhinaus produziert der Laster CO2 freien Strom.
Da gibt es ehrlich gesagt überhaupt kein Argument gegen diesen Akku.

Peter W:

Der eine macht aber Strom, und der Andere nur Abwärme. Die Energie der Steine muss beim Diesel-LKW durch einen Retarder oder die Bremsbeläge vernichtet werden. Beim Berauffahren produziert er aus jedem Liter Diesel dann nochmals 60 bis 70% Abwärme.
Ein sehr stenzeitliches Konzept oder nicht?

Peter W:

So ist es, und da gibt es auch noch Wikipedia. Aber das ist halt nicht so einfach wie Bildzeitung lesen und am Stammtisch dummes Zeug labern.

Peter W:

Auch das ist längst widerlegt! Derzeit rechnet man mit 60 bis 150 kg CO2-Ausstoß für die Herstellung von einer Kilowattstunde Akkukapazität. Nehmen wir den mittleren Wert von 100 kg CO2 je kWh Akku, wurde für die Herstellung des Akkus 60 Tonnen CO2 Produziert. Das entspricht einer verbrannten Dieselmenge von 20.000 Litern Diesel (Ich erinnere daran: 1 Liter Diesel verursacht 3 kg CO2). Es dauert aslo kein halbes Jahr, bis alleine der gesparte Diesel eingeholt ist, und darüberhinaus produziert der Laster CO2 freien Strom.
Da gibt es ehrlich gesagt überhaupt kein Argument gegen diesen Akku.

Peter W:

Anton, ich bin ja wirklich ein heißer Verfechter der E-Mobilität, aber dass man Lithiumakkus mit 10 C laden kann stimmt definitiv nicht. 4 C sind derzeit die absolute Schmerzgrenze, und 4 C bedeutet, dass man den Akku bis etwa maximal 90% in weniger als 15 Minuten aufladen kann. Mit einem C lädt man den Akku dann in einer Stunde, und das macht der ganz locker. Der vorgestellte LKW hat einen 600 kWh großen Akku, und der kann selbst bei gut verträglichen 2 C mit 1,2 Megawatt, (für etwas unbedarfte umgerechnet mit einer Leistung von 1630 PS) geladen werden. Diese Bremsleistung sollte ausreichen um den Laster bergab auf 30 bis 40 km/h zu halten, schneller fahre die Geräte kaum.

Peter W:

… Das trifft ja vermutlich aber nicht auf jedes Bergwerg o.Ä.

Und wer hat das behauptet? Es geht hier um einen ganz speziellen Anwendungsfall. vielleicht sollte man dich mal an des Auspuff des Diesellasters binden, dass Du den Unterschied erkennst.

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