Aus Ressourcensicht bringt Leichtbau bei Elektroautos nichts

Cover Image for Aus Ressourcensicht bringt Leichtbau bei Elektroautos nichts
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 1708034920

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Manuel Schweizer, Studierender der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) im Masterstudiengang Applied Research in Engineering Sciences, ist im Rahmen seines Forschungsprojektes zur Erkenntnis gelangt, dass Emissionen in der E-Mobilität sich nicht nur durch den richtigen Strommix verringern lassen. Laut Schweizer sei es auch möglich dies durch eine geeignete Verwendung von Werkstoffen zum Positiven zu beeinflussen.

Dabei hat er allerdings auch erkennen müssen, dass im Gegensatz zu Verbrennern Leichtbau bei Elektrofahrzeugen hinsichtlich der Gesamtenergie und Gesamtemissionen keinen Vorteil gegenüber Stahl mit sich bringt. Schweizer vergleicht in seiner Arbeit die Auswirkungen von Leichtbaumaßnahmen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und Elektrofahrzeugen im Hinblick auf Ressourceneffizienz und Emissionen. Sein Ziel war es hierbei, den optimalen Materialmix für beide Fahrzeugarten zu ermitteln. Hierzu modellierte der Studierende der THI zunächst je ein Fahrzeug beider Antriebsarten für die unter Mittelklasse sowie die Oberklasse.

Im Anschluss daran führte er Berechnungen durch, bei denen er Herstellungsenergie und Emissionen verschiedener Werkstoffe, unter anderem Aluminium und Stahl, einbezog. Dies führte zu dem Ergebnis, dass die Leichtbauvariante über den gesamten Lebenszyklus sowohl mehr Energie benötigt als auch mehr Emissionen ausstößt wie Stahlbauweisen der gleichen Fahrzeugklasse. Ein negativer Einfluss des zusätzlichen Gewichts tritt dabei nicht in dem Maße auf, wie es bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor der Fall ist, da der Elektromotor neben seinem höheren Wirkungsgrad auch die Möglichkeit der Energierückgewinnung beim Bremsen besitzt.

Als Ergebnis seiner Arbeit konnte Schweizer festhalten, dass sich durch eine ressourceneffiziente Werkstoffwahl bei einem Fahrzeug der unteren Mittelklasse neun bis 13 Prozent der Emissionen einsparen lassen, die bei der Batterieherstellung anfallen, bei einem Fahrzeug der oberen Mittelklasse 19 bis 24 Prozent. Würde man diese Energie- und Emissionseinsparungen anderweitig verwenden, könnte man beispielsweise mehr Batteriekapazität herstellen, um somit die Reichweite des E-Autos zu erhöhen.

Quelle: Technische Hochschule Ingolstadt – THI Studie untersucht den optimalen Materialmix für Elektrofahrzeuge – mit überraschendem Ergebnis

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

TÜV-Report: Mängelquoten steigen erneut, Tesla enttäuscht

Michael Neißendorfer  —  

Der technische Zustand des Pkw-Bestands verschlechtert sich mit steigendem Alter der Fahrzeugflotte. Besonders enttäuschend schneidet Tesla ab.

Cover Image for Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Günstige E-Autos: Hyundai Inster gewinnt im ADAC-Test

Michael Neißendorfer  —  

Elektrische Kleinwagen haben sich in den vergangenen Jahren enorm verbessert und werden immer alltagstauglicher, wie ein Test des ADAC zeigt.

Cover Image for Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Renault und Nissan prüfen Neustart der Allianz

Sebastian Henßler  —  

Die Allianz von Renault und Nissan könnte vor einem Neustart stehen. Personalwechsel, Verluste und strategische Zwänge öffnen Raum für neue Kooperationen.

Cover Image for Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Xiaomi produziert 500.000 E-Autos in 21 Monaten

Sebastian Henßler  —  

Xiaomi überschreitet in rasantem Tempo 500.000 produzierte E-Autos und kommt dem Jahresziel von 350.000 Auslieferungen bereits sehr nahe.

Cover Image for ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

ADAC: Elektrosmog stellt in E-Autos keinerlei Gefahr dar

Daniel Krenzer  —  

Elektrosmog ist dem ADAC zufolge genauso ein nicht haltbares Argument gegen E-Autos wie viele andere auch.

Cover Image for Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Hyundai: Kunden sind nicht bereit für E-Auto-Tempo

Sebastian Henßler  —  

Hyundais Europa-Strategie setzt auf Vielfalt aus Verbrenner, Hybrid und Elektro, da globale Märkte unterschiedlich ticken und Flexibilität verlangen.