Bericht: Envision verkleinert geplantes Batteriewerk am Renault-Standort

Cover Image for Bericht: Envision verkleinert geplantes Batteriewerk am Renault-Standort
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 753568081

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die von Envision AESC und Renault geplante Gigafabrik für Elektroautos könnte kleiner ausfallen als die ursprünglich erwarteten 43 GWh pro Jahr.  Im Sommer bestätigte der Autobauer, dass der chinesische Batteriehersteller Envision AESC am nordfranzösischen Renault-Standort Douai eine Batteriefabrik mit einer geplanten Kapazität von 43 GWh bis 2030 errichten wird, von denen Renault 24 GWh abnehmen will. Dies hat sich nun geändert.

Laut Bloomberg ist der Renault-Standort in Douai, Frankreich, zu klein, was das Unternehmen dazu veranlasst hat, den Plan auf 30 GWh „oder mehr“ bis 2029 zu reduzieren. Ayumi Kurose, Project Director, France Battery Manufacturing Plant, ordnet das Ganze für Renault ein. So folge die Verkleinerung auf die Entscheidung, die Anlage auf einem Parkplatz neben dem Renault-Montagewerk in Douai zu bauen und nicht in einem Waldgebiet, das ein natürlicher Lebensraum für Wildtiere ist. „Es wäre kompliziert gewesen, eine Batteriefabrik in diesem Gebiet zu bauen“, so Kurose gegenüber Reportern. Die öffentlichen Anhörungen zu dem Projekt sollen am 8. November beginnen.

Mit der Reduktion der jährlichen Leistung auf 30 GWh oder mehr wird immer noch so viel Leistung erbracht, dass die mit Renault getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden können. Man hatte sich hier auf 9 GWh bis 2024 sowie 24 GWh bis 2030 verständigt. Viel Kapazität für andere Hersteller bleibe aber nicht übrig. Einem Bericht zufolge arbeitet Envision AESC an einem Plan, wie die Batterieproduktion verändert werden kann, um vielleicht mehr Batterien auf demselben Raum produzieren zu können.

Das Unternehmen hat auch mehrere andere Projekte in Arbeit – hauptsächlich mit Nissan – darunter eines in Japan (bis zu 18 GWh pro Jahr) und im Vereinigten Königreich (bis zu 38 GWh pro Jahr). Renault hat auch andere Batteriepartner – darunter LG Energy Solution von LG Chem und das französische Start-up-Unternehmen Verkor, das voraussichtlich 2026 Batterien für Renault liefern wird (10 GWh) und bis 2030 20 GWh erreichen wird. Selbst in vollem Umfang wären beide Projekte (24 GWh und 20 GWh) bestenfalls moderat – 44 GWh bis 2030. Daher ist davon auszugehen, dass Renault über kurz oder lang weitere Investments/ Partnerschaften in diesem Bereich bekannt gibt.

Quelle: InsideEVs – Report: Envision Scales Back Its Battery Plant Plan At Renault Site

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Robert:

Eine Batteriefabrik mitten im wald was für ein Unsinn Unnötoge Umweltzerstörung und dann noch lange Transsportwege, da zweifelt man manchmal am Verstand der Entscheider „die Anlage auf einem Parkplatz neben dem Renault-Montagewerk“ das ist doch vernünftig und Intelligent

Johannes:

Klingt doch vernünftig. Flächenversiegelung sollte auch nicht mehr so unbedacht erfolgen wie das zur Zeit noch der Fall ist.

Daniel W.:

Erstmal einige Zahlen zu den Verkäufen.

Die Marke Renault verkaufte weltweit 901.500 Fahrzeuge, 18,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2020. Der Anteil der Verkäufe in Europa lag bei 59 Prozent. In Europa verkaufte die Marke Renault 532.161 Fahrzeuge

(Quelle: ecomento.de – 21.07.2021)

Hochgerechnet auf das ganze Jahr wären es gut 1 Mio. Renault-Fahrzeuge in Europa.

Batterieproduktion 30 GWh (30 Mio. kWh) im Jahr, das wären 1 Mio. E-Fahrzeuge mit einer 30 kWh-Batterie im Jahr oder nur 50% der Fahrzeuge mit einer 60 kWh-Batterie – und der Rest Verbrenner?

Falls Renault (und die anderen Fahrzeugherstelller) die Fahrzeugproduktion der Umwelt zuliebe halbieren wollen oder nur noch kleine E-Autos mit kleinen Batterien bauen wollen, dann würde es ja passen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Sebastian Henßler  —  

Warum Lithium mehr ist als der Treibstoff der E-Mobilität und wieso Europas Nachholbedarf in der globalen Rohstoffstrategie immer deutlicher wird.

Cover Image for VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische und deutsche Autohersteller liegen bei der Innovationsstärke der Elektromobilität zunehmend vorn. Das zeigt sich auch in den Verkaufszahlen.

Cover Image for Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Michael Neißendorfer  —  

Mercedes-Benz hat einige neue Details des elektrischen GLC verraten, der am 7. September auf der IAA in München offiziell vorgestellt wird.

Cover Image for Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Daniel Krenzer  —  

Erst nach mehr als 1200 Kilometern musste der Lucid Air an die Ladestation. Allerdings ging es viel bergab.

Cover Image for Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Michael Neißendorfer  —  

Polestar kommt nach längerer Durststrecke langsam in den Tritt und ist auf einem guten Kurs, sein Jahresziel von 60.000 verkauften Autos zu erreichen.

Cover Image for Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Michael Neißendorfer  —  

Im deutschen Straßenverkehr zeigt sich der Omoda 9 von Chery aus China bisher nicht. In anderen europäischen Ländern sieht das ganz anders aus.