Tesla legt Grundstein für eigene Lithiumraffinerie

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Tesla hat Anfang der Woche Grundstein für eine Lithiumraffinerie in Texas gelegt, die laut CEO Elon Musk bis 2025 genug Batteriemetall für etwa eine Million Elektroautos produzieren soll – wodurch das Unternehmen zum größten nordamerikanischen Verarbeiter des Materials würde. Der Schritt führt Tesla über das Kerngeschäft des Automobilbaus hinaus in den Bereich der Lithiumraffination und -verarbeitung, um seine ehrgeizigen Verkaufsziele für Elektroautos zu erreichen.

Die Fabrik entsteht in Corpus Christi an der texanischen Atlantikküste, etwa auf halbem Weg zwischen dem Tesla-Autowerk in Austin und der neuen Gigafactory in Mexiko, wo Gerüchten zufolge ein kompaktes und günstiges E-Auto für den massenmarkt gebaut werden soll. Tesla plant, den Bau der Fabrik im nächsten Jahr abzuschließen und etwa ein Jahr später die volle Produktion aufzunehmen. Damit wäre Tesla der dann einzige große Autohersteller in Nordamerika, der sein eigenes Lithium raffiniert.

Tesla steigt mit dieser Raffinerie in die Lithiumverarbeitung ein, um Engpässe bei der Elektroautoproduktion zu beseitigen. Laut Musk ist die Verfügbarkeit von batteriequalitätigem Lithium ein grundlegendes Problem für die Elektromobilität. Die Raffination von Lithium ist ein entscheidender Schritt bei der Herstellung von Batteriemetallen. Tesla plant, Spodumen als Rohstoff zu nutzen, statt herkömmlicher Methoden, bei denen Lithiumchlorid aus Salz- oder Thermalwasser gewonnen wird.

Obwohl Tesla keine Details über die Herkunft des Spodumens bekannt gab, hat das Unternehmen Lieferverträge mit Piedmont Lithium und anderen Zulieferern. Tesla plant jedoch nicht, selbst Lithiumsalze abzubauen, so Musk. Lithium ist in der Erdkruste häufiger als Zinn oder Blei, aber aufgrund seiner Verteilung schwierig zu gewinnen. Zu den größten Produzenten von Lithiumsalzen gehören Bolivien, Argentinien und Chile sowie die USA. Auch Deutschland plant, Lithiumsalze aus Thermalwasser zu gewinnen. China dominiert jedoch den Raffinationsmarkt.

Die neue Raffinerie von Tesla soll umweltfreundlich betrieben werden, ohne den Einsatz von umweltschädlichen Stoffen wie Schwefelsäure. Musk betonte, dass die Anlage sehr sauber sei und keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt hätte. Diese Ankündigung erfolgt möglicherweise, um möglichen Umweltprotesten entgegenzuwirken.

Quelle: Reuters – Elon Musk and Tesla break ground on massive Texas lithium refinery

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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neumes:

ja haben sie,
sie haben ja richtig Geld hingelegt damit die Mehrmengen aus der Produktionssteigerung der Lieferanten nicht an Tesla gehen.
Wirtschaftskrieg vom feinsten….

” kann ich Tesla nicht in Qualität und Menge schlagen muss man ihm die Ressourcen vor der Nase wegkaufen. Auch wenns doppelt so teuer wird”

Deshalb haben die auch so Mondpreise für ihr Autos. Damit sie nicht selbst dran kaputt gehen.

Norbert:

Richtig, für Spodumen ist Australien der Hauptproduzent. Leider vermischt der Artikel Spodumen (ein Mineral) mit Lithiumsalzen.
Letztere werden ja gerne angeführt wenn es um die, mit moderner Gewinnung durchaus vermeidbaren, Umweltschäden bei der Lithiumgewinnung geht. Insofern schade, dass der Artikel hier ungenau ist.

Wallrider:

Genau, weil sie überall Lithium abbauen können, da dort der Strommix toll ist… Wenn die Direktverträge mit einem Stromlieferanten abschließen und 100% erneuerbare beziehen steigt die Nachfrage, es wird mehr gebaut und Tesla arbeitet umweltfreundlich.

Jakob Sperling:

Nach meinen Informationen war bei der Spodumen-Produktion seit 2 Jahren Australien mit Abstand an der Spitze.
Neu soll nun auch in den USA im grossen Stil Spodumen abgebaut, bzw. produziert werden.
Die Produktion von Spodumen (als Vorprodukt von Batterie-Lithium) ist übrigens ausserordentlich eindrücklich (YT: ‘Spodumen Mining Australia’) und man kann sich gut vorstellen, warum eine solche Produktion nicht von einem auf den anderen Tag hochgefahren werden kann.

Silverbeard:

Wäre Tesla so unflexibel wie Du, wären die schon lange pleite.

Ich finde es sehr vernünftig Zellen zuzukaufen, solange die eigene Fertigung die Mengen nicht bringen kann. Mal ganz abgesehen davon, dass LiIon Zellen inzwischen nur noch für die Sportmodelle nötig sind. Für die Akkugrundausstattung reicht problemlos LFP für die Ladegeschwindigkeit und die Leistung. Die Entwicklung bleibt ja auch bei Tesla nicht stehen.

Das Portfolio auzuweiten macht doch Sinn. Was ist der Vorteil der großen alten, die wegen der Lieferkettenschwierigkeiten nicht produzieren konnten? man kann nur hoffen, dass VW, Mercedes und BMW für die Zukunft genug Rohstoffe und Zellen geordert haben und die dann auch bekommen. Sonst versuchen die uns noch 2050 Verbrenner anzudrehen…

Marc:

Vor allem sollte man sich fragen, wie begehrlich eine Marke ist, wenn sie Fans hat, die außer ad personam und Whataboutism keine Argumente haben, daher sofort persönlich werden. Unterste Schublade.

Ben:

[Gelöscht. Bitte zur Sache äußern und Anfeindungen unterlassen, danke. / Michael]

Marc:

Gut, bei Tesla sollte ja auch die eigene Zellproduktion lange die eigenen Baureihen versorgen. Man erinnert sich, dass ursprünglich die Fahrzeuge aus Grünheide nur mit 46800-Zellen bestückt werden sollten. Beim Tag der offenen Tür wurde ein Schnittmodell gezeigt. Nichts davon ist realisiert. Jetzt wird bei BYD gekauft, weil die traditionellen Lieferanten die Mengen für Tesla nicht steigern können.

Insofern ahnt man schon, was mit dieser Fabrik passieren wird. Wird nicht so laufen. Serienanlauf kann Tesla nicht. Daher weiß ich nicht, ob es schlau ist, Wertschöpfung auf diese Weise zu betreiben. Zumal man das Rohprodukt weiterhin kaufen muss und niemand weiß, ob Lithium länger als mittelfristig in den Mengen gebraucht wird.

Jedenfalls ist die einstmalige Softwareschmiede, deren Software indessen als mittelmäßig gilt, zu einem Produktionsunternehmen von Industrie 1.0 geworden. Statt programmiert wird gegossen und raffiniert.

Robert:

nun Tesla hat diese region wben gewählt um möglichst kurze wege zu der giga Nevada und giga Mexico zu haben was wiederrum schadstoffeinsparungen zu folge hat und im Artikel steht zwar nichts darüber ob sdie auch die energieversorgung mit erneuerbaren energien planen oder nicht gehe aber davon aus das Photovoltaik zum einsatz kommen wird wie auch in den giga fabriken

Philipp:

Wenn Du keine neuen Daten hast, dann nimm die alten. Hast Du Neuere? Nein, dann nimm die vorhandenen!
Was denkste denn, wieviel in Prozent Mexiko nun besser dastehen kann?

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