Honda kämpft in China: Ein Werk schließt, eines pausiert

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Honda

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der japanische Autohersteller Honda wird offenbar in China ein Werk komplett schließen und ein anderes pausieren lassen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge verfolgt Honda damit das Ziel, beim Versuch „in Zeiten inmitten der starken Konkurrenz chinesischer Marken mehr Elektroautos zu produzieren“ diese Produktion zu optimieren. Insgesamt wird die Produktionskapazität somit von knapp 1,5 Millionen Autos im Jahr auf 1,2 Millionen Autos sinken. Zuerst berichtete darüber die Wirtschaftszeitung Nikkei.

Von der Schließung betroffen ist demnach ab Oktober ein Werk innerhalb des Joint Ventures mit dem staatlichen chinesischen Automobilhersteller Guangzhou. Das Werk existiert seit fast 20 Jahren, dort werden derzeit jährlich 50.000 Autos produziert – allen voran der Honda Accord. Zudem soll ein weiteres Werk innerhalb des Joint Ventures mit Dongfeng ab November pausieren, dort werden derzeit sogar 240.000 Autos im Jahr produziert. „Mit den Änderungen wolle man die Produktion in China optimieren, sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass man sich auf dem chinesischen Automarkt, dem größten der Welt, schwierigen Bedingungen gegenüber sehe“, schreibt Reuters.

Doch dies soll nur vorübergehend der Fall sein, denn zeitnah sollen zwei neue Werke in Joint Ventures mit GAC und Dongfeng eröffnen, in denen ausschließlich Elektroautos gefertigt werden. Die Gesamtproduktion soll damit wieder auf 1,44 Millionen Autos steigen. „Honda und Nissan gehören zu den japanischen Marken, für die China ein historisch starker Markt war, die aber jetzt durch den Aufstieg der einheimischen Autohersteller einen großen Schlag einstecken müssen„, stellt Reuters fest. Immer mehr chinesische Autohersteller würden das Vertrauen der heimischen Bevölkerung gewinnen. Die verlorenen Marktanteile versucht Honda nun also über die Zusammenarbeit mit chinesischen Autobauern zumindest abzufedern.

Es steht auch im Raum, dass Nissan und Honda angesichts dieser gemeinsamen Problemstellung zukünftig stärker zusammenarbeiten könnten, um gemeinsam an Elektroautos sowie Software mit Schwerpunkt künstlicher Intelligenz voranzutreiben. Auf dem deutschen Markt hatte Honda in den vergangenen Jahren massive Absatzrückgänge zu verzeichnen, auch das Händlernetz dünnte sich spürbar aus.

Quelle: Reuters – „Japan’s Honda to close China plant, halt production at another factory“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Niklas Maurus:

Honda sieht doch auf dem europäischen Markt bzw. deutschen Markt nicht besser aus.

Honda hat einen Marktanteil von gerade noch 0.2 Prozent. Vollkommen verschobene Preis und Modellpolitik.

Kein Wunder das sie keine Rolle mehr spielen.

Tom:

Ein Hersteller, der am Chinesischen Markt bis heute keine BEVs anbieten kann oder nicht als besonders „begehrenswert und sexy“ gilt, wird maximal in einer Nische enden. Traurig aber war… Quo vadis Honda.

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