China verzeichnet weiteren Rückgang am E-Auto-Markt; Europa wächst!

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Der chinesische E-Auto-Markt verzeichnete im November zum vierten Mal in Folge einen Rückgang der monatlichen Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, da die staatlichen chinesischen Subventionen für New Energy Vehicles (NEVs) im zweiten Quartal dieses Jahres reduziert oder ganz gestrichen wurden. Aktuell steht aber vor allem die Brennstoffzelle im Vordergrund. Bis 2030 will China eine Millionen Brennstoffzellenfahrzeuge auf der Straße sehen. Hierfür investiert man kräftig in Infrastruktur und Fahrzeugkauf.

Vierter Monat in Folge Rückgang auf Chinas E-Auto-Markt

Dies wirkt sich spürbar auf den Absatz der elektrifizierten Fahrzeuge in China aus. Der November verzeichnete nach den vom CAAM gelieferten Daten einen monatlichen Rückgang von -41,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 81.000 Einheiten. Gegenüber dem Vormonat – Oktober – 47,3 Prozent – verzeichnet man nur ein leichtes Plus. Ende November 2019 brachte es China damit auf 832.000 E-Autos, welche ihren Weg auf die Straße gefunden haben, gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 5,2 Prozent; bei einem Marktanteil von 3,6 Prozent.

Wie bereits erwähnt, werden die Volumina Chinas im Jahr 2020 jedoch wahrscheinlich nicht weiter sinken, da die Automobilhersteller Gutschriften von batterieelektrischen Fahrzeugen benötigen, um die Elektroauto-Quoten und die durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchsstandards der Flotte zu erreichen. Erste Details zur Quote in China wurden bereits vor gut zwei Jahren bekannt. Diese verpflichtet die Hersteller zu einem Mindestabsatz von elektrifizierten Autos, dieser wird nicht rein über die Anzahl verkaufter Fahrzeuge bemessen, sondern über ein Punktesystem, welches rein elektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride unterschiedlich gewichtet. Betroffen sind Hersteller, die mindestens 30.000 Autos jährlich produzieren.

Ab 2019 müssen die Automobilhersteller sogenannten NEV-Punkte (New Energy Vehicles) im Wert von zehn Prozent ihrer Produktionsmenge sammeln. 2020 steigt dieser Wert auf zwölf Prozent an. Hinsichtlich der Bewertung werden reine Elektroautos mit einer Reichweite größer 300 Kilometer mit 4,4 Punkten und Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge mit 2,0 Punkten gewertet. Erfüllt der Hersteller seine Quote, kann er die “überschüssigen” Kreditpunkte an andere Hersteller verkaufen. Im Umkehrschluss muss man beim Nichterfüllen der Quote entsprechende Punkte hinzukaufen.

Europa brachte es bis Ende November 2019 auf ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 75,6 Prozent. Der Marktanteil an elektrifizierten Fahrzeugen belief sich auf 2,3 Prozent, bei 300.540 abgesetzten Fahrzeugen. Damit stellt man sich zumindest in E-Auto-Absatz (prozentual) vor China.

China weiterhin im Plan für 2019

Der Markt blieb im November 2019 im Plan für rund 900.000 E-Auto-Auslieferungen, die durch Westeuropa bis 2021 übertroffen werden sollen. Im Januar wird der chinesische Elektroauto-Markt voraussichtlich einen großen Aufschwung erfahren, da das neue Jahr früher in diesem Jahr beginnt (im letzten Jahr fiel der Jahresanfang auf den Februar).  Eine realistische Abschätzung, wie sich Chinas E-Auto-Markt in 2019 vollendens entwickelt hat, wird man Ende Januar bis Mitte Februar, mit dann aktuellen Zahlen, wagen können.

Quelle: Matthias Schmidt – West European Electric Car Market Intelligence Monthly Report November 2019

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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