CDU-Vize: „Der Weg muss zum Elektroauto führen“

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Mit deutlichen Worten hat Karl-Josef Laumann – Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie stellvertretender Vorsitzender der CDU – die Modellpolitik der deutschen Autohersteller kritisiert und sie in die Pflicht genommen, sich auf die Elektromobilität zu konzentrieren, wie er im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau (FR) erklärte.

In der Automobilindustrie müsse „der Weg zum Elektroauto führen“, so der Minister und CDU-Vize, die Autos müssten aber auch „praktikabel und attraktiv sein“. Derzeit sei das noch nicht der Fall, weshalb „nicht jeder ein E-Auto kaufen“ wolle. Die aktuellen Probleme der deutschen Autohersteller, allen voran die Krise bei VW, seien „hausgemacht“, findet Laumann: „Die deutsche Autoindustrie hat zu lange nur hochpreisige Autos angeboten. Wenn ich noch Schlosser wäre, könnte ich mir womöglich kein neues deutsches Modell leisten“, sagte er im Interview mit der FR. Es sei „klar, dass die Politik nicht für alle Fehler der Automobilindustrie einstehen kann.“

Er rät den deutschen Autoherstellern, ihr Portfolio grundlegend zu erneuern, um den Abwärtstrend zu beenden – der auch die deutsche Zuliefererbranche hart treffe. Hier gebe es viele, die mit der Transformation zu Elektroautos vor enormen Herausforderungen stehen: „Es kommt meines Erachtens darauf an, was sie machen. Wer für Verbrennermotoren arbeitet, braucht ein neues Geschäftskonzept. Wer Autositze baut, braucht es erstmal nicht“, so Laumann.

Der CDU-Politiker verweist auch darauf, dass Deutschland dringend Fachkräfte aus dem Ausland brauche, da mehr Leute in Rente gehen, als es Nachwuchs im Arbeitsmarkt gibt. „Wir werden Zuwanderung für den Arbeitsmarkt brauchen. Ohne ausländische Pflegekräfte zum Beispiel geht es doch heute schon gar nicht mehr“, sagte er. Nur seien „im Moment viele Menschen der Meinung, dass es mit dem Zuzug aus dem Ausland so wie bisher nicht mehr weitergeht“, kritisiert er einen „gewissen Teil der Bevölkerung, der den größten Blödsinn wählt“ und an „Differenziertheit“ vermissen lässt. Auf Nachfrage stellt er auch klar, welche Partei er meint. Die „AfD“.

Quelle: Frankfurter Rundschau – „Brauchen Fachkräfte, egal, wo sie geboren sind“ – CDU-Vize Laumann warnt vor Migrations-Irrwegen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Manfred:

Diese Erkenntnis kommt wohl leider einige Jahre zu spät. Außerdem glaube ich nicht, das diese Ansicht bei der Union und ihren Mehrheitsbeschaffern in der AFD repräsentativ ist. Aber eine späte Einsicht ist besser als überhaupt keine.

Harald:

Wenn dem so sei oder ist, für welches Dienstauto hat sich der Minister Laumann entschieden?
„Quelle WDR online“
Diesen Dienstwagen ( AUDI A8 L 60 TFSI E ) in leicht unterschiedlicher Art – nutzen gleich fünf Regierungsmitglieder: die CDU-Politiker Schulministerin Dorothee Feller, Bauministerin Ina Scharrenbach, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) und Familienministerin Josefine Paul (Grüne).

Na dann müssen Elektroautos sehr gut sein……

Harald:

43 Ct/kWh ????
wir haben mehrere Ladekarten von MAINGAU, ENBW, Shell, EweGo und andere.
Der günstige Preis liegt bei mindestens 59 Cent im Ruhrgebiet.
Hin und wieder kostet die kWh an der 11kw Säule auch gerne mal 89 Cent.
Wo soll das günstig sein? Da kann ich aktuell besser Super Plus tanken.
Und ja, auch die Wallbox zuhause habe ich mit einem Elektriker kalkuliert.
Fazit, die Leitungen müssten überprüft werden, ob die den Dauerstrom vertragen.
Das wiederum bedeutet, dass ein paar Wände geöffnet werden müssten, um ggf. oder sicher die alten Leitungen von 1979 ausgetauscht werden.
Das rechnet sich nicht. Noch unsinniger wäre eine Photovoltaik aufs Dach zu installieren. Natürlich zuvor die Sparren ggf. verstärken, 1979 wurde mit dieser Zusatzlast nicht gerechnet. Das bedeutet im Dachgeschoss die Dämmung zu entfernen. Wenn das alles gemacht wurde, dann noch eben einen Akku in der Garage platzieren, um auch bei trüben Wetter das BEV laden zu können.
Wer hat eine Ahnung, um wieviel 1000 € ich hier schreibe?
Für diese Kosten kann ich den Rest meines Lebens auch weiterhin den 8-Zylinder anwerfen.

Pedro G.:

Es gibt einen ganz einfachen Weg !

Die fossilen Kraftstoffe FIX bis 2035 auf 5 € der Liter zu erhöhen !

Dann kann der Produzent und der Kunde selber entscheiden was Er will und kann !

S. Eckardt:

wie Du schreibst: „… von der Kostenentwicklung (Kaufpreis+Betriebskosten) getrieben“
Also eben doch (auch) die Ladekosten im Alltag. Beim Anschaffungspreis wird sich bald Preisparität einstellen und es kann jeder für sich dort optimieren.

Es mag sein, dass Du und viele andere für sich sehr preiswerte Lademöglichkeiten haben.
Wenn von e-Autos für die große Allgemeinheit geredet wird, dann muss aber vor allem über (günstige) Lademöglichkeiten für diese große Allgemeinheit geredet werden.
Aktuell sind da günstige Lademöglichkeiten zu wenig gegeben ==> Kaufzurückhaltung wegen zu hoher Betriebskosten …

Wurzelsepp:

Wahnsinn, wenn jetzt plötzlich gerade welche von der Hetzerpartei Nummer 1 nach der AfD, die bei jeder Form von green tech erst mal Schnappatmung kriegen und sie erstmal als grüne Ideologie verteufeln, jetzt die Positionen der Grünen übernehmen und es dann als ihre eigene Idee verkaufen wollen.

Wolfbrecht Gösebert:

„[…] Es reicht eine [3,6-kW-Schuko-Steckdose].“

NEIN.
Du übersiehst dabei (wie manch anderer auch), dass eine offene Schukosteckdose in einer halböffentlichen Einrichtung (wie es z.B. eine Tiefgarage oder ein Arbeitgeber-Parkplatz nunmal ist) keine ansatzweise hinreichende Sicherheit (Berührungsschutz/Fehlerstrom/Abschaltung bei Brandgefahr etc.) bietet. Die aber ist erst mit einer Protokoll-basierten Wallbox gegeben!

Deshalb wirst Du mir auch NIRGENDWO an solchen Plätzen mehr eine aktuelle Installation mit Schuko nennen können! Einfache Wallboxen (ggf. 1-phasig = max. 3,6 kW) kosten einzeln um 200 €, tw. sogar weniger.

Bruzzl:

Tendenziell richtig – es scheitert aber an dem Lastmanagement bei mehreren Stellplätzen. Eine Wallbox (auch einphasig) ist die einzige Lösung, die vorhandene Leistung den Ladepunkten zu verteilen. Nebenbei ist der Anschluss dann auch fest verdrahtet, es wird nicht stundenlang die Steckdose bis an ihr Limit von 10A betrieben. Oder gar 16A bei einigen Ladeziegeln…
Und wenn jeder Mietende dann noch die Verdrahtung einzeln bezahlt durch mehrere Brandschotts, dann ist die Installation einer Unterverteilung mit Lastmanagement sinnvoller und wirtschaftlicher. Das bei der EV vorzutragen bietet Konfliktpotential und Gesprächsstoff für Stunden…
Zusätzlich: Es lohnt sich, die Verluste bei einphasiger Ladung zu beachten – mein MG4 hat bei 6A/230V knapp 25% Verlust – bei 16A und 400V sind es <5%. Das ist Strom den man selbst bezahlt!

Stefan:

Die Rum Heulerei nach Wallboxen und DC Chargern nervt. EV müssen nicht zwingend an die Wallbox. Es reicht eine 3,6KW Schuko Steckdose 1 Phasig. An der sind über Nacht fast alle EV voll bzw. es sind 200KM im Akku nachgeladen. Es werden EV nicht jeden Tag leer gefahren.

Stefan:

Die Rum Heulerei nach Wallboxen nervt. EV müssen nicht zwingend an die Wallbox. Es reicht eine 3,6KW Schuko Steckdose 1 Phasig. An der sind über Nacht fast alle EV voll bzw. es sind 200KM im Akku nachgeladen. Es werden EV nicht jeden Tag leer gefahren.

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