Der französische PSA-Konzern soll wie bereits mehrfach vermutet die Produktion von Kleinwagen der Marken Peugeot- und Citroën einstellen, wie Reuters unter Berufung auf drei mit dem Vorgang vertraute Quellen berichtet. Konkret soll es sich um die Modelle Peugeot 108 und Citroën C1 handeln. PSA wolle sich aus dem zunehmend unrentablen Segment zurückziehen, weil Autohersteller in Verbrennern immer teurere auf aufwändigere Abgasfiltersysteme einbauen müssen, um strengere Emissionsgesetze zu erfüllen. Dies erhöht die Kosten bis zu einem Punkt, an dem sie im Kleinst- und Kleinwagensegment wirtschaftlich kaum noch zu rechtfertigen seien.
Der europäische Markt für sparsame Stadtautos schrumpft seit mehreren Jahren. Sein Anteil ging von gut 11 Prozent im Jahr 2010 auf 7,4 Prozent im vergangenen Jahr zurück, während die etwas größeren und profitableren Fahrzeuge im B-Segment ihren Anteil bei 30 Prozent hielten, wie Daten von IHS Markit zeigen.
PSA lehnte es ab, sich zur Zukunft der beiden Cityflitzer zu äußern. Es werde aber geprüft, welche Produkte die Kundenerwartungen im A-Segment am besten erfüllen und inwiefern in dieser Fahrzeugklasse zudem die immer strengeren europäischen CO2-Emissionsziele erreicht werden können. Ein PSA-Sprecher teilte mit, der Konzern denke in diesem Zusammenhang auch über „frische und disruptive Ideen“ nach – was man durchaus auch als Fingerzeig Richtung Elektromobilität deuten könnte.
Eine der drei Quellen teilte jedoch bereits mit, PSA habe den Plan aufgegeben, Autos im A-Segment zu elektrifizieren, da dies unweigerlich unrentabel bleiben würde. PSA untersucht demnach verschiedene Alternativen, darunter auch kostengünstigere Elektroautos im Stil des neuen, gut 7000 Euro teuren Citroën AMI, der nur maximal 45 km/h schnell und bis zu 70 Kilometer weit kommt, oder auch Fahrzeuge im B-Segment zu einem günstigeren Preis, so die Quelle.
Quelle: Reuters – PSA to ditch its two small gasoline city cars, sources say