Bund fördert Anschaffung von Elektrobussen erneut

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Michael Neißendorfer
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Mit einem neuen Förderaufruf unterstützt das Bundesministerium für Verkehr (BMV) Verkehrsunternehmen in Deutschland wieder bei der Umstellung der Busflotten auf klimafreundliche Antriebe mit Batterie oder Brennstoffzelle. Die Maßnahme ist ein zentrales Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag und ein bedeutender Schritt für den klimaneutralen öffentlichen Nahverkehr, so das Ministerium in einer aktuellen Mitteilung.

„Saubere Mobilität für alle – dafür brauchen wir klimafreundliche Technologien und einen starken öffentlichen Nahverkehr. Der neue Förderaufruf bringt mehr klimaneutrale Busse auf die Straße – und das flächendeckend. Damit leisten wir nicht nur einen konkreten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, sondern schaffen auch moderne, leise und saubere Mobilität für die Menschen vor Ort“, so Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder.

Förderberechtigt sind Verkehrsunternehmen und weitere Anwender der Busbranche. Projekt-Skizzen für geplante Beschaffungen oder Umrüstungen können noch bis 31. August 2025 über das Portal easy-Online eingereicht werden.

Gefördert werden rein elektrische Batteriebusse (inkl. Oberleitungsbusse), mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenbusse (inkl. Range-Extender), die Umrüstung konventioneller Busse auf alternative Antriebe (Batterie- und Brennstoffzellenantriebe) sowie die für den Betrieb der Elektrobusse benötigte Lade-, Betankungs- und Wartungsinfrastruktur.

Bei den E-Bussen sind die förderfähigen Ausgaben die Investitionsmehrausgaben des alternativen Antriebs gegenüber einem herkömmlichen Dieselfahrzeug vergleichbaren Typs und Ausstattung. Bezogen auf die förderfähigen Ausgaben wird hierbei bei Bussen mit batterieelektrischen und brennstoffzellenbasierten Antrieben eine Förderquote von bis zu 80 Prozent gewährt. Für die Lade-, Betankungs und Wartungsinfrastruktur wird eine Förderquote von bis zu 40 Prozent gewährt. Für KMU ist eine Erhöhung der Förderquote um 20 Prozent bzw. 10 Prozent möglich, sofern das Vorhaben andernfalls nicht durchgeführt werden kann.

Die Vergabe der Fördermittel erfolgt in einem wettbewerblichen Verfahren. Die eingereichten Projektskizzen werden auf Basis ihrer CO2-Vermeidung, Einsatzkontexte, Elektrifizierungsquoten und ihres Förderbedarfs geprüft. Der Aufruf erfolgt auf Grundlage des Regierungsentwurfs für den Bundeshaushalt 2025 und steht unter dem Vorbehalt, dass die eingeplanten Mittel im parlamentarischen Verfahren beschlossen werden. Die Bewilligung der Projekte soll nach Inkrafttreten des Bundeshaushaltsgesetzes im Herbst 2025 erfolgen.

Rückblick: Erfolgreiche Förderung seit 2021

Seit der Einführung der Richtlinie zur „Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ im Jahr 2021 wurde die Beschaffung von rund 3500 Bussen bewilligt, davon sind bereits mehr als 1000 Fahrzeuge im Einsatz. Über ihre Nutzungsdauer vermeiden sie zusammen potenziell 2,8 Millionen Tonnen CO2. Die Umsetzung erfolgt durch die NOW GmbH und den Projektträger Jülich (PtJ). Teile der Förderung werden durch den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) kofinanziert.

Quelle: BMV – Pressemitteilung vom 07.07.2025 / Projektträger Jülich – Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr – Fahrzeuge und Infrastruktur

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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