Exklusiv für die FAZ.net gab Volvo erste Informationen zur eigenen Zukunft bekannt und diese scheint stark elektrisch geprägt zu sein. Denn man hat sich dort entschlossen, als erster namenhafter Automobilhersteller, Abstand vom Diesel zu nehmen, wie Vorstandsvorsitzende Hakan Samuelsson zu verstehen gab. Erst 2013 wurde die aktuelle Dieselgeneration eingeführt, müsste aber angepasst werden, um den künftigen Abgasgrenzwert Euro 6c gerecht zu werden. Doch danach werde der finanzielle Aufwand für eine Neukonstruktion zu hoch – bis etwa 2023 dürfte der Diesel bei Volvo noch im Programm bleiben.
Samuelsson ließ daher verlauten, dass Volvo zukünftig auf die Elektrifizierung der gesamten Modellpalette setze. Hauptsächlich in Form von Plug-In-Hybride, bei denen der Benziner per 48-Volt Bordnetz elektrische Unterstützung erfährt. 2019 soll dann das erste reine elektrische Fahrzeug von Volvo folgen – derzeit geht man von einem Wagen in der Oberklasse aus.
Dennoch bleibt der Diesel auch für ein Unternehmen wie Volvo ein wichtiger Baustein. Gerade beim Umstieg auf den Plug-In-Hybrid ergibt sich das Problem, dass ein solches Fahrzeug, gegenüber dem Diesl ein Mehrgewicht von 400 Kilo mit sich herumträgt. Dies wirkt sich auf Ausstoß und Verbrauch natürlich auch nicht gerade positiv aus. Betroffen sind davon vor allem SUV, welche bei Volvo hauptsächlich zum Unternehmenserfolg beitragen.
Zum Anfang des Jahres waren nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes in Deutschland gut 34.000 reine Elektrofahrzeuge sowie rund 165.400 Personenwagen mit Hybridantrieb auf deutschen Straßen unterwegs. Bis Ende April kamen rund 31.000 Batterie- oder Hybridautos hinzu. Was die Zuwachsraten betrifft, liegen Elektrofahrzeuge derzeit in Deutschland vorne. Die Neuzulassungen gewannen im ersten Jahresdrittel um mehr als 120 Prozent, während die Neuzulassungen von Dieselmotoren um gut 8 Prozent zurückgingen. Man darf gespannt sein, ob Volvo den Wandel vom Diesel zum E-Fahrzeug übersteht.
Quelle: FAZ.net – Volvo geht auf Distanz zum Diesel