Ab 2035 ist das faktische Verbrenner-Aus in Europa beschlossen. Ab dann dürfen keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr in der EU zugelassen werden. Der Umstieg auf E-Mobilität wird sich dadurch in den kommenden Jahren entsprechend beschleunigen. Damit muss aber auch in puncto Strom-Beschaffung ein Wandel hin zu Strom aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft- und Photovoltaikanlagen erfolgen.
Dann kann es auch möglich sein, dass damit spätestens 2050 alle 48,5 Millionen in Deutschland zugelassenen Autos vollelektrisch angetrieben werden können. Vorausgesetzt, dass das
Stromnetz um ein dezentrales und lokales Energiemanagement erweitert wird, wie HEIDELBERG in seinem Whitepaper „Elektromobilität für eine erfolgreiche Energiewende“ auszuführen vermag. Man zeigt sich zuversichtlich, dass das gelingen kann, wenn der Ausbau der Elektromobilität als Impuls für eine Energiewende in den Gebäuden verstanden wird.
„Wenn der deutsche Pkw-Bestand über einen Zeitraum von 30 Jahren vollständig auf Elektromobilität umgestellt wird, steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge hierzulande jährlich um rund 1,6 Millionen Pkw“, so Dr. Ludwin Monz, Vorstandsvorsitzender von HEIDELBERG. In absoluten Zahlen ordnet er es so ein, dass der Strombedarf laut eigener Modellrechnung um etwa 4,12 Terrawattstunden pro Jahr zunehmen wird. „Um diese Strommenge vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken, müsste die regenerative Stromerzeugung jährlich rund 1,8 Prozent steigen“, so Monz weiter. Somit benötigt der Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland damit bis 2050 nur einen überschaubaren, aber stetigen Zuwachs bei der Erzeugung erneuerbarer Energien.
Stromnetze müssen weiter entwickelt werden
Eine Herausforderung, mit der umgegangen werden muss, liegt bei Energieversorgung und der Stromerzeugung. Denn das politische Ziel der CO2-Neutralität sorgt dafür, dass immer mehr Bereiche elektrifiziert werden. Neben der Mobilität gehört dazu auch das Heizen von Gebäuden. Um den steigenden Bedarf an erneuerbaren Energien meistern zu können, benötigt das Stromnetz ein dezentrales und lokales Energiemanagement.
Dann sei es auch möglich, dass in Zukunft Millionen weiterer E-Autos und Wallboxen mit Energie versorgt werden können. Monz äußert sich hierzu wie folgt: „In den Gebäuden muss künftig die intelligente Nutzung von Energie anfangen – zum Beispiel mit Energiemanagementsystemen, die staatlich gefördert werden sollten.“ Durch solche Systeme ist es möglich das Lastmanagement zwischen Erzeugern und Verbrauchern im Gebäude zu regeln. Damit wird sichergestellt, dass möglichst viel selbsterzeugte Energie genutzt und möglichst wenig Strom hinzugekauft wird.
„Wenn im Haus der Zukunft Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Wallbox über Energiemanagementsysteme intelligent mit dem Stromnetz zusammenspielen, können Gebäude einen Beitrag zur Netzstabilität und damit zur Versorgungssicherheit leisten“, ergänzt Monz.
Ausbau Ladenetze von Nöten
Monz sieht allerdings auch die Notwendigkeit, dass die Politik den Ausbau des Ladesäulennetzes beschleunigt. Denn dann können künftig auch Menschen ohne heimische Wallbox in Zukunft Elektroautos nutzen. Hierzu seien vor allem leistungsstarke Ladesäulen entlang der Autobahnen und insbesondere ein flächendeckendes Netz an öffentlichen Ladestationen mittlerer Stärke in Parkhäusern sowie in Wohnquartieren notwendig.
Mit über 70.000 gemeldeten öffentlichen Ladestationen ist die Verfügbarkeit noch lange nicht an den Bedarf angepasst. Monz sagt: „Die Politik muss den Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur forcieren, damit die Erreichung der Klimaziele in Deutschland wie geplant bis 2050 gelingt. Wir benötigen vor allem Förderprogramme für mehr Ladestationen, wie sie das Land Baden-Württemberg jüngst angekündigt hat. Nötig wären abgestimmte Initiativen aller Bundesländer mit einer zügigen Umsetzung“
Weitere Details und Grundlagen zur Berechnung der Annahmen von HEIDELBERG finden sich im nachfolgend verlinkten Whitepaper.
Quelle: HEIDELBERG – Whitepaper „Elektromobilität für eine erfolgreiche Energiewende“
Und wie viel co2, Lärm, Bremsabrieb und Treibstoff werden gespart?
alleine die effizientere Nutzung der Energie schließt diese Schere…
4,12 TWh Zuwachs an Ökostrom pro Jahr für E-Autos – und wie ist ganz allgemein mit den Klimazielen?
2.000 Windkraftanlagen pro Jahr – es gibt 294 Landkreise (ohne Stadtkreise) in Deutschland, also 6,8 Windräder pro Landkreis und Jahr – das wären in 8 Jahren rund 55 Windräder pro Landkreis.
Einen Teil der Windräder könnte man auch durch den Ausbau der PV-Anlagen auf Gebäuden ersetzen, falls einigen Leuten die Zahl der Windräder zu groß wäre – also mehr Windräder, mehr PV oder beides.
Neben Dächern lassen sich auch Fassaden mit PV-Anlagen bestücken, was gerade im Winter bei tiefstehender Sonne noch viel Ökostrom bringen dürfte. Auch die vielen Karosserien der Fahrzeuge sollte dabei nicht vergessen werden, zusammen eine große Fläche nach dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.
Der Knackpunkt sind die lobbygesteuerten Blockaden, die die Energewende bisher massiv behindern.
Das hört sich erst mal nach mehr an, wird aber den Primärenergiebedarf senken. Vor allem machen bei den Preisen viele Bürger die Energiewende dadurch „zwangsweise“ mit um ihre Brieftasche zu retten.
Mein Beispiel meiner persönlichen Energiewende: 2019 mit Ölheizung, einem Diesel und einem Benziner haben wir einen Primärenergieverbrauch von 44.420 kW/h gehabt. Nach der Umstellung auf Wärmepumpe, E-Auto und einem Hybrid minus Balkon Solar sind es nur noch 19.950 kW/h pro Jahr.
Ich denke das macht schon einen großen Unterschied. Auch bin ich mir immer nicht sicher, ob man bei diesen Studien berücksichtigt, dass auch wenn Öl und Gas aus dem Ausland kommen, hier ja auch Strom für die Pumpen, das Raffinieren und den Transport benötigt wird.