Warum in Schweden Tesla-Supercharger ungenutzt blieben

Cover Image for Warum in Schweden Tesla-Supercharger ungenutzt blieben
Copyright ©

George Trumpeter / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In Schweden mussten ladewillige Fahrer:innen von Tesla E-Autos Anfang Januar viel Geduld mitbringen. Vor einigen Superchargern bildeten sich lange Warteschlangen. Der Grund liegt in einem Konflikt zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft IF Metall, der seit mehr als einem Jahr anhält. Die Gewerkschaft blockiert die Inbetriebnahme neuer Supercharger-Stationen. Sie will Tesla dazu bewegen, Tarifverträge für die Mitarbeitenden abzuschließen. Mehr als 100 Ladestationen könnten eigentlich Strom liefern, bleiben jedoch ungenutzt.

Max de Zegher, Leiter der Ladeabteilung bei Tesla, macht die Streiks dafür verantwortlich. Er betont, dass diese Infrastruktur besonders an Reisetagen entscheidend sei. Ohne die Streiks wären die Stationen rechtzeitig für den Winter einsatzbereit gewesen. Tarifverträge sind ein zentraler Bestandteil des schwedischen Arbeitsmodells. Fast 90 Prozent der Beschäftigten in Schweden sind durch solche Verträge abgesichert. Elon Musk, der Chef von Tesla, ist bekannt dafür, Gewerkschaften kritisch gegenüberzustehen. Diese Haltung erschwert die Verhandlungen in Schweden.

Im Herbst 2023 eskalierte die Situation. Zunächst legten 130 Mitarbeitende in zehn Tesla-Werkstätten ihre Arbeit nieder. Bald darauf folgten weitere 470 Beschäftigte, die in Werkstätten unterschiedlicher Hersteller arbeiten. Gewerkschaften anderer Branchen schlossen sich an. Hafenarbeiter, Elektriker und Reinigungspersonal beteiligten sich an den sogenannten Sympathiestreiks. Tesla verklagte daraufhin Schweden. Ohne Erfolg.

Die Auswirkungen sind deutlich spürbar. Vor allem Reisende an Feiertagen oder in den Wintermonaten sind von den Einschränkungen betroffen. Viele Ladestationen bleiben leer, obwohl sie technisch einsatzbereit wären. Der Konflikt zeigt, wie entscheidend Tarifvereinbarungen für die reibungslose Nutzung solcher Infrastruktur sind. Tesla steht vor der Herausforderung, zwischen seiner globalen Unternehmenspolitik und den lokalen Gegebenheiten in Schweden zu vermitteln. Der Ausgang dieses Tarifkonflikts könnte auch für andere Märkte von Bedeutung sein, in denen ähnliche Arbeitsmodelle gelten.

Quelle: Manager Magazin – Tesla-Besitzer in Schweden stehen in langen Schlangen vor Ladestationen

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


تكييفك:

Ja, es ist immer ein zweischneidiges Schwert.

h.wolfscher:

…woher nehmen Sie einen – selbst minimalen – Glauben an die Handlungsbereitschaft bzw. -fähigkeit in unseren Regierungsparteien?
Wovon träumen Sie dann nachts?

Detlef:

Ok . .. ich kann mich noch an die langen Autosschlangen an den Autobahnraststätten im Urlaub erinnern. Vor meiner Zeit https://images.app.goo.gl/jkJxdFVZBzxkMyzf9 als ich klein war und während Corona. Heute lade ich mein Auto zu Hause.

Matze:

Hoffentlich bleiben die Standhaft. Davon kann sich unsere Regierung eine Scheibe abschneiden! Grünheide muss höhere Umweltauflagen bekommen und Gewerkschaften und Personalräte zulassen! Sonst Tschüss!

Frank2:

OK, ich hab mich also nicht deutlich genug ausgedrückt – ich hoffe das Missverständnis ist damit geklärt.

Populisten sind teilweise auf dem Vormarsch – da gebe ich Ihnen Recht.
Darauf muss man reagieren – dafür gibt es u.A. Foren wie dieses auf denen Menschen Ihre Meinung in vernünftiger Art und Weise austauschen können.

So bilden sich vielleicht fundierte Meinungen, die nicht nur aus Ueberschriften aus der Bildzeitung geformt werden.

Frank2:

„….Du meinst wie beim Tankstellenmonopol, der Abhängikeit von Öl oder Gas aus Rußland ?..“
Ja genau!

Und ich denke Du hast Recht wenn es um Diesel Dieter und Benzin Becky geht – da gehen alle Argumente völlig ins Leere.

Aber die Welt ist ja gottseidank nicht Schwarz und Weiss.

Die Masse meiner Bekannten und Freunde ist inzwischen nicht mehr kategorisch gegen EVs.
Bei denen würde der obige Clip definitiv Fragen aufwerfen – die man dann vernünftig beantworten und diskutieren kann.
Und je mehr Info da ist, umso rationaler reagieren Menschen.

egon_meier:

„Autsch, ihr Leseverständnis lässt glaube ich zu wünschen übrig – oder ich hätte mich deutlicher ausdrücken müssen?
Meine Referenz zu Frankreich bezog sich auf das Jahr 1789 (französiche Revolution? Feudalismus?“

Mein Leseverständnis sagt mir, dass sie nichts von französischer Revolution geschrieben haben. Wir leben heute und heute sind in F die Gelbwesten und linke/rechte Populisten auf dem Vormarsch.

Frank2:

Autsch, ihr Leseverständnis lässt glaube ich zu wünschen übrig – oder ich hätte mich deutlicher ausdrücken müssen?

Meine Referenz zu Frankreich bezog sich auf das Jahr 1789 (französiche Revolution? Feudalismus? Wenn kein Brot da ist – einfach Kuchen essen? Guillotine? Bürgerrechte?).

Ich denke es ist schon fair zu sagen dass man dort den kleinen Mann etwas zu weit ausgenommen hat – finden Sie nicht ?
Immerhin hat es in einem Blutbad geendet, daher ist es wohl nicht so clever die Zustände wieder in diese Richtung driften zu lassen?

Wie Sie aus meinem Beitrag entnehmen, dass ich blau-verzerrt bin verstehe ich auch nicht wirklich :-)

Peter:

„Es zeigt doch sehr schön was passiert, wenn man zulässt dass ein einzelnes Unternehmen Kontrolle ausüben kann.“
Du meinst wie beim Tankstellenmonopol, der Abhängikeit von Öl oder Gas aus Rußland ?

„E-Auto Albtraum auf der Rückreise: Schweden zeigt, warum viele wieder Verbrenner fahren wollen!“

Das Video ist samt Überschrift ist blanker E-Auto Hass ohne Kontext und wird geteilt um zu suggerieren das es immer und überall so ausschaut, der Diesel-AFD-Dieter/E-Auto Hasser dem du versucht zu erklären was oben im Artikel steht wird dich der Lüge bezichtigen und dich Fragen ob du das Video mit verschlossenen Augen angeschaut hast und du die Wahrheit nicht akzeptieren willst, es ist und bleibt blanker Hass und nix weiter.

Ist exakt das gleiche wenn ich jetzt ein Video mit einem brennenden Verbrenner hier verlinke inklusive Studien die zeigen das diese Fahrzeuge auf 1Mio.km 10x häufiger brennen als BEV, der Titel lautet dann „Alptraum Verbrenner“

Oder ich suche mir ein Video mit dem Titel „Der Verbrenner ist also schneller ???“ Und zeige wie sich Verbrenner im Sommerurlaub an Tankstellen stauen wärend der BEV Fahrer nach 20min weiter fährt und die Verbrenner noch immer im Tankstau stehen.

ID.alist:

Die Wirklichkeit ist, an diesem Ort sind auch andere Lademöglichkeiten.
Wie sah es dort aus?
Sind die Tesla-Fahrer nur aus Gewohnheit Schlange gestanden?
Waren die zu geizig? (Ich weiß nicht ob die anderen Ladestationen viel teurer sind)
Reden wir von einem Tag im Jahr? Aktuell ist die ladestation leer.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Vom Primus zum Sorgenkind: Was ist eigentlich bei Tesla los?

Vom Primus zum Sorgenkind: Was ist eigentlich bei Tesla los?

Wolfgang Gomoll  —  

Elon Musk will hoch hinaus: als Politiker und mit seiner Weltraumfirma SpaceX. Doch Tesla hat ein ganz irdisches Problem: einen massiven Absatzrückgang.

Cover Image for Stellantis stellt Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieben ein

Stellantis stellt Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieben ein

Michael Neißendorfer  —  

Da der Wasserstoffmarkt mittelfristig keine Perspektiven zeigt, stellt Stellantis sein Entwicklungsprogramm für Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologien ein.

Cover Image for Smart rechnet mit Aufschrei durch Abkehr vom E-Auto

Smart rechnet mit Aufschrei durch Abkehr vom E-Auto

Sebastian Henßler  —  

Der neue Smart #5 kommt in China mit Benzin- und Elektromotor. Das Hybridmodell bleibt eine regionale Lösung – Europa hält am Strom fest.

Cover Image for Warum das Tesla Model Y in Indien rund 60.000 Euro kostet

Warum das Tesla Model Y in Indien rund 60.000 Euro kostet

Sebastian Henßler  —  

Das Tesla Model Y startet in Indien bei fast 60.000 Euro – fast doppelt so teuer wie in China. Dabei zielt der Hersteller auf ein wohlhabendes Nischensegment.

Cover Image for Elektrifizierte Werkslogistik bei Daimler Truck: 14 eActros 600 starten mit Sternfahrt auf Fernverkehrsrouten

Elektrifizierte Werkslogistik bei Daimler Truck: 14 eActros 600 starten mit Sternfahrt auf Fernverkehrsrouten

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Elektrifizierung der eigenen Fernverkehrsrouten zur Versorgung seiner Lkw-Werke will Mercedes-Benz eine Vorbildrolle einnehmen.

Cover Image for BMWs Hoffnungen auf Entspannung im Zollstreit laufen bislang ins Leere

BMWs Hoffnungen auf Entspannung im Zollstreit laufen bislang ins Leere

Tobias Stahl  —  

Donald Trump hat am vergangenen Wochenende ein neues Ultimatum für Zölle gestellt. Und damit Hoffnungen von BMW zerschlagen.