E-Auto-Fahrer können am Königssee bald schattig laden

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Paradiesische Verhältnisse für Ausflügler mit E-Auto herrschen bald an einem der schönsten Ausflugsziele Bayerns: Am Parkplatz Königssee haben der Energieversorger Watzmann-Natur-Energie (WNE) und die Gemeinde Schönau Carports mit einer Dachfläche von insgesamt 4700 Quadratmetern errichtet, womit 280 der insgesamt 2400 Parkplätze nun überdacht sind.

Auf den Carports wiederum wurden Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 550 kWp montiert, was neben angenehmem Schatten in einigen Wochen auch die Möglichkeit bietet, das eigene E-Auto zu laden. Dafür sind insgesamt 62 Ladepunkte mit je 11 kW geplant, wie WNE im Frühjahr mitteilte. Einem aktuellen Bericht der Münchner Abendzeitung zufolge soll die Inbetriebnahme der Ladepunkte im Oktober erfolgen. Zusammen mit den bereis bestehenden Ladestationen stehen E-Fahrern am Königssee dann 72 Lademöglichkeiten offen.

Im Vorfeld des Projekts hatten sich die Gemeinde Schönau a. Königssee und die WNE gemeinsam intensiv Gedanken zum verträglichen und sinnvollen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur und der Stromerzeugung durch Photovoltaik im Gemeindebereich gemacht. Der begrenzte und schützenswerte Raum verlangte nach einer besonderen Lösung. Wie kann der steigende Bedarf an regenerativem Strom, vor allem für Ladevorgänge von Gästefahrzeugen, gedeckt und zugleich eine unauffällige Anbringung von PV-Modulen gefunden werden? Der optimale Standort für die sonnenhungrigen Stromerzeuger wurde auf dem Parkplatz Königssee gefunden.

Nebenprodukt „Schatten“ ist ein zusätzliches Zuckerl

Der besondere Charme dieser gut durchdachten Maßnahme liegt auf der Hand: Neben der Mehrfachnutzung von ohnehin bereits versiegelten Parkplatzflächen, der Gleichzeitigkeit von Stromerzeugung und Stromabnahme, ist die Stromnetzentlastung durch den hohen Eigenverbrauch besonders erwähnenswert. Das Nebenprodukt „Schatten“ ist ein zusätzliches Zuckerl, zumal die meisten Ausflügler den Königssee im Sommer ansteuern und Schattenplätze am dortigen Parkplatz bislang äußerst rar waren.

Um allen Besuchern ein angenehmes Parkerlebnis bieten zu können, haben die Verantwortlichen auch an die Barrierefreiheit einiger Lademöglichkeiten und Ladepunkte für E-Bikes gedacht.

Quelle: Watzmann Natur Energie – Pressemitteilung vom 03.04.2024 / Abendzeitung München – Mega-E-Tankstelle im bayerischen Tourismus-Hotspot

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Pedro G.:

Alles über 50ct/ kWh ist Wucher wenn es über eine Solaranlage betrieben wird ! ! !

Pedro G.:

Hast vergessen zuschreiben mit Solaranlage

Philipp:

Als ich das letzte Mal vor 2 Jahren dort war, waren auf dem Parkplatz kostenlos nutzbare 230V Steckdosen. Da ich den Ladeknochen nicht dabei hatte, half das nichts.

Bin mal gespannt, was die Ladegebühren sind. Wenn wieder nur 80ct/kWh mit Appzwang, wird das nichts, trotz Dach.

Daniel W.:

Das Beispiel sollte viele Nachahmer finden, denn die ganzen Firmenparkplätze könnten zum Großteil überdacht werden, damit die Autos im Schatten stehen und zugleich die E-Autos geladen werden könnten. Ebenso könnten viele Freizeiteinrichtungen ihren Gästen schattige Parkplätze bieten plus Ladestationen.

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