Renault »Mobilize«: Das elektrische Drumherum um die E-Mobilität

Cover Image for Renault »Mobilize«: Das elektrische Drumherum um die E-Mobilität
Copyright ©

Renault

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 2 min

E-Autos sind der rollende Beweis, dass auf den Straßen ein Umdenken einsetzt – doch E-Mobilität ist mehr. Es geht um technischen Beistand, komfortables Laden – und natürlich auch um die Frage, was später einmal aus der Batterie werden soll?

Renault bündelt all dieses Aktivitäten nun in seiner Konzern-Marke „Mobilize“. „Mit dem stetigen Zuwachs von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen ist der Mobilitätsmarkt immer enger mit dem Energiemarkt verknüpft“, sagt Unternehmens-Chefin Clotilde Delbos. Dafür wolle das Unternehmen konkrete Lösungen anbieten und zum Null-Emissionen-Ziel der Renault-Gruppe beitragen.

Unter anderem soll ein neues Batterie-Zertifikat für mehr Transparenz beim Verkauf gebrauchter E-Autos sorgen. Es ist bereits für Privatkunden und Flottenbetreiber verfügbar und künftig über My Dacia auch für Dacia Spring-Kunden zur Wahl stehen. Die Daten werden direkt aus dem Batterie-Management-System der Fahrzeuge ausgelesen und ergeben detaillierte Informationen über das Verhältnis zwischen der ursprünglichen und der aktuellen Kapazität des Akkus. Dieser Prozentsatz soll die Restwert-Kalkulation erleichtern und damit den Wiederverkauf.

Darüber hinaus gibt es einen „Mobilize Charge Pass“, der den nutzerfreundlichen Zugang zu 260.000 Ladepunkten in 25 europäischen Ländern ermöglichen soll – inklusive Tarifvergleich und Routenführung per App. Auch die Bezahlung kann dann über diese Karte erfolgen. Ebenfalls im Angebot ist „Mobilize Smart Charge“. Damit können Kunden die Stromrechnung für ihr E-Fahrzeug optimieren – vorerst allerdings nur in Frankreich und den Niederlanden.

Mobilize führt zudem das Projekt „Advanced Battery Storage“ fort und erweitert den nach eigenen Angaben derzeit größten stationären Energiespeicher aus E-Auto-Batterien langfristig auf eine Kapazität von 70 MWh. Neben den aktuellen Standorten im nordfranzösischen Douai und im ehemaligen nordrhein-westfälischen Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen installiert Mobilize einen Speicher mit 15 MWh-Kapazität auf dem Gelände des Renault-Werks in Flins. Dort werden 480 neue Batterien des Kleinewagen Zoe nach und nach durch gebrauchte ersetzt.

Mit diesem „zweiten Leben“ nach dem Einsatz im E-Auto verlängert sich die Nutzungsdauer um bis zu zehn Jahre. Der CO2-Fußabdruck der Batterien wird dadurch um bis zu einem Fünftel verringert. Das Ganze sieht man bei Renault offenbar auch als gesellschaftliche Aufgabe. Denn ob und wann all diese Aktivitäten Geld abwerfen, ist so klar noch nicht. Clotilde Delbo indes sieht sich in dieser Frage keineswegs unter Druck. „Wir müssen da in den nächsten Jahren nicht profitabel sein“, sagte sie am Rande der IAA Mobility in München. Viel wichtiger sei es, die Zukunft zu gestalten.

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for KGM Torres EVX: Viel E-Auto fürs Geld – mit Abstrichen

KGM Torres EVX: Viel E-Auto fürs Geld – mit Abstrichen

Sebastian Henßler  —  

Der KGM Torres EVX zeigt im Alltagstest, dass Komfort und Raumstärke überzeugen – nur Ladeleistung und Bedienlogik bleiben Schwachpunkte.

Cover Image for „Wir wachsen mit Bedacht“ – Nio über den Kurs in Deutschland

„Wir wachsen mit Bedacht“ – Nio über den Kurs in Deutschland

Sebastian Henßler  —  

David Sultzer über Nios Strategie in Europa: Zwischen Preisdruck, Wachstum mit Augenmaß und dem Ziel, im vierten Quartal die schwarze Null zu erreichen.

Cover Image for Rollt dieses China-Elektroauto bald mit Opel-Logo vom Band?

Rollt dieses China-Elektroauto bald mit Opel-Logo vom Band?

Daniel Krenzer  —  

Angeblich zieht es Opel in Erwägung, den Leapmotor B10 mit seinem eigenen Logo auf den Markt zu bringen.

Cover Image for CO₂-Flottenziele: Autobauer verkaufen zu wenige E-Autos

CO₂-Flottenziele: Autobauer verkaufen zu wenige E-Autos

Laura Horst  —  

Fast alle großen Autokonzerne haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres zu wenige Elektroautos verkauft, um die CO₂-Flottenziele zu erreichen.

Cover Image for Tesla erzielt Rekordumsatz, doch es gibt einen Haken

Tesla erzielt Rekordumsatz, doch es gibt einen Haken

Daniel Krenzer  —  

Tesla hat zwar einen Quartals-Rekordumsatz erzielt, allerdings ist das Risiko hoch, dass nun ein Einbruch folgen könnte.

Cover Image for 2000 Forschende fordern klarere Klimaziele der EU

2000 Forschende fordern klarere Klimaziele der EU

Daniel Krenzer  —  

Klimaschutz ist derzeit gefühlt unbeliebter denn je, doch zahlreiche Wissenschaftler fordern die Politik nun auf, wieder entschlossener zu agieren.