Tesla, der bekannte Elektroautohersteller aus Texas, hat sich in Schweden in einen Rechtsstreit verwickelt. Der Konflikt dreht sich um die Auslieferung von Nummernschildern, die durch einen Streik der Postangestellten unterbrochen wurde. Die Auseinandersetzung verschärfte sich derart, dass Tesla nun den schwedischen Staat über die dortige Verkehrsbehörde verklagt hat.
In Schweden sind Teslas Mitarbeiter gewerkschaftlich nicht organisiert, während die schwedischen Arbeiter auf einen Tarifvertrag bestehen, wie es eigentlich üblich ist. Kürzlich hatten bereits die 17 Tesla-Werkstätten im Land gemeinschaftlich einen Streik begangen und die Arbeit niedergelegt – ein eher ungewöhnlicher Vorgang für Tesla. Im Kern geht es darum, dass die Beschäftigten einen Tarifvertrag fordern, was der Autohersteller aber kategorisch ablehnt.
Unterstützt werden diese offenbar durch die Transportgewerkschaft, die an den Seehäfen die Verladung von Tesla-Fahrzeugen verhindert. Auch die Postgewerkschaft möchte sich laut Handelsblatt-Bericht mit den Tesla-Mitarbeitern solidarisieren und künftig keine Paketpost mehr an den Hersteller ausliefern, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber gerade der Streik der Postgewerkschaft macht Tesla zu schaffen.
Die Klage von Tesla richtet sich gegen die Behinderung des Zugangs zu den Nummernschildern, die sie als “ungesetzlichen Angriff” betrachten. Die schwedische Verkehrsbehörde sieht sich jedoch nicht als Verantwortliche für das Problem, da die Post für die Lieferverzögerung verantwortlich ist. Tesla besteht darauf, die Angelegenheit gerichtlich zu klären.
Die eingereichte Klage von Tesla fordert eine Strafe von 1 Million schwedischen Kronen (ca. 87.580 Euro) gegen die Verkehrsbehörde und verlangt, dass Tesla innerhalb von drei Tagen nach Gerichtsentscheidung Zugang zu den Nummernschildern erhält.
Der Konflikt wurde durch einen Streik der Gewerkschaft IF Metall ausgelöst, bei dem sich 130 Mitglieder in verschiedenen Werkstätten beteiligten. Sie forderten von Tesla einen Tarifvertrag. Der Streik führte dazu, dass die Wartung von Tesla-Autos eingestellt wurde und sich andere Gewerkschaften, einschließlich der Postangestellten, solidarisierten. Das Ausmaß der Gegenwehr und der Solidarität fällt für den Autobauer überraschend intensiv aus, wie man an den Folgen sieht.
Elon Musk, der CEO von Tesla, bezeichnete die Situation auf der Social-Media-Plattform X als “verrückt”. Ob Tesla standhaft bleibt? Falls nicht, besteht für das Unternehmen schließlich die Gefahr von Tarifstreitigkeiten auch in anderen Ländern. Auch die IG Metall in Deutschland wird sich das sehr genau ansehen.
Quelle: Manager-Magazin – Elon Musk: Tesla verklagt Schweden wegen fehlender Nummerschilder