Für KIA steht fest, dass man voll auf E-Mobilität setzt, um die europäischen CO2-Emissionsziele in den kommenden Jahren zu erreichen. Nichtsdestotrotz hat man sich entsprechende Notfallpläne zurechtgelegt, falls der Absatz nicht wie erwartet eintrifft. Denn wir wissen lange Lieferzeiten, teilweise zwölf Monate aufwärts verärgern immer noch die Käufer von KIA-Elektroautos. Eine Tatsache, welche den Absatz enorm hemmen kann. Auch, wenn es dafür nachvollziehbare Gründe gibt.
„Die Ziele nicht zu erreichen, ist keine Option. Unser koreanisches Hauptquartier würde es nicht akzeptieren“, gab Emilio Herrera, Chief Operating Officer von Kia Europe, gegenüber Automotive News Europe zu verstehen. Daher habe man entsprechende Notfallpläne parat, um nicht nur vom Absatz der eigenen E-Autos abhängig zu sein:
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- Das eigene Carsharing-Geschäft in Spanien könnte vollelektrisch betrieben werden
- KIA könnte schadstoffarme Reifen bei neuen Fahrzeugen verwenden
- Firmen- und Servicewagen werden elektrifiziert
- Vorführwagen werden verstärkt elektrisch
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Laut einer Studie von PA Consulting wird KIA, dass von der Europäischen Union vorgegebene Ziel verfehlen, die Emissionen von Neuwagenflotten auf 91,7 Gramm pro Kilometer um 3,2 Gramm zu senken. Das bedeutet, dass der Automobilhersteller mit Geldbußen aus der EU rechnen muss. Die gesamte Elektrifizierung wird entscheidend sein. Ohne batterieelektrische und Plug-in-Hybridfahrzeuge wird es für KIA fast unmöglich sein, die Ziele zu erreichen. Daher gilt es nun, dass man sich so viele Elektroautos wie möglich sichert, um den Bedarf des Marktes sättigen zu können.
Aktuell stehen 40.000 reine E-Autos als Ziel auf der Agenda, um das CO2-Ziel zu erreichen. Derzeit geht man bei KIA davon aus, dass elektrifizierte Fahrzeuge 15 Prozent des Gesamtumsatzes von KIA im Jahr 2019 ausmachen werden – etwa 75.000 Fahrzeuge von insgesamt 500.000. Fahrzeuge mit einer CO2-Emission von weniger als 50g/km (Elektroautos / PHEV) erhalten einen Bonus bei der Betrachtung der gesamten CO2-Emissionen. Für die Berechnung der durchschnittlichen spezifischen Emissionen eines Herstellers werden diese Fahrzeuge 2020 als zwei Fahrzeuge gezählt, 1,67 im Jahr 2021 und 1,33 im Jahr 2022.
Herrera geht davon aus, dass Kia in diesem Jahr 16.000 vollelektrische Autos verkaufen wird, davon 12.000 die eNiro und 4.000 Einheiten der eSoul. Beide sind kleine Frequenzweichen. Laut ihm habe man „in den meisten Ländern die für das gesamte Jahr 2019 zugeteilten Mengen bereits verkauft, so dass diese Länder bereits die Produktion 2020 verkaufen.“ Mit einer steigenden Batterieproduktion in der zweiten Jahreshälfte will man den Lieferrückstand wieder aufholen. Eine beschleunigte Elektrifizierung der Modellpalette sollte den Verkauf unterstützen.
Quelle: Automotive News Europe – Kia counts on EV, hybrid push to meet CO2 target